G - Geheime Liebe

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Tobi und Deidara gingen neben einander her. Mal wieder waren sie auf Mission. Mal wieder war Deidara genervt und mal wieder interessierte das Tobi kein bisschen. Er quatschte Deidara das Ohr ab, betatschte ihn und hüpfte um ihn herum. Normalerweise würde Deidara ihn in die Luft jagen, aber heute nicht. Tobi wunderte das auch schon und versuchte heraus zu finden, ob er vielleicht krank war. Deidara wusste darauf aber nicht zu antworten. Er war schon irgendwie krank, aber er konnte noch nicht zuordnen, ob es jetzt schlecht war oder gut. Er hatte gestern gemerkt, dass er verliebt war. „Tobi jetzt halt endlich den Rand, un!" schrie Deidara, völlig genervt. Tobi blieb stocksteif vor Deidara stehen, während dieser ihn nur mit seinen Blicken zu durchbohren versuchte. „Ist Deidara-Senpai also krank?" fragte Tobi aber nur vorsichtig und legte seinen Kopf leicht schief. Deidara schnaubte und bekam einen leichten rot Schimmer auf den Wangen. „Nein, un! Ich bin verliebt okay, jetzt lass mich endlich in Ruhe, un!" meckerte er und ging schnell an Tobi vorbei. Er war knall rot und wollte jetzt nicht auch noch erklären müssen, was liebe überhaupt war und wer „die" glückliche war.

Tobi aber fing nur an still neben ihm her zu gehen. Das verwirrte Deidara zwar, aber es gefiel ihm trotzdem. Er konnte so völlig ungestört in seinen Gedanken untergehen. Wenn er ehrlich war, genoss er zwar das ständige Geplapper seines Partners, aber ein bisschen Ruhe ab und zu, tat ihm trotzdem ganz gut. Vor allen Dingen in der momentanen Lage und mit seinen chaotischen Gedanken kam ihm die Stille ganz recht. Er dachte über den gestrigen Abend nach und was er da über sich selbst herausgefunden hatte. Eigentlich war es ja eine ganz normale Nacht gewesen. Er und Tobi hatten sich eine Höhle gesucht, ein Lagerfeuer gestartet, sich ein bisschen was zu essen zusammengesucht und anschließend hatte er die erste Wache übernommen. Tobi währenddessen hatte sich neben dem Feuer schlafen gelegt und wie immer vor sich hin Gequasselt. Aber in der gestrigen Nacht hielt es Deidara dann nicht mehr aus, er musste einfach unter diese Maske sehen. So hatte er sich also an seinen Partner herangeschlichen und ihm ganz vorsichtig die Maske abgenommen. Was er darunter entdeckt hatte, war alles andere, als was er erwartet hatte. Sein Partner war unter dieser dämlichen Maske verdammt gut aussehend.

Er war sofort rot geworden und hatte Tobi die Maske direkt wieder angezogen. Er hatte dann noch einige Stunden neben dem Lagerfeuer gesessen und versucht das Gesicht einfach zu vergessen. Als Tobis Wache dann los ging, wurde er auch langsam müde. Tobi war aufgewacht, hatte seinen Mantel ausgezogen und ihn um Deidara gelegt. Erst war er ziemlich verwirrt, aber Tobi klärte diese Geste schnell auf. „Du hast gezittert, Deidara-Senpai." hatte er zu ihm gesagt, und anschließend hatte Deidara sich hingelegt. Viel Schlaf hatte er aber trotzdem nicht bekommen. Denn bei dieser Geste und diesem Satz wurde ihm endlich klar, was dieses nervige Gefühl in seinem Magen war, jedes Mal, wenn er seinen Partner ansah. Es hatte nichts mit irgendeinem Jutsu zu tun oder irgendeiner Krankheit oder etwas ähnlichem. Nein, es war... Liebe. Ob das jetzt so viel besser war, konnte er aber immer noch nicht feststellen. Er hatte fast die ganze Nacht und den heutigen Tag damit verbracht, herauszufinden, ob das jetzt gut war oder nicht. Zu einem Schluss gekommen war er zwar nicht, aber er wusste eins sicher: Tobi würde niemals von seinen Gefühlen erfahren!

Tobi ging es ganz ähnlich. Er wusste allerdings schon länger von seinen Gefühlen gegenüber seinem Partner. Er wusste ganz genau, was er von Deidara wollte und im Grunde wusste er auch, wie er es bekommen würde. Sein Sharingan einzusetzen war zwar nicht die Feinste Art, aber momentan war es die einzige, die ihm einfiel und die ihm eine 100-prozentige Erfolg Chance garantierte. Außerdem könnte er Deidaras Gedächtnis ein bisschen durchschüttlen, wenn ihm das Ergebnis nicht gefiel, nachdem er seine Liebe gestanden hatte. Im Grunde genommen plannte er aber auch garnicht seine Liebe zu gestehen. Er mochte es, wie es gerade war und seinen Plan müsste er für den blonden vielleicht auch aufgeben und das konnte und wollte er einfach nicht. Rin liebte er zwar nicht mehr , aber trotzdem hatte er Rache gegen Kakashi geschworen und diese Rache konnte er nicht einfach aufgeben, nicht wegen so etwas banalem wie Liebe. Auch wenn er sich eingestehen musste, dass es ihm weh tat den Blonden nicht vor seine Pläne stellen zu können, fühlte er sich, als hätte er keine andere Wahl. Außerdem fand er die Vorstellung, Deidaras Gedächtnis verändern zu müssen auch irgendwie verräterisch, als würde er Deidara hintergehen. Er fühlte sich in seiner eigenen Schuld gefangen und schien immer weiter in diese zu versinken. Aber alleine Deidaras lächeln oder lachen, was er ab und zu sehen und hören durfte, ließen diese unendliche Dunkelheit ein wenig heller und erträglicher erscheinen. Er malte sich fast jede Nacht aus, wie es wohl sein könnte mit dem blonden zusammen zu leben und ihn jeden Tag so lächeln sehen zu können, aber am nächsten Morgen und mit den ersten Strahlen der Sonne wurden diese Träume und Wünsche sofort zu Nichte gemacht und er wurde brutal wieder mit der Realität konfrontiert und wie kalt und erbarmungslos sie war.

Aber als die Nacht wieder anbrach und der Mond langsam aber sicher anfing den Himmel wieder zu erobern fing er erneut an zu träumen. Träumen tat nicht weh und Deidara konnte nicht in seinen Kopf sehen, um seine Träume zu sehen. Sie waren sein Rückzugsort aus der ach so grausamen Realität. Bevor er Deidara als Partner zugeteilt wurde, hatte er oft Albträume. Er träumte immer wieder von Rin und von ihrem Tot. Diese Nacht hatte tiefe Narben hinterlassen, die er niemals wieder los werden würde. Sein Herz schien in dieser Nacht gestorben zu sein. Aber nachdem er mit Deidara eingeteilt und im selben Zimmer geschlafen hatte, waren seine Träume nicht mehr so schlimm, sonder warn jetzt schön. Sie waren farbenfroh und glücklich. Sie munterten ihn auf und außerdem konnte er dort ein Leben führen, was sonst nirgendwo möglich war. Er konnte Deidara küssen, mit ihm schlafen und ihn lieben, soviel er wollte und niemand konnte etwas dagegen sagen. Es waren seine Träume und niemand konnte sie ihm wegnehmen und das wusste er ganz genau. Er genoss die Nächte, in denen es so kalt war, dass Deidara mit ihm kuscheln wollte oder die Tage an denen der Künstler krank oder erschöpft war, denn an diesen Tagen konnte er seine ganze Zeit mit dem blonden verbringen und sich über all die kleinen Dinge freuen und all die süßen Gesichter, die er machte, wenn er sich über etwas freute, was er getan hatte.

1100 Wörter

TobiDei - Lernen wir das ABC!!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt