Ich öffne meine Augen und schnell durchströmt mich Panik, als ich aus dem Fenster sehe. Ich näher mich in einer hohen Geschwindigkeit dem Mars. Immer wieder durchzuckt die Kapsel heftige Vibrationen, die die gesamte Kapsel erzittern lässt. Mein Herzschlag beschleunigt sich schlagartig, und ich klammere mich an die Bedienelemente. Wie konnte das passieren, verdammt. Ich dachte, die Verbindung wäre nicht beschädigt, warum zum Teufel stürzen ich ab, scheiße. Die Instrumente vor mir zeigen alarmierende rote Lichter. Die Lage der Kapsel verschlechtert sich rapide. Das war echt eine blöde Idee, ich hätte es einfach lassen sollen, verdammt. Hektisch laufe ich umher, um die Kapsel irgendwie wieder in den Griff zu kriegen, aber Fehlanzeige. Die Zeit scheint sich immer mehr zu dehnen, und ich kann nichts anderes mehr tun, als zusehen, wie der Mars immer näher kommt.
In diesem augenblicklichen Schreckmoment begreife ich, dass der Absturz unausweichlich ist. Ich bin nur noch Sekunden von der Oberfläche entfernt, und die Schwerkraft des Roten Planeten zieht mich erbarmungslos an. Meine Gedanken rasen, während die Umgebung um mich herum chaotisch wird. Kann ich überhaupt im Traum sterben? Was mache ich nur, aufwachen kann ich jetzt auch nicht.
,,Verdammt", schreie ich auf und schlage wiederholt auf das Kontrollpanel. Ich habe keine Wahl, ich muss einfach beten, dass dies gut ausgehen wird. Schließlich kann im echten Leben nichts passieren, das hoffe ich zumindest. Ich lehne mich in den Sitz zurück und ziehe den Gurt noch fester zu, dabei kralle ich mich am Sitz fest, als ich sehe, dass ich dem Boden des Mars immer näher komme. Mit geschlossenen Augen bete ich dass alles gut werden wird und dass ich Mary, in meinen Armen haltend, alles erzählen kann.
Ein ohrenbetäubender Aufprall erschüttert plötzlich die Raumkapsel, und ich werde gegen meinen Sicherheitsgurt geschleudert. Der Staub und die Trümmer fliegen durch die Kabine, und die Welt um mich wird zu einem Wirbelsturm aus Chaos und Verwüstung. Das metallische Ächzen der Kapsel und das Knistern elektronischer Geräte füllen die Luft, wodurch meine Augen aufspringen und kurz darauf ein lautes ,,Ahhh" meine Kehle entfährt, als ich sehe, worauf ich zu geschleudert werde. Reflexartig schließe ich wieder meine Augen und kralle mich mit voller Kraft fest an den Sitz. Ich kann den Aufprall schon förmlich spüren, Gott bitte lass das gut ausgehennnnnn. ,
,Ahhhhh."
,,Ahh, verdammt", gebe ich schmerzerfüllt von mir. ,,Mein Kopf, verdammt, er dröhnt."
Ich kann irgendwas Warmes auf meiner Stirn spüren, was ist das nur. Ich fühle mich irgendwie benommen und desorientiert. Schwerfällig versuche ich, meine Augen zu öffnen. Alles ist verschwommen, aber nach einem Moment wird alles klarer. Verdammt, ich hänge Kopf über im Sitz, der Gurt hat mich festgesetzt, scheiße, ich kriege ihn nicht auf. Langsam hebe ich meine Hand an die pochende Stelle an meinem Kopf. Das ist also das warme, ich blute, mist.
,,Ich wusste nicht mal, dass ich im Traum bluten kann", räuspere ich etwas lachend, aufgrund dieser verwunderung, vor mich hin. Okay, Lachen ist keine gute Idee. Mein Körper fühlt sich an, als wäre er eben fast zerquetscht worden. Ich muss hier irgendwie raus, ich muss schauen ob noch irgendwas heile ist. Doch Fehlanzeige, überall um mich herum sind Instrumente zersplittert, Trümmer verstreut und elektronische Geräte in Rauch und Qualm gehüllt. Die ganze Kapsel ist völlig deformiert, die kann ich jetzt ganz vergessen, sie wird mir nicht mehr helfen. Nur sollte ich schleunigst hier raus, nicht dass sie noch gleich explodiert. Aber dafür muss ich diesen Gurt aufkriegen.
,,Verdammt, warum geht er nicht auf", meckere ich laut beim Versuch sie zu öffnen. Das muss doch gehen. Mit aller Kraft versuche ich sie weiterhin zu öffnen, bis sie schließlich aufgehen. Mit einem dumpfen Aufprall lande ich dann schnell auf dem Boden der Kapsel, wobei mir ein unbekannter Schmerz in meinem Körper deutlich wird, der wohl durch den Druck der Gurte unterdrückt wurde.
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Gegen den Strom - Nathans Kampf für Akzeptanz (2) [Band 1]
Novela Juvenil*boyxboy/boyslove* In einer Welt, die von Vorurteilen und Intoleranz geprägt ist, steht der 17-jährige Nathan vor einem herzzerreißenden Kampf um Akzeptanz. Sein Leben erscheint oft von Dunkelheit umhüllt, und die Gedanken an Selbstmord quälen ihn...