Zwei Wochen zuvor
Es passierte an einem Freitag.
Es war ein sonniger Tag und die Vögel lachten, währenddessen keine Wolke am Himmel zu erkennen war.
Lilian Cooper schmiss hektisch ihre Klamotten in ihre Sporttasche, und versuchte den Reißverschluss runterzuziehen.
,,Verdammter Mist!" Fluchte das Mädchen und pustete sich eine der Strähnen aus dem Gesicht, welche verschwitzt in ihre Stirn fielen.Training an solch heißen Tagen sollte wirklich verboten werden, aber von Pausen hielt der Coach ja nichts.
Ganz im Gegenteil, denn gerade jetzt war es wichtig so viel wie möglich zu trainieren damit alles beim nächsten Spiel am morgigen Tag reibungslos von statten ging.,,Vielleicht klappt es besser, wenn du die Sachen einfach zusammenlegst." Schlug Melanie vor, und schob sich vorbei an ihr, um ihr mit der Sportkleidung zu helfen.
,,Ganz schön viel Stress der Captain des Teams zu sein, nicht wahr?" Wollte sie mit einem Schmunzeln wissen, als sie mit Seelenruhe die Sachen feinsäuberlich zusammenlegte, und die Tasche wieder perfekt zu schließen war.,,Danke und ja, es kann ziemlich anstrengend sein." Gab Lilian zu und schnappte sie sich, warf sie über ihre Schulter und machte Anstalten die Umkleide zu verlassen.
,,Bis dann, okay?" Meinte sie und winkte Melanie kurz zu, welche ihr ein Lächeln schenkte.
Jetzt aber schnell, dachte Lilian sich, denn Jimmy wartete bereits auf sie.Jimmy Reynolds war so ziemlich alles, was sie sich jemals hätte erträumen können.
Der Junge war zwar einige Jahre älter als sie (zu alt sagten einige) doch er war erfolgreich, sah gut aus und gab Lilian das Gefühl von Sicherheit.
Noch nie zuvor konnte sie ihre Gedanken so unter Kontrolle halten, wie mit Jimmy an ihrer Seite.
Zwar war er grob und gnadenlos, aber alles das und mehr halfen ihr dabei ihren Plan zu verfolgen.Mit schnellen Schritten lief das Mädchen aus der Halle durch den vermeintlich leeren Gang, bis sie stolperte und zu Boden fiel.
Völlig in Stress schnappte sie nach der Tasche und wollte gerade wieder aufstehen, als sie jemanden boshaft lachen hörte.
,,Sturzübungen?" Wollte der Junge wissen, welcher lässig gegen einen der Spinde lehnte und unbekümmert auf sie nieder sah.
Lilian warf einen Blick nach oben, wo Hockstetter sie spöttisch anlächelte.Sie war sich nicht sicher ob der Junge sie überhaupt kannte, doch sie kannte ihn.
Die Frage war eher; wer nicht?
Zwar war Lilian nicht unbekannt an der Schule als Captain des Cheerleading Teams und angehende Schulsprecherin, jedoch machte sich Patrick Hockstetter nicht viel aus irgendwelchen Titeln.
Er und seine Bande schauten bloß nach schwachen Schülern, welche sie schikanieren konnten.Sie sagte nichts und stand bloß auf, um zu gehen, doch der Junge packte sie am Arm.
,,Nicht antworten ist nicht höflich." Sagte er und lockerte seinen Griff ein wenig, jedoch nicht genug, um das Mädchen laufen zu lassen.
Lilian nickte und antworte mit einem kurzen ,,ja".
Patrick blickte ihr für einen kurzen Moment in die Augen, welcher sich wie endlose Minuten für ihn anfühlte, ehe er sie gehen ließ.
Nachdenklich schaute er ihr hinterher.
Lilians Haare wippten in ihrem schnellen Gang auf und ab in dem Pferdeschwanz, den sie trug, und ihr linker Fuß hinkte etwas nach.Vielleicht hatte sie sich beim Sturz verletzt oder beim Trainieren?
Er wusste es nicht und verspürte für einen kurzen Moment das Bedürfnis ihr hinterherzugehen, doch er tat es nicht.
Stattdessen fiel sein Blick auf etwas am Boden Liegendes.
Es war ein glänzendes Armband, dessen Verschluss zerbrochen war.
Vermutlich gehörte es Lilian und beim Hinfallen war es kaputt gegangen.Patrick bückte sich, verstaute es in seiner Tasche und verschwand aus dem Schulgebäude.
Henry würde ja doch nicht mehr kommen.
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,,Was hat so lange gebraucht?" Wollte Jimmy ungeduldig wissen als seine Freundin sich in den Beifahrersitz fallen ließ.
Sie konnte seinen Blick hinter der Sonnenbrille, welche er trug, nicht erkennen, doch er war genervt und das merkte sie dennoch an seinen zuckenden Mundwinkeln.
,,Tut mir leid, es gab einige Komplikationen." Sagte Lilian bloß und öffnete ihre Haare sowie das Fenster des Autos.,,ja das sehe ich. Aber egal dann können wir ja endlich los." Drängelte der Junge und schmiss den Wagen an.
Der Weg zu Lilians Haus war zwar nicht lang, aber dennoch bestand er jedes Mal darauf sie abzuholen was sie an einigen Tagen unangenehm fand, aber so war Jimmy halt.
Zu Hause angekommen legte sich das Paar ins Bett und kuschelte bis Jimmy ihr etwas näherkam und versuchte sie zu küssen.Das Mädchen ging auf ihn ein und es dauerte nicht lange bis sie sich inniger küssten und er versuchte seine Hand unter ihr Kleid zu schieben, aber Lilian lies es nicht zu und zog seine Hand weg.
,,Noch nicht." Sagte sie in völliger Ruhe und etwas genervt drehte er sich wieder ein Stück weiter von ihr weg.
Mittlerweile waren schon Stunden vergangen und die Sonne begann langsam unterzugehen.,,Es wäre besser für dich jetzt zu gehen." Lilian stand auf und reichte ihm ihre Hand.
Jimmy ergriff sie und lies sich von ihr zur Tür begleiten.
Als der Junge das Grundstück verlassen hatte und sich nicht mehr in Reichweite befand ging das Mädchen zurück in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Verstohlen blickte sich Lilian in ihrem Zimmer um, so als könnte in jeder Ecke eine Gefahr lauern.Zögernd fingerte sie unter ihrem Bett einen zerknüllten Karton hervor und öffnete ihn.
Mit einem Lächeln griff sie nach einem Dolch, welcher sich im inneren des Kartons wiederfand, auf unzähligen Fotos von einem Mädchen liegend.
Beverly Marsh.
Einige davon waren mit Absicht gemacht wurden, weitere waren heimlich entstanden.Lilians Kopf drehte sich hektisch als sie eine Bewegung vor ihrem Fenster aus dem Augenwinkel wahrnahm.
Ihre Augen suchten intensiv jeden Millimeter des kleinen Waldstückes vor ihrem Fenster ab.
Nichts.
Mit ihrer nächsten Geste hätte ihr heimlicher Beobachteter nicht gerechnet, denn sie schnitt sich leicht mit dem Dolch in dem Arm, sodass warmes Blut auf die Bilder in dem Karton tropfte.,,Noch nicht." Wiederholte sie ihre Worte von vorhin und verwischte das Blut auf den Bildern, bis es die Form eines Herzens annahm.
,,Aber bald."
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Ultraviolence {ES| Patrick Hockstetter Fan-Fiction}
Fanfic„𝐂𝐚𝐮𝐬𝐞 𝐈 𝐰𝐚𝐬 𝐟𝐢𝐥𝐥𝐞𝐝 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐩𝐨𝐢𝐬𝐨𝐧, 𝐛𝐮𝐭 𝐛𝐥𝐞𝐬𝐬𝐞𝐝 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐛𝐞𝐚𝐮𝐭𝐲 𝐚𝐧𝐝 𝐫𝐚𝐠𝐞" ,,Was wenn ich genauso echt bin wie du?" Flüsterte sie, währenddessen ihr Blut von der Lippe rann, welches sich auf dem kalten Bo...