3. Persönliche Krankenschwester

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Leute es geht weiter!!
Viel Spaß beim lesen!

Deine Absätze hallen durch die leeren Gänge der Anstalt, es ist still, abgesehen von leisem Gekicher und Selbstgesprächen in den Zellen, an denen du vorbeigehst.
Du hast gerade deine letzte Sitzung beendet und die Akten und andere Papiere ausgefüllt.
Jetzt bist du auf dem Weg zu deinem neuen Chef, um ihm die Nachricht zu überbringen, dass du dich in Zukunft um die Tabletten von Jerome kümmern möchtest oder eher gesagt musst.
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„Du möchtest was machen?!"
Dein Chef schaut dich ungläubig an, als er alles aus der Hand legt und dich stirnrunzelnd ansieht.

Du beißt dir kurz auf die Unterlippe und schlägst die Beine übereinander als du vorsichtig anfängst zu lächeln.
„Ich weiß wie das klingt, aber ..."
Du seufzt kurz, um nicht zu viel von deiner und Jeromes Vergangenheit preiszugeben.
„Er zeigt mir ein gewisses Vertrauen und schließlich bin ich diejenige, die die Patienten hier behandelt und bei Jerome sehe ich, dass die Behandlungen in der Vergangenheit nicht wirklich geholfen haben. Ich sehe es als Herausforderung für mich und als Chance für ihn. Ich möchte diese Elektroschocktherapie nicht an meinen Patienten anwenden, genauso wenig wie die Pillen, die das Gehirn zu Brei machen!.."

Dein Chef Manuel kann nur tief durchatmen und fährt sich über das Gesicht als auch er ein kleines Lächeln aufsetzt.
„Ja, ich will dir nicht in die Quere kommen oder dein Wissen in Frage stellen, aber ich hoffe du weißt mit wem du es hier zu tun hast... ich vertraue dir und deinen Behandlungen. Aber bitte y/n, pass auf dich auf!.. lass dich nicht umbringen."
Er nimmt deine Hand sanft in seine und drückt sie mit einem Blick, den man nicht deuten kann.

Du ziehst eine Augenbraue hoch und nickst nur leicht, als du deine Hand aus seiner löst.
„Danke für dein Vertrauen Manuel, ich werde vorsichtig sein."

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Nach dem Gespräch packst du alle deine Pillen und sonstigen Sachen in einen kleinen Erste-Hilfe-Kasten und machst dich auf die Suche nach Jeromes Zelle.
Zu deinem Schrecken ist sie nicht weit von deinem Büro entfernt.
Eine Metalltür mit einer roten Lampe darüber und einem grünen Totenkopf als Aufdruck auf der Tür.

Du ahnst warum.
Kurz sammelst du deine Kräfte, löst deine Anspannung so gut es geht und öffnest mit deiner Schlüsselkarte die Zellentür.
Du hattest die Wärter gebeten, Jerome für deinen Besuch in eine Zwangsjacke zu stecken, denn obwohl er dir sein Wort gegeben hatte dir kein Haar zu krümmen, warst du nicht naiv.

Mit dem kleinen Koffer in den Händen betrittst du den Raum und findest Jerome auf dem Boden vor seinem Bett.
Sein Blick fällt sofort auf dich und sein Mund verzieht sich sofort zu einem Grinsen.
"Sieh mal, meine kleine Persönliche Krankenschwester.

Langsam lässt du die Tür hinter dir zufallen und gehst auf ihn zu, um dich ihm gegenüber zu setzen.
„Ich bin keine Krankenschwester und schon gar nicht deine persönliche."
Lächelst du gekünstelt und streichst dir die Haare aus dem Gesicht, während du den Koffer öffnest.

Er brummt leise und drückt sich ein wenig gegen die Jacke.
„Weißt du, ich hatte wirklich mehr Vertrauen erwartet, und nachdem du so große Töne gespuckt hast, von wegen keine Elektroschocks mehr und Zwangsjacken... bin ich wirklich enttäuscht."
jammert er unzufrieden und sieht dich streng an.

Du seufzt leise und blickst zu ihm auf, obwohl du nur wenige Meter vor ihm kniest, ist er größer als du.... Das verunsichert dich ein wenig, gibt ihm aber ein Gefühl von Macht.
„Ich glaube, meine Vorsicht ist gerechtfertigt."
antwortest du ruhig und nimmst die Pille in eine Hand.

Mein Patient, Jerome Valeska.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt