J - Jammerlappen

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„Senpai!" schrie Tobi. Dieser Typ hatte aber auch ein Organ, wie keiner vor ihm. Deidara sah ihn nur wutendbrand an und schrie zurück. „Was ist denn jetzt schon wieder, un?!" meckerte er und Tobi kam, humpelnt, auf ihn zu. Er schniefte und umarmte Deidara. „Tobi ist verletzt, er ist sogar schwer verletzt!" heulte er dann los. Deidara seufzte nur und drückte ihn von sich weg. „Hör auf zu heulen, un." sagte er nur, dieses Mal allerdings ruhiger. „Komm mit, un." sagte der dann und nahm Tobi an der Hand. Gemeinsam gingen sie dann weiter und kamen bald an einem kleinen Höhlenvosprung an. Deidara drückte ihn runter, sodass er jetzt auf einem kleinen Stein saß.

Vorsichtig fing er an die Hose von Tobi hoch zu krempeln. Tobi schniefte dabei nur leise. Wieder seufzte Deidara und kramte ein wenig in seiner Tasche. Anschließend gab er Tobi ein paar Bonbons. „Und jetzt halt endlich den Rand, yeah." sagte er und schnell nahm Tobi die Süßigkeiten an. „Danke Senpai." bedankte er sich leise und machte ein Bonbon auf. Deidara währenddessen nahm seine Wasserflasche und ein Tuch heraus. Er tränkte es in Wasser und tupfte damit vorsichtig Tobis Knie ab. Einiges an Schmutz kam von der Wunde ab und bald war nur noch rotes Blut auf der Wunde. Deidara nahm sich ein zweites Tuch und tupfte die Wunde erneut ab. Als er damit fertig war, nahm er ein kleines Fläschchen aus seiner Tasche und ließ die Flüssigkeit über die Wunde laufen. Als Tobi so auf ihn herab sah, erkannte er Rin in ihm. Sein Herz schlug dabei fester und er konnte nicht anders, als Deidara einfach machen zu lassen und ihn zu beobachten.

Tobi zucke auf die Flüssigkeit hin zusammen und wollte sein Knie reflexartig weg ziehen, Deidara allerdings hielt sein Bein in einem erstaunlich festen Griff. Es überraschte Tobi ein wenig, wie viel Kraft in den dünnen Armen steckte. Als die Flüssigkeit einmal über die ganze Wunde gelaufen war, fing Deidara langsam an die Wunde zu verbinden. Es brannte immer noch ein wenig und so wimmerte Tobi erneut leise auf. „Wenn es brennt, dann hilft es, yeah." sagte Deidara ruhig und schien Tobi irgendwie damit beruhigen zu wollen. Tobi nickte also nur und hielt still. Als Deidara dann endlich fertig war und immer noch vor ihm kniete, sah er zu Tobi hoch. „Alles gut, un?" fragte er und Tobi nickte langsam. „Was ist, un?" fragte Deidara und durchschaute das leichte Zögern. „Es sieht so langweilig aus." sagte er dann leise und wieder seufzte Deidara. „Aber, dass ist okay! Tobi sieht es ja sowieso nicht!" sagte er dann schnell und wedelte mit den lehren Bonbonverpackungen vor Deidaras Gesicht herum. Deidara riss ihm daraufhin den Müll aus den Händen und verstaute ihn erneut, bevor er ein wenig Ton in die Hand nahm und seine Münder daran arbeiten ließ. Anschließend fuhr er hauchzart über die Verbände und plötzlich erstrahlte dieser in Regenbogenfarben. „Es ist eine dünne Schicht Ton, un. Sie wird dich aber nicht in deinen Bewegungen behindern und das Abnehmen des Verbandes ein wenig einfacher machen, yeah." erklärte er und Tobi nickte.

„Wieso hat Senpai mir geholfen?" fragte Tobi, als sie auf dem Weg zurück zur Basis waren. „Wieso nicht? Wenn ich Hilfe brauche, hilfst du mir dann aber gefälligst auch, un!" erklärte er erst ruhig, bevor er Tobi anschrie. „Ja, natürlich Senpai!" schrie Tobi daraufhin und behielt im Hinterkopf, dass er Deidara definitiv etwas schuldig war und ihm helfen würde, sollte er diese benötigen.

Wenige Wochen waren vergangen und Tobi stand vor Deidara. Er lag Blutüberströmt vor ihm. Sein Herz schlug nur noch minimal, man könnte es leicht überhören. Tobi beugte sich also zu ihm herunter und teleportiert sie beide in seine Zwischendimension. Dort verging die Zeit schneller und er könnte sich besser um Deidara kümmern. Er war ihm etwas schuldig, dass hatte er sich selbst versprochen. Außerdem erinnerte ihn der blonde immer mehr an Rin und er wollte ihn noch nicht gehen sehen und schon garnicht so, wie er Rin hatte beim sterben zusehen müssen. Vorsichtig fuhr er mit einer Hand über Deidaras Wange und strich so ein wenig Blut von dieser. Es tat ihm, warum auch immer, weh zu wissen, dass er sterben müsste. Deidara würde seine Pläne niemals überleben, dafür hatte er leider schon viel zu früh sorgen müssen. Trotzdem hatten sie noch ein wenig Zeit und diese würde er ausnutzen. Deidara ließ ihn seit so vielen Jahren endlich wieder verstanden fühlen und auch wenn Deidara eigentlich nichts über ihn wusste, machte Tobi das nichts aus. Deidara fragte nicht nach seiner Vergangenheit, seinen Motiven, oder wieso er so ein Idiot war. Nur nach seinem Gesicht fragte er ab und zu, aber sogar das konnte Tobi ihm verzeihen. Lediglich wegen seiner Ähnlichkeit zu Rin war er noch am leben und fürs erste wäre es auch das einzige, was sein Herz weiter schlagen ließ. Sollte er Tobi nämlich nicht mehr an Rin erinnern, würde er innerhalb weniger Stunden sterben.

Jetzt gerade aber, war Tobi froh, dass Deidara noch lebte, dass er ihn noch eine Weile ansehen durfte und, viel wichtiger, dass er seine Schuld begleichen konnte.

860 Wörter.

TobiDei - Lernen wir das ABC!!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt