Die Macht der Lilie *Abgeschlossen*

15. Kapitel

Ich erwachte und wolle eigentlich gleich wieder schlafen. Mit einem Stöhnen stand ich auf und schlurfte zum Spiegel. Toll. Ich hatte Augenringe bis zum Kinn und hilflos verfilzte Haare. Ich fluchte und machte mich daran meine Mähne zu entknoten. Als ich damit einigermaßen zufrieden war, ging ich an Deck. Es war noch tiefste Nacht. Das Deck war leer. Ich gähnte, doch ich kannte mich. Wenn ich einmal wach war, konnte ich nicht mehr einschlafen. Also setzte ich mich auf den Kopf, in dem ich sonst immer geschlafen hatte. Inzwischen hatte ich immer einen Stuhl unter die Klinke gestellt. Außerdem schlief ich seitdem ich auf dem Schiff war, wie eine Katze und erwachte bei dem kleinsten Geräusch. Doch inzwischen hatte ich viele Freunde gefunden. Und sie alle waren an meiner Seite. Doch wenn ich dann wieder verschwand... Lieber noch nicht daran denken. Plötzlich kam mir ein Lied in den Sinn. Ich hatte es von den Meerjungfrauen gelernt. Denn Meerjungfrauen waren nur für Männer gefährlich. Ich mochte sie. Ich hatte sie getroffen , als ich noch bei Jack auf dem Schiff war. Ich begann die Melodie leise zu summen. Und schließlich sang ich leise und zu romantischen Mondlicht

Mein Herz durchboht von Amor
Ich verschmäh das Glitzergold
Und rein gar nichts kann mich trösten
Bloß mein tapfrer Seemann hold

Kommt all ihr hübschen Mädchen
Ganz gleich wer ihr auch seid
Die ihr liebt nen tapfren Seemann
Der auf den Meeren weilt.

So schallte es in die Nacht. Auf einmal hörte ich ein Platschen. Ich lächelte."Hallo Li" sagte eine Stimme, die niemand anderen gehörte, als einer Meerjungfrau. Es Luisa. Sie hatte schon öfter mit mir gesprochen."Wie geht es dir Luisa?"fragte ich."Ausgezeichnet. Und du bist wieder unter die Piraten gegangen?"sagte sie lächelnd. Ich kicherte."Kann man wohl so sagen."antwortete ich."Ich muss gehen. Du wärst sicher nicht gerade glücklich wenn ich einen der Männer auf den Meeresgrund ziehe."sagte Luisa. Ich seufzte und winkte ihr zum Abschied. Dann beschloss ich die restlichen Stunden im Bett zu verbringen.