Kapitel 5 - Auf zu Tomlinsons

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Ein ganz großes Dankeschön an NicoleKnoth0 fürs Bescheid geben, dass der Beginn einer meiner Storys ohne mein Wissen auf einer anderen Plattform herum geistert (Auf meiner Pinnwand steht dazu was. Irgendwie at Wattpad aber keinen darüber benachrichtigt 🥺). Hier dein Kapitel.
Allen viel Spaß 🤗

"Wie lange werden Sie noch hier im Pub bleiben, Mr Franklin?", fragte Liam.
"Nur bis zur nächsten ruhigeren Phase des Sturms. Das Problem ist ja eigentlich der schlechte Zustand mancher Häuser. Bei einem gepflegten Dach fallen ja nicht einfach zig Ziegel runter. Aber hier gibt's in jeder Straße wenigstens ein verfallendes Haus. Und wenn da dann was bricht oder so, wenn da gerade einer her geht, kanns übel ausgehen..."
"Haben Sie nie daran gedacht von hier weg zu gehen?", fragte Zayn.
"Nee. Ich bin hier geboren. Das hier ist mein Zuhause. Ich würde nicht woanders sein wollen."
"Okay. Dann war's das Vorerst. Wir melden uns."
"Okay."
"Danke für Ihre Zeit. Erholen Sie sich gut.", lächelte Harry freundlich.
Timothee nickte ihm knapp lächelnd zu und ging.

"Krass, dass der das hier immer aushält. Ich wollte schon umdrehen, als wir noch nicht ganz am Ortsschild vorbei waren...", murmelte Liam.
"Sobald ich es mir leisten konnte, bin ich aus dem Kaff, in dem ich aufgewachsen bin, weggezogen. Keine zehn Zebras würden mich nochmal in das Kaff ziehen lassen. Nach jedem Besuch bei meinen Eltern denke ich: Bor, gut, dass ich hier wieder weg kann...", murmelte Liam.
"Was hält junge Leute dann hier? Ich meine, hier gibt's doch nichts.", überlegte Zayn.
"Naja, wenn du es kennst, dass es nichts gibt, dann erwartest du auch nichts und dann bekommst du hier nichts und dann passt das... Aber es verfallen ja viele Häuser. Also es ziehen ja Leute weg und dass sogar ohne, dass sie ihren Besitz verkauft kriegen.", überlegte Harry.
"In jeder Straße wenigstens ein verfallendes Haus. Das klingt schon toll...", murmelte Liam ironisch.
"Dann lasst uns schnell machen, damit wir hier schnell wieder weg kommen.", befahl Zayn.
"Nun, auf die Eltern von Jim brauchen wir heute jedenfalls nicht mehr warten. Wir kommen nicht raus und die nicht rein. Bliebe der Finder der Leiche. William Tomlinson.", fasste Liam zusammen.
"Harry, dein Auftritt."
"Jup. Ich schnappe mir Paul von seinem nächsten geselligen Bier weg und nehme ihn mit. Die Bäckerei kann man von hier aus sehen. Da werden wir wohl nicht erschlagen."
"Die Häuser dazwischen sind auch alle bewohnt."
"Gut. Bis gleich."
"Jup. Wir machen eine Karte mit allen Bewohnern."
Harry zog sich seine Jacke über, verabschiedete sich nochmal und machte sich auf den Weg.

-

Peter Barns saß direkt am Tresen, als Harry den Pub betrat. Eben noch hatte er gehört, wie sie alle miteinander gesprochen hatten. Aber sobald er den Raum betrat, war es still und alle sahen ihn an. Harry fühlte sich unwillkürlich an diese Wildwest-Streifen erinnert, wo der neue Sheriff den Saloon betrat.

Er ging direkt zu dem pensionierten Polizisten und fragte: "Hey. Ich wollte William Tomlinson noch ein paar Fragen stellen. Aber ich bin auf ihre persönlichen Erfahrungen angewiesen. Wäre es möglich, dass Sie mir helfen?", fragte Harry und überlegte, ob er schon Licht am Ende des Tunnels sehen müsste, so tief, wie er Barns hier gerade vor versammelter Mannschaft in den Arsch kroch.

Der sah sich um, als wolle er sicherstellen, dass auch jeder zuhörte. Als wäre das nötig. Harry spürte die Blicke förmlich im Nacken.

"Roswitha, für mich keins mehr. Ich werde gebraucht. Kommt mit, mein Junge.", sprach Barns, als würde er nun in die Schlacht ziehen. Er, der Underdog, der im Angesicht der Verzweiflung endlich hinzu gezogen wurde und der sich nun aufmachte, die Welt zu retten.

Gemeinsam verließen sie das Haus und wandten sich nach rechts. Sobald sie unter dem Vordach hervortraten, peitschte ihnen der Regen ins Gesicht.

"Das da hinten war Mal ein Hotel. Man wollte Tourismus hier etablieren. Ist ja ne schöne Ecke hier. Es kamen aber keine Gäste. Ist nie eröffnet worden.", erklärte Barns gegen den Wind anschreiend.

Harry sah nur den grauen Umriss eines großen Gebäudes ein Stück von der Bäckerei entfernt, auf die sie nun genau zuliefen.

Schnell öffneten sie die Tür und schlüpften hinein. Eine Glocke an der Tür klingelte und kündigte den Bewohnern so ihre Ankunft an. Harry fühlte sich schlagartig in einen Heimatfilm versetzt. Eine Ladenklingel kannte er mehr oder minder nur noch aus dem Fernsehen.

Es befand sich niemand hinter dem Tresen, in dem noch allerlei Backwaren ausgestellt waren.

Kurz darauf betrat eine junge Frau den Verkaufsraum.
Sie sah sehr mitgenommen aus.

"Hallo Yvette... Schlimme Sache das mit Jim...", sprach Peter und legte der jungen Frau eine Hand auf den Arm.
"Wir können es einfach nicht fassen... Jim... Irgendwie dachte ich für einen komischen Moment, er würde jetzt hier her kommen und aufklären, dass das nur ein dummer makaberer Scherz sei..", hauchte Yvette und umarmte sich selbst. Eine Träne suchte sich einen Weg über ihre Wange.

"Wir werden denjenigen finden, der das getan hat, Yvette."
"Das bringt uns Jim nicht zurück... Es ist... Unfassbar..  die Welt ist ein ganzes Stück grauer geworden...", murmelte Yvette, schloss kurz die Augen, sammelte sich und wischte sich mit Nachdruck eine Träne aus dem Gesicht.

"Ihr seid bestimmt nicht wegen dem Apfelkuchen da? Wer sind Sie?", fragte die junge Frau Harry, als habe sie ihn jetzt erst wahrgenommen.
"Ich bin Harry Styles. Von der Polizei aus London. Wir würden gern mit William Tomlinson sprechen."

Theoretisch müsste er sich natürlich mit seinem Dienstgrad vorstellen, aber er wollte das hier so informell wie möglich aussehen lassen.

"Okay. Folgen Sie mir.", sprach Yvette und führte sich durch eine Tür und eine Treppe hinauf. Offensichtlich begann hier der private Wohnbereich der Tomlinsons.

Yvette ging voraus durch einen Flur in ein Wohnzimmer.
Auf dem Sofa saß ein junger Mann mit muskulösen Armen, braunen wuscheligen Haaren und blauen Augen. Er starrte vor sich hin und war blass um die Nase.

"William..  Peter und Mr Styles von der Polizei aus London wollen mit dir reden.", sprach Yvette vorsichtig.

"Natürlich... Was wollen Sie wissen?", fragte William und sah auf.
"Wann haben Sie Jim das letzte Mal lebend gesehen?", fragte Harry möglichst sanft.
"Vorgestern. Wir haben zusammen die Feuerwehrjugendgruppe geleitet. Nach der Gruppenstunde haben wir noch zusammengesessen..."
"War er anders als sonst?"
"Nein. Es war alles wie immer...", schniefte William und zog die Nase hoch, als sich hinter ihnen eine Tür öffnete und sich unsichere Schritte näherten.

Wer das wohl ist?
Bis dann.
Viele Grüße ^⁠_⁠^

Nur gute Leute Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt