♥ﮩ٨ـﮩﮩ٨ـﮩﮩ 21. ∂єzємвєя ﮩﮩـ٨ﮩﮩـ٨ﮩ♥

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Marshall versuchte sich, von dieser Frau loszureißen, aber sie umklammerte ihn wie ein Krebs seine Beute. Sie schlängelte ihre Arme fest um seinen Arm und hinderte ihn daran, Rose und Archer hinterherzurennen.
„Lass sie gehen, Marshall. Glaube mir, dass es besser so ist, wenn diese Person und ihr Junge so schnell wie möglich aus dieser Stadt verschwinden."
Marshall richtete sich in voller Größe auf und starrte zu der Fremden hinunter.
„Wer sind Sie, dass sie meinen, so vertraut mit mir reden zu dürfen? Für Sie bin ich immer noch Mr. Baker."
Entweder hatte dieses Weib ihn nicht gehört oder sie verstand einfach nicht, was er zu ihr sagte. Stattdessen winkte sie Chloe zu sich.
„Komm, Mädchen. Du wolltest ihn? Ich habe ihn dir besorgt."
Chloe kam mit wiegenden Hüften auf ihn zu, doch Marshall riss sich nun endgültig los und versuchte einen Abstand zwischen diesen verrückten Frauen und sich zu bringen.
„Was wird hier gespielt, verflucht noch mal?"
Chloe hob besänftigend ihre Hände.
„Es ist alles in Ordnung, Marshall. Monica kennt Rose schon sehr lange und sie weiß auch, was sie für eine Hexe ist."
Marshall schüttelte den Kopf.
„Rose? Sie ist keine Hexe, sondern die liebste Frau, die ich je kennenlernen durfte, wenn man von meiner Mum und meiner Schwester absieht. Sie hat mir geholfen, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, ob sie irgendetwas dabei verdient. Sie pflegte mich, als ich unfähig war, mich zu bewegen. Was hat sie Ihnen denn getan, um vor der ganzen Stadt blamiert zu werden?"
Chloe schnalzte mit der Zunge.
„Merkst du denn nicht, dass sie sehr wohl dabei Hintergedanken hatte? Natürlich hat sie dir geholfen. Du bist reich. Du hast eine eigene Bäckerei und wenn du sie heiraten würdest, hätte sie ausgesorgt. Ebenso wie die kleine Nervensäge. Das mussten wir dir klar machen, Marshall."
Er lachte spöttisch.
„Zuerst einmal reden Sie mich auch nicht so vertraulich an. Sie sind meine Angestellte und ich weiß genau, dass Sie sich um die Überstunden drückten, als Rose um Hilfe bat. diese hat dann Rose übernommen, ohne Geld dafür zu verlangen. Und nein, das hat mir nicht Rose erzählt, sondern Conny. Jeder blieb, aber Sie verschwanden überpünktlich. Das beeindruckt mich nun nicht unbedingt. Zum anderen bin ich nicht reich. Mein Onkel ist es, aber, wenn ich alles abbezahlt habe, besitze ich nur noch meinen letzten Monatslohn, den ich verdiente. Rose weiß das, denn sie hat wirklich Buchhaltung studiert und auch bei einer namhaften Firma gearbeitet, bis sie ungewollt schwanger wurde und der Dreckskerl sie sitzen ließ. Mehr noch. Er warf sie mitten in der Nacht hinaus. Sie hatte gerade genug Geld, um wieder hierherzukommen."
Monica Miller lachte schallend.
„Das hat sie Ihnen erzählt? Das ist lachhaft. Jeder hier weiß, was für eine Schlampe sie ist und schon immer war."
Sie zeigte auf die Menge, die sich neugierig um sie versammelt hatte. Einige der Leute nickten, doch andere verzogen unsicher den Mund.
Der Bürgermeister trat nun einen Schritt nach vorne.
„Nun, ich weiß, dass ich noch nicht lange im Amt bin, aber ich lebe schon eine ganze Weile hier in dieser Stadt. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Rose einen Freund hatte, seit sie wieder hier ist. Also ist der Begriff Schlampe doch zu hart."
Marshall versuchte zu verschwinden, denn er wollte wirklich zu Rose und auch zu Archer. Sie beiden sollten nicht glauben, dass er diesen Mist hier glaubte.
Aber auf der anderen Seite bahnte sich nun etwas an, was wahrscheinlich das Leben von Rose hier in dieser Stadt ändern könnte.
Monica Miller baute sich vor den Leuten auf.
„Sie ist eine Schlampe. Das habe ich schon immer gewusst."
„Hör endlich mit diesen Mist auf!"
Die Stimme ließ Monica erstarren. Sie schaute in die Richtung, aus der sie kam.
„Cord?", flüsterte sie.
Marshall entdeckte den Mann, der neben Hank sich seinen Weg zu ihnen bahnte.
„Es ist über zehn Jahre her und selbst damals warst du so verblendet, dass du die Wahrheit nicht erkannt hast. Ganz im Gegenteil, du hast eine Lüge so lange verdreht, bis die Leute dir alles glaubten. Das ist doch krank."
Monica starrte den Mann an, der nun vor ihr stand. Dieser nickte Marshall kurz zu.
„Mein Name ist Cord Steward. Ich hoffe, ich komme nicht zu spät."
Er drehte sich zu den Bewohnern.
„Ihr kennt mich, denn ich lebte lange Zeit hier und ging hier auch zur Schule. Und ich gebe zu, dass ich in Rose Harris verliebt war, was Monica gar nicht gefiel."
Monica schnaubte.
„Du warst nicht in sie verliebt, sondern in mich. Sie hat dich mir weggenommen."
Er verdrehte die Augen.
„Das hat sie nicht und das weißt du auch. Ich war nicht einmal mit dir zusammen. Ich habe nur bei meinen Freunden angedeutet, dass ich Rose zur Abschlussfeier einladen wollte. Das hast du doch gehört und warst so eifersüchtig, weil ich nicht mit dir hingehen wollte."
Sie stampfte mit einem Fuß auf, was Marshall schon zeigte, dass Cord nicht ganz Unrecht hatte.
„Ich war jahrelang mit dir zusammen. Du hast mich geküsst und ..."
Cord schüttelte den Kopf.
„Das hast du dir in den Jahren immer wieder eingeredet, bis du es selbst als Wahrheit glaubtest. Wir waren nie zusammen. Zuerst einmal hätte es dein Vater nie zugelassen, dass wir zusammen sind, denn er hielt mich für einen Nichtsnutz. Auch er war so verblendet, dass er sich für etwas Besseres in dieser Stadt hielt und auf andere Leute, wie zum Beispiel meine Eltern, herabblickte. Ich wollte auch nie mit dir zusammen sein, weil ich genau wusste, dass du mich verändern wolltest. Ich wäre dir nie gut genug gewesen. Hast du nicht selbst überall herumgetönt, dass du nicht zulassen würdest, dass ich zum Rodeo gehe? Und als ich es doch tat, hast du Rose die Schuld in die Schuhe geschoben. Du warst es ja, die den Mist erzählte, dass du mich ändern kannst, aber da ich fortging, hättest du deine Niederlange eingestehen müssen. Also musste Rose daran glauben. Dabei glaube ich nicht einmal, dass Rose sich überhaupt an mich erinnert. Sie war immer so fleißig und hat gelernt, dass sie einen guten Abschluss machen konnte. Sie interessierte sich nicht für Jungs, ganz im Gegenteil zu anderen."
Er kam noch einen Schritt nach vorne.
„Ich konnte es kaum glauben, als Hank mir erzählte, was du ihr angetan hast. Nur um deine angebliche Rache voranzutreiben, hast du Lügen über Rose und ihre Schwestern erzählt, damit sie es hier in der Stadt besonders schwer hatten. Hank erzählte mir auch, dass Rose sich nicht mehr in die Stadt traute, weil jeder deine Geschichte für die Wahrheit hält. Und dann die Sache mit dem kleinen Sohn. Bist du absichtlich seine Lehrerin geworden, um ihn zu quälen? Das würde ich dir sogar zutrauen. Und dann ziehst du noch deine Cousine mit rein, von der jeder weiß, dass sie nicht gerade die schlauste Seele auf diesem Planeten ist. Wenn hier jemand die Stadt verlassen sollte, dann seit es ihr beide und ich werde dafür sorgen, dass nun wirklich jeder die Wahrheit erfährt."
Er drehte sich zu der Menge.
„Ihr habt es gehört. Wenn noch einmal jemand den Harris-Schwestern oder Archer Steine in den Weg legen will, der legt sich automatisch mit mir an."
Monica konnte Cord nur anstarren, doch sie bemerkte auch, dass keiner der Stadtbewohner ihr zu Hilfe kommen wollte. Nicht einmal Chloe, die immer noch neben Marshall stand.
Marshall beugte sich zu ihr.
„Das gilt auch für Sie, Chloe. Auch wenn sie vielleicht unschuldig sind, kann ich es nicht akzeptieren, dass ich solche Mitarbeiter beschäftige, die Kunden diffamieren."
Chloe schien zu ahnen, was er ihr damit sagen wollte, denn sie rannte hinaus, gefolgt von Monica, der wohl auch bewusst wurde, dass sie verloren hatte.
Hank kam zu Marshall.
„Du siehst ziemlich verwirrt aus, mein Freund."
Marshall nickte.
„Jahrelang wurde Rose hier verachtet und nun kommt dieser Mann und alles ist geklärt?"
Hank lachte schallend.
„Cord Steward ist ein sehr berühmter Bullenreiter, auf den jeder Bewohner stolz ist. Es hat etwas gedauert, bis ich den Zusammenhang zwischen ihm und Rose herausgefunden habe."
Marshall riss die Augen auf.
„Wie hast du das geschafft?"
Hank zuckte mit den Schultern.
„Ich habe meine Mittel und Wege. Aber du solltest dich mal beeilen. Ich bin mir sicher, dass Rose flüchten will. Halt sie auf, wenn du sie wirklich liebst."
Marshall nickte und machte Oliver, dem Restaurantbesitzer ein Zeichen, dass er auf sein Buffet achtgeben sollte. Dann verschwand er in der Hoffnung, dass noch nicht alles zu spät war.

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