7. Schulalltag

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Schulalltag
Die Verwandlungsstunde zusammen mit den Hufflepuffs war sehr lustig am nächsten Tag. Wir sollten unsere Käfer in Knöpfe verwandeln und ich schaffte es halbwegs einen Knopf mit Augen und Beinen zu kreieren. Professor McGonagall lobte meine Fantasie und ich bekam zur Überraschung von allen, fünf Punkte. Cedric und ich arbeiteten gut zusammen und bekamen so manches Lob.
Lachend machten sich Jacob, Lee und ich uns auf den Weg zu Geschichte der Zauberei. Doch wir fielen alle sehr bald wieder in diesen Dämmerzustand, den Professor Binns Stimme hervorrief. Doch ganz ehrlich, wen interessierte die Demonstration der Hauselfen im 18. Jahrhundert?

Zauberkunst war etwas lustiger. Wir nahmen den Zauber: Alohomora durch und da ich ihn schon kannte, hatte ich keine Probleme damit. Als Professor Flitwick mich jedoch mit Fred zusammen steckte, wich mir alle Farbe aus dem Gesicht. Fred sah nicht anders aus.
Frustriert schloss ich mich in die kleine Truhe. Doch komischerweise vertraute ich Fred, dass er die Truhe schnell wieder aufschloss. Und so war es. Ich hörte seine Stimme, welche etwas dumpf durch das Truhenholz kam, und wie er rief: «Alohomora!» Die Truhe sprang auf und ich kletterte wieder hinaus. Auch ich befreite Fred schnell wieder und wir holten fünfzehn Punkte für Gryffindor.

In der Mittagspause beschloss ich, Hagrid zu besuchen. «Hagrid?» ich klopfte an seiner Tür und ein lautes Bellen antwortete mir. «Ruhig, Fang!» Hagrids Stimme polterte und das Bellen erstarb. Als Hagrid die Tür öffnete, kam mir ein großer schwarzer Hund entgegen der mich, leckend begrüßte. Ich lachte und Hagrid grinste, als er mich erkannte. «Katherine! Los, komm rein.» Ich nickte und trat ein. Hagrid setzte sich seufzend, dann sah er mich etwas ernster an. «Wie geht's?»-«Gut und dir?» Hagrid seufzte. «Ich hab ein kleines Problem. Dumbledore wünscht sich, dass ich es dir nicht erzähle, aber du bist die einzige, die mir helfen kann.» Ich hob eine Augenbraue. «Bei was?» Hagrid sprang auf. «Nichts! Nichts, ich- ich darf nicht darüber reden!» Ich wollte Hagrid weiter fragen, doch ich sah wie gehetzt er wirkte, also ließ ich es bleiben.

In Kräuterkunde nahmen wir die Teufelsschlinge durch und Professor Sprout sagte uns mit erhobenem, mahnenden Zeigefinger: «Denk daran, die Schlinge tötet voll Wonne und strahlt in der Sonne! Sie hassen Sonnenlicht!» Wir alle murrten den Satz herunter, denn niemand von uns schien sich im Klaren, wo man eine Teufelsschlinge im Alltag finden sollte. Wir lernten dazu einen neuen Zauberspruch welcher: Lumos Solem hieß, er strahlte hell Sonnenstrahlen und wir lachten uns beinahe schlapp, als wir jegliche Pflanzen so sehr erschreckten, dass manche Beine bekamen und aus dem Gewächshaus rannten.

Hagrids Worte hingen mir beim Abendessen noch im Kopf, doch als wir später im Gemeinschaftsraum unsere Hausaufgaben machten – eine Rolle Pergament über die Teufelsschlinge, ein Gedicht über die Demonstration der Hauselfen und die Bedeutung des Wortes: Alohomora. Außerdem hatten wir alle drei Käfer bekommen die wir, in Knöpfe verwandeln sollten – verschwand der merkwürdige Besuch. Ich hörte ein Schnauben und drehte mich um. George hatte seinen letzten Käfer verbrannt. Zögernd ging ich auf ihn zu. «Brauchst du Hilfe?» Er hob seinen Kopf und als er mich erkannte, verfinsterte sich sein Blick. «Nein, vielleicht sollte ich Diggory fragen!» Ich zuckte zurück als hätte er mich geschlagen. Wo war unsere Freundschaft hin? Auch Fred funkelte mich wütend an und mir stiegen Tränen in die Augen. Ich verzog das Gesicht und rannte aus dem Gemeinschaftsraum. Ich konnte nur noch Angelina hören wie sie die Zwillinge zusammenschrie.


Wütend und traurig zugleich rannte ich durch das Schloss, bis ich vor der Großen Halle stand. Schniefend betrat ich sie. Die Tische waren alle leer, wie auch die Halle. Es war dunkel und das Mondlicht das schwach in die großen Fenster schien, beleuchtete den Boden. Seufzend ließ ich mich auf einer Bank nieder. Was ist nur passiert, dass die Zwillinge so kalt gegenüber mir waren? Was war mit unserer Freundschaft passiert? Hatten sie wirklich solche Angst, ich würde sie vergessen? Bei all dem Schmerz, brannte sich ein Loch durch meinen Körper, welches ich die ganze Zeit vergessen hatte. Dad. Ich hatte nicht einen einzigen Tag an meinen Vater gedacht. Eigentlich sollte ich es als gut erachten, dass ich nach so vielen Tränen, an was anderes denken konnte. Tränen rannen mir über die Wangen und bebend verbarg ich mein Gesicht in meinen Händen.

Ich weiß nicht, wie lange ich dort saß und um meinen Vater weinte. Das letzte Mal hatten die Zwillinge mich mit ihrem Brief zum Lächelnd gebracht, doch nun schien es, als würden wir nie wieder ein normales Wort miteinander wechseln können. «Kat?» Bebend sah ich nach oben, direkt in Charlys Gesicht. Bestürzt nahm er mich in die Arme. «Was ist denn los?»-«Mein Vater ist tot!» Charly seufzte verständnisvoll. «Ich weiß...»-«Wie soll ich das ohne ihn schaffen?» schluchzte ich. «Ich hab es kaum eine Schulwoche ausgehalten!»-«Aber du hast es ausgehalten. Jetzt sind es schon zwei Wochen.» Schniefend hob ich meinen Kopf. «Aber er ist tot, Charly!»-«Ich weiß-» seufzte Charly. «Und ich kann dir nichts sagen was dich trösten würde. Das einzige was ich dir sagen kann, ist dass du nicht alleine bist. Niemals.» Ich zuckte zusammen. Genau das hatte Dumbledore zu mir in der Heulenden Hütte gesagt. «Aber ich fühl mich so schrecklich allein!»-«Aber du bist es nicht. Du hast Fred, George, Percy, Angelina, Katie und Cedric!» Als er Freds und Georges Namen aussprach zuckte ich so sehr zusammen, dass er mich erschrocken ansah. Dann lächelte er ein bisschen. «Und du hast noch mich!» Nun musste ich auch etwas lächeln. «Ich weiß. Danke, Charly.»-«Immer wieder gerne, Süße.» Stöhnend setzte ich mich auf. «Was machst du eigentlich noch so spät hier?» Charly grinste. «Hab mir in der Küche einen Mitternachtssnack gegönnt.» Ich erstarrte. «Du weißt wo es zur Küche geht?»-«Aber klar!» Begeistert sprang ich auf. «Zeig's mir!» Charly lachte. «Wann anders, okay? Ich bring dich jetzt lieber zurück zu deinem Schlafsaal.» Enttäuscht sah ich zu Boden. Charly zögerte, dann fuhr er fort: «Ich zeig dir die Küche wann anders, okay?» Lachend umarmte ich ihn. Er klopfte mir auf die Schulter, dann gingen wir zusammen aus der Großen Halle.

«Katherine!» Angelina und Katie kamen auf mich zu gerannt und grinsend ließ ich mich von ihnen umarmen. «Wo warst du so lange?! Wir wollten schon jemanden nach dir suchen lassen!» fragte Angelina aufgebracht, doch ich winkte ab. «Ich war bestens versorgt.» Charly zwinkerte mir zum Abschluss noch einmal zu, dann verschwand er. «Was habt ihr so lange gemacht?» fragte Katie mit hochgezogenen Augenbrauen. «Was meinst du mit: so lange?» erwiderte ich verwirrt. Nun sahen mich Angelina und Katie besorgt an. «Nun, du bist schon seit drei Stunden weg.»-«Was?!» kreischte ich erschrocken und Katie fauchte nur: «Sei doch still! Die schlafen doch alle schon!»-«Sorry.» Angelina musterte mich nachdenklich. «Was war denn eigentlich los? Sonst bist du nie weggerannt nur weil George oder Fred dumm gemacht haben.»-«Ich vermisse meinen Vater heute sehr.» Angelina erstarrte. «Oh. Das tut mir leid, Katy. Das hab ich total-»-«Schon okay, Angelina. Ich finde es besser wenn Leute mich nicht ansehen, als würde ich gleich zusammenklappen.» Seufzend nahm Katie mich in die Arme und meine Augen brannten, von Tränen die ich mühsam zurückhielt.






Am nächsten Morgen als ich die Augen aufschlug, merkte ich, dass mein Kopfkissen vollkommen durchweicht war. Stöhnend ging ich ins Badezimmer. Wie erwartet sah ich schrecklich aus. Unter meinen Augen waren schwarze Ringe und meine Haut war kreidebleich. Meine Augen sahen mir stumpf und traurig entgegen. Als ich frisch geduscht und umgezogen in den Gemeinschaftsraum trat, überkam mich ein Gefühl erdrückender Traurigkeit. Als ich seufzend durch das Portraitloch klettern wollte hörte ich ein Lachen. Ich drehte mich langsam um und erkannte Fred und George. Sie beide blieben wie angewurzelt stehen, als sie mich erkannten. Schnell drehte ich mich um, kletterte durch das Portraitloch und lief allein zur Großen Halle.

Nach dem Frühstück ging ich zusammen mit Jacob zu Zauberkunst. Wir nahmen die Geschichten verschiedener Zaubersprüche durch und später in Verwandlung sollten wir unsere Knöpfe vorzeigen. George bekam fünf Punkte Abzug für Gryffindor weil er alle seine Käfer verbracht hatte. Professor McGonagall kam – ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammengezogen – auf mich zu. Ich schluckte als sie meine halbwegs annehmbaren Knöpfe begutachtete. «Jones!» Ich zuckte zusammen. «Ja?» meine Stimme zitterte ein wenig, also räusperte ich mich und fuhr mit kräftigerer Stimme fort: «Ja, Professor?»-«Sie werden nach der Stunde bleiben.» Mein Herz schlug schneller und ängstlich sah ich auf meine Finger. Doch Professor McGonagall war noch nicht fertig. «Weasley! Sie auch.» Schnell sah ich über die Schulter zu Fred und George. Sie beide sahen sich verwundert an. «Wer von uns?» fragten sie gleichzeitig und die Gryffindors lächelten. Die Slytherins besahen uns bloß mit verächtlichem Blick. Lee, der neben mir saß, kicherte bloß. Professor McGonagall lächelte nicht. «Sie beide, Weasley.» Damit verschwand auch das Grinsen der Zwillinge.

Die Stunde verging viel zu schnell und nach einer gefühlten Sekunde standen Fred, George und ich auch schon vor Professor McGonagalls Pult. Seufzend setzte sie sich hin, dann besah sie uns mit strengem Blick. Nachdenklich taxierte sie uns, ihr schien die Lücke zwischen den Zwillingen und mir aufgefallen sein, denn sie hob leicht die Augenbrauen. Zu meiner Erleichterung sagte sie nichts dazu. «Mr. Weasley, bitte erklären sie mir, weshalb sie nicht wegen neuer Käfer zu mir gekommen sind.» George trat unruhig von einem Bein aufs andere. «Nun, ich hatte es vor... Aber, wissen sie...»-«Weshalb haben sie nicht ihren Bruder um Hilfe gefragt?» George biss die Zähne zusammen. «Das habe ich!»-«Und haben sie auch Ms. Jones gefragt?» Georges Mund klappte zu und peinlich berührt sahen wir alle zu Boden oder zur Decke. Wütend ballte Professor McGonagall die Fäuste. «Ich möchte dass sie das klären.»-«Warum sollten wir?» Professor McGonagalls Mund klappte auf und wieder zu. Auch ich sah Fred erstaunt an. McGonagall schien sich schnell wieder zu fangen, denn sie erwiderte rasch: «Wir können uns derzeit keinerlei Streitigkeiten untereinander erlauben.» Die Zwillinge hoben ihre Augenbrauen.
George sah McGonagall neugierig an. Auch Freds Interesse schien geweckt, sie fingen wieder damit an, sich zu ergänzen.
«Was meinen sie mit: derzeit?» fragte Fred nachdenklich.
«Also ich-» sagte McGonagall ausweichend.
«Denken sie, Hogwarts ist in Gefahr?» bohrte George weiter.
«Natürlich nicht! Ich-»
«Aber Sie sind der Meinung dass es derzeit nicht gut sei, sich zu streiten. Weshalb?» mischte nun auch ich mich ein. McGonagall sprang auf. «Dies sollte nicht in eurem Interesse liegen.» Ich hörte Fred «Tut es aber.» murmeln und musste kichern. Als McGonagall uns hinausschickte, oder eher hinauswarf, standen Fred, George und ich verlegen auf einem Fleck. Ich wollte gerade meinen Mund aufmachen um mich für mein zickiges Verhalten zu entschuldigen, als George auch schon Fred beim Arm packte und die beiden mich mit einem kurzen Nicken verließen. Traurig und niedergeschlagen sah ich ihnen hinterher. Ich war zwar bereit, mich zu entschuldigen, jedoch schienen die Zwillinge nicht daran interessiert mir zuzuhören.


Die nächsten Tage waren sehr deprimierend. Ich versuchte verzweifelt Fred oder George in ein Gespräch zu verwickeln, ich versuchte ihnen klar zu machen, dass mir etwas an unserer Freundschaft lag.
Durch die ständige Abweisung der Zwillinge, wurde ich immer trauriger. Ich zog mich immer mehr von meinen Freunden zurück und verbrachte die Mittagspause allein im Verbotenen Wald. Ich besuchte nun auch fast täglich Hagrid. Ich merkte dass er ziemlich im Stress war, weshalb ich nie länger als eine halbe Stunde blieb. Ich hatte versucht ihn auf seine Probleme anzusprechen, jedoch wich er mir aus.
Angelina und Katie waren verzweifelt. Sie sahen dass ich immer weniger aß oder trank. Auch merkten sie wie ich immer wortkarger wurde und immer seltener in den Gemeinschaftsraum saß. Eines Morgens beim Frühstück, als ich meinen vollen Teller stehen lassen wollte, hielt mich Angelina am Arm fest. «Warte mal, Kat. Wir müssen mit dir reden.» Ich hob die Augenbrauen. Ich hatte mich in einen Dämmerzustand zurückgezogen und nun versuchte ich angestrengt, Angelina aufmerksam zuzuhören. «Was gibt's?» fragte ich zögerlich, als würde ich bereits spüren was auf mich zukommen würde. Angelina fuhr fort: «Was ist los mit dir? Du isst nichts-» sie deutete wütend auf meinen vollen Teller-«du trinkst nichts, geschweige denn dass du schläfst! Ich meine, so kann das doch nicht weiter gehen!»-«Ich weiß nicht-» Angelina unterbrach mich wütend. Mehrere Köpfe hatten sich am Gryffindortisch zu uns umgedreht und errötend blickte ich zu Boden. «Und deine Abwesenheit im Gemeinschaftsraum? Deine verschlossene Art? Ich meine, ich verstehe dir fehlt dein Vater, aber denk doch auch mal an uns!» Ich zuckte zusammen als sie meinen Vater erwähnte, wie als hätte ich einen Stromschlag erlitten.

Durch zusammengebissene Zähne zischte ich leise: «Du- hast- keine- Ahnung.» Wütend ballte ich die Fäuste, doch Angelina ignorierte mich. «Ich hab keine Ahnung? Du hast Recht! Ich hab keine Ahnung was mit dir los ist! Du verhältst als wärst du genauso tot wie dein Vater!» Das war zu viel. Ich sprang auf und in der Großen Halle wurde es augenblicklich still. Alle sahen zu mir hin als ich anfing zu schreien. «Wie kannst du es wagen, du niederträchtiges kleines Biest von Mädchen!» Eine Sekunde später hatte ich meinen Zauberstab in der Hand. Ich öffnete meinen Mund um ihr irgendeinen Fluch aufzuhalsen, als ich auf einmal von zwei starken Händen festgehalten wurde. «Nicht.» sagte George ruhig. Zitternd ließ ich meinen Arm mit dem Zauberstab sinken. Fred neben mir drückte meinen Arm noch leichter zu und zitternd riss ich mich los. Als ich all die verächtlichen, verängstigten und verärgerten Gesichter in der Großen Halle sah, schloss ich bebend die Augen. Dann übernahmen meine Füße auch schon die Kontrolle. Ich rannte schluchzend aus der Halle, als ich aus der Tür war, brach auch schon das Getuschel los.

Weinend rannte ich zur Grenze des Verbotenen Waldes. Als ich wieder in den vertrauten Wald trat, beruhigte ich mich. Immer noch weinend schlug ich mich orientierungslos durch die tiefe Wurzelwelt. Schließlich kam ich beim See an. Ich wusste nicht dass ich soweit gelaufen war. Die Sonne ging bereits unter und zitternd ging ich in die Knie. «Dad, bist du da?» schluchzte ich. Mein ganzer Körper schüttelte sich und bebte unter meinem Schmerz. Ich weinte so sehr dass ich die Stimmen nicht hörte. Leise kamen sie immer näher, bis ich Menschen im Wald hörte. Ich riss meinen Kopf hoch und murmelte zu meinem leuchtenden Zauberstab: «Nox.» Das einzige Licht erlosch und nun saß ich in vollkommener Dunkelheit am Ufer. Leise hörte ich die Stimmen näher kommen. «Katherine!»-«Kath! Wo steckst du?» Fred und George. Sie waren mir gefolgt. Ein Licht glomm in meinem Inneren auf. Ich brauchte lange doch nach einigen Herzschlägen, erkannte ich das Gefühl das ich seit Ewigkeiten nicht mehr gefühlt hatte. Hoffnung.
Vor Kälte zitternd stand ich auf. Es wurde immer kälter – immerhin hatten wir bereits Oktober – und meine getrockneten Tränen brannten wie Eis in meinem Gesicht. «Ich bin hier!» schrie ich mit gellender Stimme. Die Rufe erstarben. Zitternd brach ich zusammen. Ich bin hier. Ich bin hier. Ich dachte diese Worte immer wieder, wie als wären sie ein Rettungsring, klammerte ich mich an sie. Gerade als ich die Hoffnung schon wieder aufgeben wollte, stürzten Fred und George aus dem Wald. «Katherine!» riefen sie beide gleichzeitig. Unendlich erleichtert seufzten sie auf. Dann kamen sie auch schon auf mich zu. Sie nahmen mich in die Umarmung, die mir schon seit Wochen fehlte. Sie gaben mir die Wärme und den Schutz, welcher die Kälte vertrieb. Der Dämmerzustand indem ich mich befand, löste sich auf und stöhnend ergab ich mich dem Tränenfluss der aus meinen Augen stürzte.

George sah mich lachend an. «Ich wusste gar nicht dass du so schreien kannst.» Auch ich lachte. Fred grinste. «Du musst uns zeigen, wie du das machst.» Grinsend stand ich auf. «Ein andermal, los kommt.» Lächelnd nahmen die Zwillinge meine beiden Hände, dann liefen wir schweigend zurück zum Schloss. Wir wussten, wir mussten uns nicht entschuldigen. Denn wir wussten, auf was es ankam. Wir wussten, dass wir zusammengehörten.

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