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Stressgeladen wuselten die Mädchen des Cheerleading Teams durch die Umkleide und nahmen sich letzte feinschliffe an ihrem Outfit vor, ehe sie nach draußen laufen würden, um das Basketball Team der Derry Highschool anzufeuern.

Lilian saß auf der Bank und band sich die Schuhe zu, ein kleines beiges Pflaster an der Stelle habend, an welcher sie sich den Abend zuvor geschnitten hatte.
Zufrieden warf sie einen Blick in den Spiegel und schaute die restlichen Mädchen erwartungsvoll an.

,,Bereit eine hammer Show abzuliefern?" Fragte sie überzeugt und lief als erstes durch die Tür durch, gefolgt von den anderen.
Die Mädchen liefen in hüpfenden Schritten auf das Feld zu und wedelten mit ihrem Pompoms in der Luft herum.
Sie standen genau gegenüber der Zuschauertribühne ihrer Schule und formatierten sich gerade als auch schon die Basketballspieler der Schule aufs Feld liefen.

Nur die trainiertesten und beliebtesten Jungs schafften es jedes Jahr ins Team.
Zwar hieß es von den Lehrern immer es käme auf die Leistung drauf an, aber Lilian wusste genau das es hierbei mehr um das präsentable Image der Schule ging als wirklich um die Leistungen der Jungen.
Lilians Blick wanderte durch die Zuschauerreihen, um Ausschau nach ihrem Freund zu halten, doch sie konnte Jimmys Gesicht nirgends erblicken.

Stattdessen trafen ihre Augen die grünen eines Mädchens.
Beverly Marsh saß in der dritten Reihe und lächelte den Cheerleaderinnen strahlend entgegen.
Widerlich diese gute Laune auf ihrem Gesicht zu erblicken, dachte sich Lilian und zwang sich dazu zurückzulächeln.
Keine Blöße zeigen, Beverly würde bekommen, was sie verdiente.
Sie alle würden es.

Es dauerte nicht lange und die Cheerleaderinnen waren in ihrem vollen Element und flogen durch die Gegend, machten Flickflacks im Aus des Feldes, und schreiten sich die Seele aus dem Leib jedesmal wenn ein Spieler des eigenen Teams einen Punkt machte.
Die Cheerleaderinnen des gegnerischen Teams waren zur Abwechslung mal keine Konkurrenz, denn sie hatten offenbar nicht gut genug trainiert.

Alle Schritte waren unsynchron und als sogar der Sanitäter auf Grund einer gescheiterten Pirouette kommen musste, wurde das Spiel vorübergehend pausiert.
Einige der Mädchen verzogen sich in die Umkleide, um sich frisch zu machen, doch Lilian nutzte den Moment, um nach Jimmy zu suchen.
Hatte sie ihn Vielleicht bloß nicht gesehen, weil er keinen guten Platz erwischt hatte?

Auf ihrem Weg durch die Reihen fiel ihr ein Junge ins Auge, welcher auf der anderen Seite der Tribüne saß.
,,Patrick?" Entwich es ihr überrascht, denn eigentlich sollte der Junge doch auf der gegenüberliegenden Seite sitzen über den gegnerischen Cheerleaderinnen.
,,Wer?" Fragte plötzlich eine bekannte Stimme und Jimmy stand vor ihr.
Der Junge sah verschwitzt aus und hielt ihr eine weiße Rose entgegen.

Entsetzt starrte Lilian die Rose an und schluckte heftig, ehe sie sie annahm.
Weiß war ihre Lieblingsfarbe gewesen.
Hass breitete sich in ihr aus und ihre Hand umschlang sich so hart um den Stängel, dass die Dornen sich in ihre Handfläche bohrten wie Nägel in eine Wand.

,,Niemand." Meinte sie süß und lächelte ihn an.
Der Junge ergriff ihre Hand und führte sie zu seinem Platz.
Auf der anderen Seite des Feldes saß ein anderer Junge, der das Geschehen aufmerksam verfolgte.
,,Was starrst du da so hin?" Wollte Belch belustigt wissen und nahm einen Schluck aus seiner Soda, welche er sich zu einem überteuerten Preis vom Kiosk gekauft hatte.

,,Patrick geeiert auf seine neue geliebte!" Sagte Victor und bekam einen Schlag gegen den Hinterkopf verpasst.
,,Klappe Criss, du weißt das Cooper zu mir gehört." Henry warf seine verbotenerweise existierende Zigarette zu Boden und trat sie aus.
Es war kein Geheimnis das Henry Bowers eine Schwäche für den hübschen Lockenkopf hatte, aber dies nicht, weil sie hübsch war oder ihr Charakter aus Gold, sondern viel mehr auf Grund von Jimmy.

In jungen Jahren waren Jimmy und er enge Freunde, bis es eines Tages eskalierte und Henry alles verlor was ihm lieb war.
Seitdem hatte er versucht es ihm heimzuzahlen und wie geht das besser als damit, seine Freundin auszuspannen?
,,Entspann dich." Patrick zuckte mit den Schultern und löste seinen Blick auf Lilian.
Viel mehr, war es Jimmy dem seine Aufmerksamkeit nun galt.

Ziemlich verschwitzt, was hatte er vor dem Spiel getrieben, und warum kam er so spät?
Die weiße Rose die er ihr gegeben hatte; aus schlechten Gewissen oder aus Liebe?
Patrick wusste es nicht, aber er musste grinsen, denn ihm kam eine Idee, welche ihm niemand hätte ausreden können.

Die Pause verging und schließlich fanden sich alle Spieler und Cheerleaderinnen auf dem Feld wieder.
Letztendlich gewann die Derry Highschool und alle verabschiedeten sich in verschiedene Richtungen oder gingen zur Aftershow Party bei einem der Spieler.
Lilian und Jimmy gehörten zur zweiten Gruppe.
,,Ich wusste ihr gewinnt. Die Derry Highschool hat eben die besten Cheerleaderinnen." Versuchte Jimmy ihr zu schmeicheln und hielt ihr die Tür zum Auto auf.

,,Da hast du wohl recht. Die Party ist bei Callum die Straße runter." Sie navigierte den Weg und im Handumdrehen fanden sich beide vor der Haustür wieder.
Laute Musik und Gelächter waren von innen zu hören und Callum öffnete ihnen bereits etwas angetrunken die Haustür.
,,Kommt rein!" Rief er und schloss die Tür hinter den beiden wieder.

Das ganze Haus war gerammelt voll und schnell verloren sich Lilian und Jimmy aus den Augen.
Panisch lief sie durchs Haus, um ihn zu suchen, doch fand ihn nirgends.
Gerade wollte sie jemanden fragen, ob die Person Vielleicht eine Ahnung hatte, wo er war, doch auf einmal begann irgendwer von draußen Sturm zu klingeln.
Callum war nun schon stock besoffen und Lilian öffnete an seiner Stelle die Tür.

Es stand niemand geringeres vor der Tür als die Bowers Gang, bewaffnet mit zwei Kästen Bier, Zigarette im Mund und schelmischen Grinsen auf den Gesichtern.
,,Danke fürs reinlassen." Sagte Victor spöttisch und die Jungs drängten sich an ihr vorbei.
,,Ich denke nicht das ihr eingeladen wart!" Versuchte Lilian es, doch das kümmerte die Bowers Gang nicht im Geringsten.
Ganz im Gegenteil sogar, denn sie ließen sich im Haus nieder, als wäre es ihr eigenes.

Die Feier geriet völlig außer Rand und Band, doch überraschenderweise tat Patrick Hockstetter nichts mehr als danebenstehen und schauen.
Als Lilian müde wurde und Jimmy immer noch nicht entdecken konnte entschied sie sich dazu den Weg nach Hause alleine anzutreten.
Sie ging mit schnellen Schritten durch die Straßen und blickte sich immer wieder um.

Aus irgendeinem Grund hatte das Mädchen das Gefühl verfolgt zu werden.
Für diese Uhrzeit wäre das nichtmal etwas Unübliches, da sie immer noch ein Mädchen war, aber dieses Mal fühlte es sich anders an.
Sie wurde nicht einfach von irgendwem verfolgt, sondern von einer Person, welche sie kannte.
Das spürte Lilian einfach und schaute sich ein letztes Mal vor ihrer Haustür um, ehe sie den Schlüssel ins Schloss steckte.

Ihre Mutter schlief bereits tief und fest und sie schlich sich geradezu die Stufen der Treppe nach oben.
Auf direktem Wege verschwand Lilian im Bad und schminkte sich ab, putze die Zähne und schlüpfte in ihren Pyjama, den sie immer jeden Morgen im Bad für den kommenden Abend platzierte.
In ihrem Zimmer angekommen schmiss sie die weiße Rose von Jimmy auf den Boden, als wäre sie nichts mehr als ein Häufchen Dreck.

Die kleinen Wunden am inneren ihrer Handfläche brannten leicht, es war jedoch nicht weiter schlimm.
Kurzerhand griff sie unter ihr Bett nach dem Karton und nahm den Deckel ab.
Ein letzter angeekelter Blick auf die Rose verriet ihren nächsten Schritt.
Sie legte die Rose ins innere und schleuderte den Karton zurück unters Bett.

Gerade als Lilian sich selbst ins Bett legen wollte, um zu schlafen fiel ihr etwas auf, was an dem Gitter vor ihrem Fenster hing.
Verwundert ging das Mädchen zum Fenster und öffnete es.
Es war eine Rose, welche dort hing mit einem kleinen Zettel versehen.
Sie war blutrot und hatte deutlich mehr Dornen als die, die sie von Jimmy bekommen hatte.

Wie kam die dorthin und wer war das bloß?
Lilian öffnete den Zettel und las für sich selbst vor was dort geschrieben stand.
,,Es wird niemals wissen, wer du wirklich bist, solange er dir weiße schenkt." Sie blickte sich um und hätte schwören können das ihre Augen dort draußen in der Dunkelheit der Nacht die einer anderen Person trafen, doch dies war nur eine kleine Sekunde bevor sie das Fenster wieder schloss und die Gardinen endgültig zuzog.

Ultraviolence {ES| Patrick Hockstetter Fan-Fiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt