Kapitel 30 - Die Blaue Box

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Die blaue Tür der Polizei Notrufzelle öffnet sich vor unseren Augen und ein Mann blickt hervor.

,,Hallo?", gibt er merkwürdig von sich, dabei sieht er uns alle mit schmalen Augen an.

,,H-hall-o", stottert Blaine ganz überfordert und reibt sich dabei mehrmals durch die Augen.

,,Wo bin ich? Welches Jahr haben wir?", fragt der fremde Mann und sieht sich dabei Analysierend um.

,,Der Dom... sir... wir haben 2023", antworte ich verwirrt.

,,Ah genau, das größte Weihnachtsfest der Erde, zumindest zu diesem Zeitpunkt", spricht der Mann erleuchtet und tretet aus der Notrufzelle. Er beginnt, sich umzusehen und atmet tief durch. ,,Die Regierung hat echt ein Haufen Geld in das alles gesteckt, na gut im Grunde der Präsident Biden, welcher auch nicht mehr als zu lange bleibt, er wird bald abgewählt. Aber genug von all dem...", beendet er den Satz und blickt plötzlich ganz ernst. Wer ist nur dieser Mann? Ich meine sein Auftreten und auch aussehen. Er trägt einen auffälligen, braunen Mantel mit einem eleganten Schnitt, der sich leicht um seine Figur schmiegt. Seine Frisur ist kurz und wirkt leicht zerzaust, was seinem lebhaften Charakter eine gewisse Nonchalance verleiht. In seinen intensiven, braunen Augen spiegelt sich auch so viel Neugier wider, er wirkt auf mich einfach so lebhaft.
Er greift mit seiner Hand in seine Manteltasche an der Brust und holt etwas hervor.

,,Wer sind sie?", fragt Mary mutig und tretet einen Schritt hervor.

,,Ich bin der Doctor", antwortet der Mann schnell und lächelt dabei verschmitzt.

,,Ihr Name ist der Doctor?", fragt Jay verwirrt.

,,Ja genau, einfach nur der Doctor", sagt er und beginnt plötzlich mit einem kleinen Gerät vor uns herumzuwedeln, welches sich wie ein Schraubenzieher perfekt in seine Hand schmiegt. Lichtstrahlen werden von dem Gerät projiziert und ein leises surren erfüllt die Luft. Es wirkt fast so, als würde er alles abscannen.

,,Hm, mal sehen, was wir hier haben. Dimensionale Residuen, subtile Raumzeitverzerrungen... Alles nichts Neues... aber Moment mal... wie kann das sein...", sagt der Doctor verwirrt und sieht mich mit schmalen Augen an, dabei setzt er sich plötzlich eine Brille auf, nur noch wenige Zentimeter trennen uns in diesem Moment. Er geht wieder von mir und scannt mich erneut. Mein Herz beginnt gerade zu rasen, während meine Atmung rapide zu nimmt. Dann scannt er auch auf einmal Liam.

,,Sagt mal, wie heißt ihr zwei eigentlich?", fragt er, als er das kleine Gerät wieder in seine Mantelinnentasche steckt.

,,N-natha-n."
,,L-ia-m", stottert er ebenfalls. Und als wäre das nicht komisch genug, nimmt er seine Brille ab und setzt sich eine andere auf, sie sieht aus wie aus Papier, eine Seite ist blau und die andere rot, sie sieht aus wie eine dieser alten 3D Brillen. Nach einem Moment setzt er auch diese ab und fragt uns:

,,Ihr beide habt dimensionale Residuen an euch, das sind kleine Partikel, die sich an ein Wesen oder Objekt haften, welches durch alternative Universen gereist ist. Jedoch frage ich mich, wieso sie an euch haften? Ich kann keine Risse im Raum Zeitkontinuum feststellen", er setzt ab und sieht uns analysierend an. ,,War in letzter Zeit bei euch irgendwas anders? War etwas merkwürdig oder schien komplett unmöglich zu sein?", fragt er direkt und sieht uns dabei wieder mit schmalen Augen an.

Instinktiv schütteln wir beide unseren Kopf, doch dann kommt mir nach einem Augenblick ein Gedanke. Mein Blick schweift nach links ab, während mein Gehirn zu rattern beginnt. Den Blick des Doctors kann ich förmlich spüren, als würde er es bereits wissen, worüber ich nachdenke. Es war nie etwas komisch, nie war etwas merkwürdig oder ungewöhnlich bis auf...

Ich drehe mich zu Liam und sehe ihn an. Liam ist das Phänomen in meinem Leben. Ich habe nie verstanden, wie ich ihm begegnen konnte, ihm begegnen, ohne ihn zu kennen. Heißt das etwa, nein oder?

Gegen den Strom - Nathans Kampf für Akzeptanz (2)  [Band 1]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt