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Keuchend und kurz vor einem Kreislaufzusammenbruch kamen beide Mädchen schließlich vor der Polizeistation Derrys an.
,,Was wollen wir hier?" Fragte Lilian panisch, denn keineswegs wollte sie mit der Polizei in Kontakt treten.
Nicht nach ihrem schmutzigen kleinen Geheimnis.

,,Henry hat versucht dich umzubringen, Lilian. Er ist immer noch da draußen. Wer weiß, was als nächstes passiert." Antwortete Beverly ernst und zog das Mädchen an der Hand hinter sich her.
In der Station roch es widerlich nach Desinfektionsmittel.
Fast so, als wäre es ein gereinigter Tatort selbst.

,,Was hattest du dort überhaupt verloren?" Wollte Lilian wissen, denn die Frage erschien ihr in diesem Moment sehr sinnig.
Vielleicht, nein, sogar ganz sicher wollte Henry das Mädchen töten.
Doch das erklärte noch lange nicht Beverly's mysteriöses erscheinen am Tatort.

,,Ich musste mich einer Sache versichern." Sagte sie kalt und zog Lilian zum Empfang.
,,Und was ist auf der Müllhalde, dessen du dich versichern musst?" Hakte sie weiter nach, doch Beverly winkte bloß ab.
,,das ist unwichtig." Meinte sie lediglich, bevor die Dame am Empfang der Polizeistation schockiert einen Kollegen rief.

,,Um Himmels Willen. Geht es euch Mädchen gut?" Fragte sie noch entsetzt und hilfsbereit, aber die beiden folgten bereits dem Beamten, welcher nun aus einem der Räume kam, um ihre Geschichte anzuhören.
Der Raum war klein, farblos und stickig.

Mit gerunzelter Stirn hörte er Beverly zu, während sie die ganze Situation erläuterte und je länger Beverly sprach, desto mehr wurde Lilian bewusst wie tief sie in der Scheiße steckte.
Würden die Cops das Auto mit Belch's Leiche finden, dann würden sie auch herausfinden das Lilian mit ihnen im Auto war, und immer weiter in die Atmosphäre eintauchen.

Auf der anderen Seite war es praktisch, denn sollte das Auto, in welchem sich Jimmy befand, gefunden werden, dann könnte man es ganz leicht Henry anhängen.
Das lies sie Lächeln, denn nun verstand Lilian das ihre Angst man könne sie als Mörderin entlarven, völlig unberechtigt war.
Sie würde mit allem durchkommen.
Als Beverly fertig war, blickte der Beamte sie an, und Lilian nickte bloß besonnen.

,,Sie steht vermutlich unter Schock." Schlussfolgerte ihre Freundin und der Polizist (Randell sein Name), ließ nach einem Sanitäter rufen.
,,Untersuch bitte beide Mädchen", er blickte Lilian direkt ins Gesicht und hing ein ,,sie besonders gründlich", hinten dran.
Es war etwas unangenehm gewesen, wie der Sani merkwürdige und so schien es, völlig irrelevante Fragen stellte.

,,Wie viele Finger halte ich hoch?" War eine dieser Fragen, als reibe er seine drei Finger nicht geradezu unter ihre Nase.
Selbst ein Blinder wüsste wie viele es wären, dachte sie, als sie schließlich ,,drei" sagte.
,,Korrekt." Der Sanitäter nickte und Verbund noch kurz ihre Schürfwunde am Knöchel.
Das Mädchen hatte es gar nicht bemerkt, dass sie sich verletzt hatte, denn ihr Körper fühlte sich komplett taub an.

Eine Information, die sie mit Vergnügen ausließ bei der Befragung, ob sie Schmerz fühlte.
Der Sanitäter würde sie ja eh bloß weiter ins Krankenhaus schicken.
Und wenn es einen Ort gab, an dem sie sich nicht gerne befand, dann war es dort.

Nach weiteren Diskussionen was denn nun passieren sollte entschied die Polizei einige Beamte zur Müllhalde zu schicken, währenddessen Beverly und Lilian in eins der Polizeiwagen begleitet wurden, um nach Hause gebracht zu werden.
,,Bitte rufen Sie nicht meinen Vater an!" Bettelte Beverly kurz zuvor.
Normalerweise sollten die Eltern der Mädchen kommen, um sie abzuholen, aber der Polizist gab nach und so wurden sie ohne Vorwarnung zu Beverlys Vater und Lilians Mutter gefahren.

Kurz bevor es losging, sprach Beverly noch kurz alleine mit dem Polizisten, da sie ihm noch etwas anderes erzählen wollte, was Lilian nicht mehr mitbekam.
Sie war bereits wieder draußen vor der Polizeistation und atmete tief ein.
Die Fahrt war unangenehm und still ohne jegliche Radio Musik oder Konversation.

Lilian schluckte und pulte nervös an ihren Händen herum, so sehr hasste sie es einfach nur dort zu sitzen.
Henry war sauer auf Patrick.
Was würde bloß passieren, wenn er ihn in die Finger bekommen würde?

Zwar war Patrick größer als Bowers, doch das änderte nichts an dem Fakt, das er kräftiger war und ein Messer besaß.
Lilian wollte nicht, dass es sie interessierte, ob Patrick etwas zustoßen würde, aber sie konnte es nicht verhindern.
Umso schlechter ging es ihr, als das Funkgerät im Wagen auf einmal verrückt spielte.

,,Officer Cullen? Officer Cullen, bitte kommen." Knisterte es aus dem Gerät und die Mädchen zuckten leicht zusammen.
,,Hier Officer Cullen." Antworte der Officer schließlich und eine kurze Pause erfolgte, bis sich die Frauenstimme wieder meldete.
,,Es gibt einen Mord neben der großen Farm. Fahren sie dort vorbei und helfen sie den Beamten vor Ort, sie brauchen dringend Verstärkung." Befahl die Frau und Beverly lief ein eiskalter Schauer über den Rücken.

,,Die große Farm." Sagte sie angsterfüllt und der Officer änderte die Fahrroute.
,,Was ist da?" Fragte Lilian und ihr wurde bewusst, dass das schlimmste wohlmöglich noch nicht überstanden war.
,,Die große Farm gehört den Hanlons. Ich bin mit dem Enkel des Besitzers befreundet." Meinte sie ernst und Lilian blickte sie verwirrt an.

,,Oh nein das tut mir leid." Lilian griff verständnisvoll nach Beverlys Hand, doch diese zog sie weg.
,,Lilian Henry wohnt mit seinem Vater neben der Farm." Ihr Blick wurde kalt und ernst.
,,Du meinst also Henry könnte damit etwas zutun haben?" Wollte Lilian wissen und das Mädchen neben ihr nickte.
Plötzlich räusperte sich der Polizist hinter dem Steuer und fuhr rechts ran.

,,Es tut mir leid Mädels, aber von hier an müsst ihr alleine weitergehen. Es handelt sich ab hier um einen Tatort, auf dem ihr leider nichts zu suchen hast." Sagte er.
Ein Blick aus dem Fenster der Autoscheibe, und beiden wurde bewusst, dass Henrys Vater von hier an Geschichte sein würde.
Es gab einige Gerüchte an der Schule, dass Henrys Vater, welcher ebenfalls bei der Polizei gearbeitet hatte, nicht davor zurückschreckte seinen Sohn zu schlagen.

Einige von Henrys Narben sollen demnach nicht von Schlägereien, sondern von ihm kommen.
Keiner hatte dies jemals bewiesen, doch im Grunde genommen wusste es jeder, sprach nur nicht darüber.
Egal ob es wirklich stimmte oder letztendlich doch nicht, Fakt war, dass der ehemalige Polizist nun gerade in diesem Moment auf einer Schiebbaren Liege lag, und von einem Leichentuch überdeckt wurde.
Der Mann war über und über mit seinem eigenen Blut bedeckt und hatte die Augen weit aufgerissen.

Das konnten die beiden Mädchen zwar nicht aus diesem Abstand sehen, aber es schauderte ihnen trotzdem beide.
Sie stiegen aus dem Wagen aus, betrachteten noch kurz de Polizisten, die nun alles absicherten und mit absperrband absperrten, und gingen schließlich nachhause.
,,Was denkst du weshalb er das getan hat?" Fragte Beverly vorsichtig kurz bevor sie den Schlüssel in ihre Haustür steckte und ihn umdrehte.

,,ich weiss es nicht." Lilians Stimme klang dumpf und sie schluckte, ehe sie hinten dran hang; ,,alles was ich weiß, ist, dass er den Verstand verloren hat." Mit diesen Worten und ihrem mulmigen Gefühl in der Magengrube drehte sie sich um und ging selbst nachhause.
Es war bereits dunkel geworden und Lilian ging so langsam wie möglich.

Etwas in ihr hoffte, dass Patrick ihr gleich hier vor die Füße springen würde.
Das Mädchen wollte ihn in ihrer Nähe spüren.
Patrick begann damit, mehr und mehr besitz von ihr zu ergreifen und Lilian musste sich dem wohl oder übel hingeben.

Wo steckte er bloß?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 01 ⏰

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Ultraviolence {ES| Patrick Hockstetter Fan-Fiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt