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Der Unterricht zog sich ziemlich in die Länge. Ich hatte kaum die Möglichkeit aufzupassen, so sehr war ich mit Stormy beschäftigt, sie aber hingegen schien kein Interesse an mir zu haben. Dies fand ich traurig, aber mir war dennoch bewusst, dass noch genug Zeit blieb um sich anzufreunden.
Falls mich meine Mutter nach der Schule fragen würde, was ich von meinen Lehrern halte, könnte ich ihr nur von meiner Klassenlehrerin erzählen, also die erste die ich heute getroffen habe, in den Stunden danach, mit den anderen Lehrern habe ich nicht wirklich aufgepasst.
Ich war um so fröhlicher als die Glocke ein letztes Mal ertönte und der Lehrer sagte, wir können nach Hause gehen. Eine richtige Pause mit Frühstücken etc. gab es nicht. Meiner Meinung nach war dies auch nicht notwendig, die Schule fing hier so früh an, dass man danach noch den ganzen Tag Zeit hatte genug zu essen.

Ich durchquerte die langen Flure, ging die Treppe runter und dort aus dem Gebäude. Aus einem mir unklaren Grund kannte ich den Weg nach Hause.
Zuhause angekommen erwartete mich mein Vater mit offenen Armen. Ich runzelte die Stirn. Was war passiert? Normalerweise begrüßte er mich nie so. Noch nicht mal damals als Kind.
"Hallo Melina! Wie war dein erster Schultag", als ich gerade an ihm vorbeigehen wollte, um meine Jacke aufzuhängen, zog er mich in eine kräftige Umarmung, bei nahe war sie zu fest. Nach ein paar Minuten schaffte ich es auch mich aus der Umarmung zu befreien. „War gut", antwortete ich knapp und verschwand dann in die Küche. Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich dagegen. Meine Mutter bereite gerade das Frühstück vor. Als sie mich sah beendete sie dies und ging auf mich zu.
„was ist mit Papa passiert? Warum ist er auf einmal so.. nett?„ eine andere Beschreibung für sein verhalten fiel mir nicht ein.
"Ich habe dir vor einer Weile erklärt, dass du nicht normal, also kein normaler Mensch bist, wie du eigentlich dachtest, erinnerst du dich?" Ich nickte. „Wie gesagt bin ich eine Hexe und habe über die Jahre meine Zauber und auch Zaubertränke beinahe pefektioniert. Als du heute Morgen schon unterwegs warst, habe Ich durch mein Buch geblättert und habe etwas gefunden, was mir vorher noch nie aufgefallen war. Es währe wohl besser gewesen, hätte ich es vorher gesehen. Aber wie auch immer. Ich habe den Zaubertrank vorbereitet und nun kann ich ihn sozusagen Kontrollieren. Aber nicht nur ich, Du kannst es auch. Möchtest du es ausprobieren?" Das lies ich mir nicht zweimal sagen, ich nickte heftig: „war mir schon klar, komm wir gehen ihn suchen. Der Zaubertrank lässt in ein paar Stunden nach, er wird alles vergessen haben, was er in unserer Kontrolle getan oder gesagt hat. Sobald ich ihm den trank wieder gebe, weiß er wieder alles."
Wir gingen ins Wohnzimmer, er saß auf dem Sessel.
„Es ist nicht schwer", begann meine Mutter zu reden. „Sag was er tun oder sagen soll. Wie zum beispiel: Frage deine Tochter wie es ihr geht. Sei nett zu ihr!" ohne zu zögern stand mein Vater auf und ging auf mich zu. „Wie geht es dir Liebling? Hattest du einen schönen Tag gehabt?" Seine Stimme klang freundlich, so freundlich, wie meine Mutter beinahe immer klang. So hatte ich ihn vorher noch nie erlebt. Wie genial! Das müsste meine Mutter echt öfter machen! Kein Streit mehr in der Familie Yippie!
"Woahhh! Ich will auch mal!" rief ich begeistert. „Natürlich, jederzeit." Ich überlegte kurz, nicht lange dauerte es, bis mir etwas perfektes einfiel.
Ich dachte an die vergangenen Tage in meinem neuen Zuhause dabei fielen mir wieder die ganzen Bilder von meinen Eltern von damals ein. Ich wollte, dass sich meine Mutter und mein Vater wieder vertrugen. Und sie sich wieder ineinander verlieben. Natürlich war mir bewusst, dass es so nichts bringt, er steht unter unserer Konzrolle und sowas währe keine echte Liebe. Aber dennoch wollte ich es. Vielleicht ändert er sich durch diesen Zauber tatsächlich, auch wenn ich nicht daran glaubte.
„Küss Mama!" meine Mutter riss die Augen auf und ging einen stritt zurück. „Liebling!" sagte sie laut. Mein Vater ging immer näher auf sie zu. Sie ging immer weiter nach hinten. „Bitte nein!"
„nein! bitte Mama!" flehte ich sie an. Zwei Sekunden danach rannte sie aus dem Haus. Ich seufze und hielt meinen Vater am Arm fest. „komm wir gehen in die Küche Frühstücke, sie kommt schon wieder." wie als hätte ich den Befehl davor nie ausgesprochen, folgte er mir in die Küche und sagte kein einziges Wort.

Wir begannen zu Frühstücken, es dauerte eine Zeit, aber danach endlich kam meine Mutter wieder. Sie gesellte sich zu uns an den Tisch. „Tut mir leid Melina, aber gezwungen geht das nicht. Ich kann verstehen, wieso du es ihm gesagt hast. Aber ich kann das momentan einfach nicht. Verzauberung hin oder her„, ich nickte Verständnisvoll. „Tut mir leid Mama, ich hätte es ihm nicht sagen sollen. Ich wollte nicht, dass du wegrennst. Es ist nur schon so ewig her, seid dem ihr euch geküsst habt."
Sie stand von ihrem Stuhl auf und ging rüber zu meinem, ich saß gegenüber von ihr. Mein Vater war wieder aus der Küche ins Wohnzimmer gegangen. „Ich weiß mein Schatz, ich möchte doch auch, dass sich unsere Beziehung zueinander und damit auch unsere allgemeine Familiensituation verbessert."
Liebevoll gab sie mir einen Kuss auf die Stirn.
"Aber nun, lass uns über deine neue Schule reden!" sie setze sich wieder und wir begannen zu reden. Ich erzählte ihr von meinem ersten Tag, jedenfalls so viel wie ich mitbekommen hatte. Außerdem erzählte ich ihr auch noch von der Situation mit der anderen neuen Schülerin, die am Anfang der Stunde gemobbt wurde. Ich glaube Athena hieß sie, allgemein brauchte ich normalerweise sehr lange um mir Namen zu merken. Nur stormy, ihr Name blieb mir von Anfang an in meinem Gedächtnis. Von ihr erzählte ich meiner Mutter nicht viel. Nur das sie auch neu war und am Anfang zu spät kam.

Nachdem wir zu ende gefrühstückt hatten, verkrümelte ich mich zuerst zurück in mein Zimmer. Ich wollte mich versuchen ein wenig auszuruhen, am liebsten sogar zu schlafen, auch wenn ich eigentlich im hellen schlecht schlafen konnte.
Ich schmiss mich in gemütliche Klamotten und kuschelte mich unter die Ecke. Meinen Kopf presste ich unter das Kissen, um so wenig wie möglich Licht an meine Augen zu lassen.

Einezeitlang war ich weggedöst, wirklich geschlafen habe ich nicht. Ich wachte langsam wieder auf und sah auf die Uhr. Es waren ungefähr drei Stunden vergangen. Nun begann langsam der Nachmittag. Ich wollte heute noch unbedingt an den Strand oder in den Wald, ich wollte nach der mysteriösen Frau von vor ein paar Tagen schauen. Vielleicht fände ich sie wieder.
Ich zog mich schnell um, schnappte mir eine Tasche packte dort Sonnencreme, ein Strandtuch, Badeanzug und ein paar Handtücher herein. Bevor ich losging sagte ich meiner Mutter Bescheid, die gegen meinen Ausflug nichts zu sagen hatte, ich sollte nur zurückgekommen, spätestens wenn die Sonne unterging. So lange hatte ich sowieso nicht vor zu bleiben.

Schnell ging ich aus dem Haus und lief zum Strand. Zuerst breitete ich das Strandtuch aus, zog mich um und Cremte mich ein.
Weit und breit war keiner zu sehen. Vielleicht sehe ich sie wieder, wenn ich mich auf etwas komplett anderes konzentrierte, während ich am selben Steg saß.

SkyfallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt