Ich musterte den Vogel, er sah aus wie eine Schneeeule, aber was sollte so eine hier zu suchen haben? Sind Eulen nicht eigentlich eher Nachtaktiv?. Ich ging vorsichtig einen Schritt auf es zu und hielt diesem vorsichtig meine Hand hin. „Wer bist du denn?" Fragte ich die hübsche kleine Eule, mit einem leisen Ton, um diese nicht auch noch zu erschrecken.
Die Eule flog kurz hoch, und landete dann auf meinem Kopf, ich kicherte leise, blieb trotzdem ruhig stehen. Kurze Zeit später hörte ich, wohl kam dies von einem Baum, relativ nah hinter mir, weitere Vögel landeten. Die kleine Eule auf meinem Kopf, drehte ihren Kopf um und flog los, zu den anderen Vögeln.
Ich drehte mich um, und winkte der Eule hinterher. „Bis hoffentlich ganz Bald, Vogel!!" Sagte ich ihm noch hinterher, während ich langsam meine Koffer nahm und sie zurück zum Haus schleppte.
Ich sah die Vögel noch Richtung Meer fliegen, bevor ich endgültig das Haus betrat. Stimmt zum Meer, dorthin möchte ich auch unbedingt bald mal gehen! Aber kein Stress, wir sind gerade erst angekommen, es bleibt noch genug Zeit, um sich hier umzukucken.~ Meinte ich zu mir selbst, während ich dann meinen Vater, mit einem nicht so gut gelaunten Gesichtsausdruck zu mir stampfen sah. „Da bist du ja endlich!" Schnauzte mein Vater mich an, als ich gerade die Tür hinter mir schloss. „Los komm schon. Beeil dich langsam mal. Was hast du denn so lange, da draußen getrieben, hm?" Er runzelte die Stirn und wendete sich dann schnell wieder von mir ab, er wendete sich nun den Umzugskartons zu, die im ganzen Flur verteilt standen.-
Ich lief nun schnell wieder die Treppen hoch und hievte meinen Koffer hinter mir her. Schloss dann schnell wieder die Tür, als ich endlich in meinem Zimmer angekommen war. ~ Er nervt echt manchmal~ Dachte ich, Augenverdreherei. Ich lies die Koffer los und schmiss mich auf mein Bett.
Mein Vater hatte wohl, in der Zeit in der ich draußen bei dem Vogel war, mehr Umzugskartons in mein Zimmer gestellt, bemerkte ich relativ schnell, als ich mich im Zimmer umschaute. Yippie noch mehr zum Ausräumen, wie ätzend. Ich setzte und setzte mich wieder auf. Aufstehen tat ich aber nicht, ich starrte eigentlich nur die Wand vor mir einige Zeit lang an.
Irgendwann entschied ich mich dann auch mal Aufzustehen und mich langsam meinen Umzugskartons zu widmen. Wirklich interessant war das Ganze nicht, weshalb ich mich ziemlich oft, von neuen Geräuschen draußen ablenken lies. Dies war wirklich viel Interessanter, als Kartons ausräumen und für alles einen Platz zu finden.****
Der laute Knall in der Küche riss mich aus dem Schlaf. Ich rieb mir die Augen, um wieder richtig sehen zu können, und taumelte aus dem Bett. Was war nochmal passiert? Wo bin ich überhaupt? Ich stolperte über eine Kiste, die direkt vor meinen Füßen stand und die ich zuvor nicht bemerkt hatte. Autsch! Ich krabbelte zur Seite und zog mich an meiner Kommode hoch.
Als ich mich umschaute, wurde mir klar, dass ich auf einem der Umzugskartons eingeschlafen war, die an meiner weißen Wand standen. Wie schaffe ich es immer wieder, an so komischen Stellen einzuschlafen? Einen Moment lang sah ich mich noch im Zimmer um. Ich habe gestern gar nichts mehr geschafft. Mein Vater wird sicher sauer sein. Ich kratzte mich am Kopf und lehnte mich gegen die Wand. Doch eine Frage blieb mir: Was war das komische Geräusch, wovon ich wach wurde? Es schien von unten zu kommen. Vielleicht gab es ja schon Frühstück. Bei dem Thema Frühstück bekam ich direkt Hunger – es war schon eine Weile her, seitdem ich gegessen hatte, glaubte ich zumindest. Gab es gestern denn kein Abendessen mehr? Ich konnte mich nicht wirklich erinnern, aber laut meinem Magen hatte es anscheinend keines gegeben. Na dann, vielleicht ein größeres Frühstück – sowas hatte ich sowieso lieber!
Ich ging mit großen Schritten über den unaufgeräumten Fußboden und sagte mir bestimmt zum tausendsten Mal, dass ich dies später aufräumen würde – was ich sowieso nicht machen würde, aber was soll's. Wenn das mein Vater sehen würde, dachte ich, während ich die Tür meines Zimmers hinter mir zuzog.
Als ich weiter durchs Haus taumelte, um mir ein wenig die oberste Etage genauer anzusehen – wozu ich gestern nicht mehr gekommen war –, fiel mir das Geräusch wieder ein. Ich entschied mich also, mal runterzugehen, um zu schauen, ob unten denn alles in Ordnung ist. Nicht, dass etwas passiert ist, und ich hier immer noch komplett verschlafen auf dem Flur herumstehe.
Ich lief die zweite Treppe dieses Hauses hinunter, die wohl in die Küche führen sollte – jedenfalls hatte es so meine Mutter gesagt. Diese war eine sehr rutschige Wendeltreppe, und ich wäre beinahe kurz vor dem Ende ausgerutscht. Dadurch habe ich trotzdem etwas gelernt: Ich gehe nie wieder diese Treppe mit Socken hinunter.
Ich schmunzelte über meine eigene Tollpatschigkeit, während ich mich im Flur der unteren Etage umsah. Aber irgendwie führte sie doch nicht so wirklich in die Küche. Ich stand auf einem langen Flur. Etwas weiter rechts neben mir war eine Tür, geradeaus ein paar Meter weiter ebenfalls, und links auch. In welche sollte ich denn nun gehen? Ich war verwirrt und sah mich um, entschloss mich relativ zügig dazu, die linke zuerst zu nehmen.
"Komisch," dachte ich, als ich mich in der winzigen Abstellkammer umsah. Dies war sicher nicht die Küche. Vor mir standen mehrere unterschiedlich große Behälter mit Flüssigkeiten und Zutaten drin. Das Ganze erschien mir ziemlich merkwürdig. Bevor ich noch weiter komische Sachen fand, die ich vielleicht nicht sehen sollte, ging ich schnell wieder aus der Abstellkammer heraus und ließ es so aussehen, als ob ich hier nie drin gewesen wäre. So schnell aus dem Kopf ging es mir aber nicht, wie gehofft. Ich ging ein paar Schritte weiter und schaute mich ebenfalls weiter um. "Endet denn dieser Flur nie?" Immer mehr Türen erschienen mir.
Ich hörte langsam Stimmen auf mich zukommen, drehte mich um und erschrak heftig. In dem Moment öffnete ich wohl wieder meine Augen und stand vor meiner Mutter, die mich fragend ansah. "Alles in Ordnung? Ich wollte dich nicht erschrecken, tut mir leid."
DU LIEST GERADE
Skyfall
FantasyDie vierzehnjährige Melina wird in eine Welt entführt, in der das Meer nicht nur eine Kulisse, sondern ein lebendiges Wesen ist. Sie findet eine Seelenverwandte in einer geheimnisvollen Stute, deren Herz ebenso vom Rhythmus der Wellen bewegt wird. I...