ミ★ 14. Dezember ★彡

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Es war nicht schwer, einige Anrufe zu machen, um die Angestellten der Bäckerei auf die Verletzung ihres Chefs aufmerksam zu machen. Es war nicht schwer, sie davon zu überzeugen, dass sie nun gefragt waren, um Marshall zu unterstützen. Es war auch nicht schwer, ihnen zu helfen, auch wenn man keine Ahnung hatte, was alles von Nöten war, um alles für den Verkaufstag vorzubereiten.


Rose stand wirklich um drei Uhr morgens mit den Bäckern in der Backstube und half, so gut es ging. Erst waren die Männer und Frauen, die Rose nur flüchtig kannte, eher skeptisch und vorsichtig, denn auch sie hatten schon die Gerüchte gehört, doch als Rose mit anpackte, war das Misstrauen schnell vergessen und man machte sogar Scherze mit ihr.
Als Conny eintraf, schickte sie Rose zum Schlafen, denn eine Frau wie Conny brauchte keinen Chef. Sie wusste genau, worauf sie achten musste und versicherte Rose, dass Marshall bestimmt  keinen Verlust erleiden würde.
Mit den anderen Bäckern besprach sie noch, was noch alles für den Ball gemacht werden musste und sie waren alle froh, dass Marshall schon so viel vorausgearbeitet hatte und dass vor allem die Torten schon fertig waren und im Kühlhaus auf den großen Auftritt warteten.
Rose gab zu, dass sie müde war.
Sehr müde.
Nachdem Doc am Abend gegangen war und sie es für Marshall alles bequem machte, war es schon so weit, dass sie den Bäckern die Tür zur Backstube öffnen musste.
Nun, da Conny da war, schleppte sie sich wieder in die Wohnung, um nach Marshall zu sehen.
Sven, der Physiotherapeut, würde später kommen und sie hatte mit ihm ausgemacht, dass er sich bei Conny melden sollte, damit Marshall liegen bleiben konnte. Der arme Kerl lag die ganze Nacht über auf einer dünnen Matratze, die sie besorgte und auf den Boden geworfen hatte. Sie war der Teil einer Campingausrüstung und half nun Marshall wenigstens.
„Rose? Bist du das?"
Sie gähnte leise.
„Ja, Marshall. Ich wollte noch einmal nach dir schauen, bevor ich nach Hause gehe."
Er kam ihr aus dem Bad entgegen und mit einem mal war die Müdigkeit erloschen. Marshall war wohl unter der Dusche gewesen, denn er trug nur Shorts und ein Trägerhemd, was seine Armmuskeln super zur Geltung brachte.
„Du kannst wieder aufstehen?", fragte sie unnötigerweise.
Er nickte und trocknete sich sein Haar mit einem Handtuch.
„Ja. Die Spritze wirkte noch in der Nacht und die Wärme tat ebenfalls gut. Es ist noch nicht ganz vorbei, aber besser als gestern Abend. Zum Ball bin ich auf jeden Fall wieder fit."
Sie seufzte leise.
„Das ist gut zu hören. Aber du solltest dich auf jeden Fall noch etwas schonen und auch auf Sven hören, wenn er später kommt."
Ihre Augen klappten immer wieder zu und sie musste sich beherrschen, dass sie nicht vor Marshall gähnte.
Bevor sie nach Hause fuhr, sollte sie noch einen Kaffee trinken, damit sie nicht am Steuer einschlief.
„Rose, schläfst du gerade im Stehen ein?"
Sie spürte seine Hände auf ihren Schultern.
„Es war eine lange Nacht.", nuschelte sie.
Er drehte sie um und führte sie in sein Schlafzimmer.
„So fährst du mir nicht mehr nach Hause. Du wirst dich ins Bett legen und schlafen."
Sie stemmte ihre Fersen in den Boden.
„Ich kann doch nicht in deinem Bett schlafen. Ich muss nach Hause. Archer kommt in ein paar Stunden von der Schule. Er muss etwas essen und Hausaufgaben machen und..."
Marshall drückte ihr einen Kuss auf die Schulter.
„Ja. Das muss er. Aber er bekommt es nicht, wenn du vor lauter Müdigkeit einen Unfall baust."
Das Bett sah wirklich gemütlich aus. Sie wäre sogar mit der dünnen Matratze zufrieden, die noch auf dem Boden lag. Doch das war so was von ungehörig.
„Ich kann nicht alles meinen Schwestern aufbürden."
Er zog ihr ungefragt die Jacke aus und schubste sie leicht ins Bett. Sobald ihr Körper auf die weiche Unterlage traf, kapitulierte sie.
Rose kickte ihre Schuhe von den Füßen und legte ihren Kopf auf Marshalls Kissen ab. Sofort fielen ihr die Augen zu.
Es war so warm und so gemütlich. Und das Kissen roch nach Marshall.
Der legte ihr gerade eine Decke über und sie spürte seine Lippen auf ihrer Stirn.
„Mach das nicht. Sonst bekommst du wieder Schmerzen, wenn du dich zu sehr runterbeugst.", murmelte sie.
Sie hörte ihn leise lachen.
„Mach dir mal keine Sorgen um mich. Schlaf dich aus. Ich kümmere mich um alles."
Seine Hand strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Auch um dich und Archer."
Sie hörte ihn aus dem Zimmer schleichen und die Ruhe brachte sie dazu, leise zu seufzen und sich dem Schlaf hinzugeben.


                                                                                 ****


Marshall schloss leise die Tür zu seinem Schlafzimmer und lehnte sich gegen dir Tür. Sein Rücken war noch nicht ganz in Ordnung und dennoch hätte er sich nun am liebsten neben Rose gelegt, nur um sie in seinen Armen zu halten.
Er nahm ihr Smartphone und rief ihre Schwestern an, die sich natürlich Sorgen machten, ihm aber versprachen, die Schule zu informieren, dass Archer zu ihm in die Bäckerei kam.
Marshall wunderte sich dass sie ihm so schnell den Neffen anvertrauten, aber es war für die Schwestern offenbar in Ordnung, dass er sich um Archer kümmern wollte, so lange Rose sich ausruhte.
Gerade, als er wieder das Smartphone in ihre Tasche stopfte, erschien Conny mit einem Hünen von Mann, der sich als Sven vorstellte.
Conny grinste ihn an.
„Ich habe noch Roses Auto im Hinterhof gesehen. Weißt du, wo sie ist?"
Auch Sven spitzte neugierig seine Ohren.
Warum sollte Marshall lügen?
„Sie liegt im Schlafzimmer. Sie war so müde, dass ich sie nicht mehr ins Auto steigen lassen wollte."
Conny lachte leise.
„Natürlich."
Bevor sie sich wieder zur Tür begab, tätschelte sie leicht seine Schulter.
„Du bist ein guter Mann, Marshall. Versaue es nicht."
Sven nickte und reichte ihm seine Hand, die eher einer Pranke glich.
„Ich kenne Rose. Sie hat wirklich das Beste verdient. Gut, ich bin Sven und ich werde dafür sorgen, dass du zum Weihnachtsball wieder fit wirst."
Marshall nickte.
„Ja, ich habe eine Menge zu tun."
Sven schnaubte.
„Das meinte ich nicht. Du wirst mit Rose tanzen. Und ich werde dafür sorgen, dass du das auch kannst und dein Rücken dir keinen Strich durch die Rechnung macht."

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