K - Krank

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Tobi und Deidara waren auf Mission. Sie fühlten sich beide allerdings nicht gut. Sie mussten eine Weile im Regen verbringen und anscheinend hatte es sie so beide angeschlagen. Deidara allerdings ging es besonders schlecht. Es drehte sich alles und er stolperte nach vorne. „Senpai, können wir Pause machen? Tobi fühlt sich nicht gut." sagte Tobi dann auch bald und Deidara nickte nur. Sie ging noch eine Weile, kamen allerdings bald in einer kleinen Höhle an. Bevor sie irgendetwas aufbauen konnten, fiel Deidara gegen die Höhlenwand. Er atmete schwer und war kaltschweißig. Langsam rutschte er an der Wand herunter, bevor er auf dem Boden saß. Tobi schwankte ebenfalls und fiel auf seine Knie. „Tobi fühlt sich garnicht gut." hauchte er und wimmerte auf. Deidara nickte und krabbelte zu Tobi. „Leg dich hin, ich kümmere mich um alles, un." sagte er. Er wusste selbst nicht wieso. Warum auch immer, wollte er Tobi nicht leiden sehen. Er wollte, dass es ihm gut geht, wollte, dass er gesund wurde. Es war wie ein Zwang, ein Instinkt, er konnte einfach nicht widerstehen. Tobi nickte nur und viel quasi sofort zur Seite. „Tobi ist heiß." sagte er, aber Deidara sah, wie er zitterte. „Ich weiß, das ist normal. Dein Körper bekämpft so die Bakterien, un." erklärte Deidara und entfachte ein Feuer. Die Nacht würde kalt werden, egal wie warm ihnen war.

Anschließend suchte Deidara ihr Essen und Trinken zusammen und stellte es neben Tobi. „Ich dreh mich um, du musst essen und trinken, kalr, un?" fragte er und Tobi murrte, nickte aber. Deidara nickte ebenfalls und drehte sich um. Seine Augen schlossen sich wie automatisch und er entspannte sich. Hinter sich hörte er, wie Tobi seine Maske abnahm und anfing zu essen. „Fertig." riss Tobis Stimme ihn dann aus seinem kurzen Schlaf. „Gut, un." sagte er und packte die Überreste wieder ein. Natürlich aß er selbst davor noch etwas. Er holte ein Tuch heraus und füllte eine kleine Schale mit Wasser. Das Tuch tauchte er darin ein und ließ es mit dem kalten Wasser vollsaugen. „Tobi will seine Maske nicht abnehmen." unterbrach Tobi Deidaras Vorhaben. „Musst du nicht, un." antwortete er leise. Das vollgesogene Tuch legte er nämlich auf Tobis Nacken. „Es dauert ein wenig länger, funktioniert aber auch gut, yeah." sagte er noch dazu und Tobi nickte leicht. „Ich übernehme die Wach, un." sagte er und setzte sich mit dem Rücken an eine der Wände. Tobi konnte nur noch einmal nicken, bevor er schon eingeschlafen war.

Deidaras Kopf pochte. Er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen. Außerdem schienen seine Augenlieder unmöglich schwer. Er schloss seine Augen und versuchte den stechenden Schmerz seiner Stirn zu ignorieren. Sein Atem allerdings war schwer und seine Muskeln entspannten sich nicht. Seine Glieder schmerzten und seine Lungen brannte. Er wollte heulen. Aber er musste wach bleiben. Wenn es Tobi besser ging, konnte er sich ja ausruhen, jetzt aber musste er auf den anderen aufpassen. Er dachte nach. Irgendwie hatte er das Gefühl, als würde er auf ein kleines Kind aufpassen. Ein kleines Kind, was ihn vergötterte und ihn als absoluten Helden ansah. Dieses Gefühl gefiel ihm. Ihm gefiel das Gefühl gebraucht und geliebt zu werden. Außerdem wollte er immer schon Kinder haben. Zwar war das hier nicht seine Ideale Vorstellung eines Kindes, allerdings war ihm das egal. Ihn freute es, dass Tobi auf ihn angewiesen war, das Tobi sich so auf ihn verließ und auf sich aufpassen ließ. Es gab ihm wieder Hoffnung. Vielleicht bekam er ja irgendwann doch mal Kinder?

Er hielt sich so gut es ging wach, aber je später die Nacht wurde, desto schwerer wurden seine Augenlieder. Als er sie endlich wieder aufbekam, ging die Sonne bereits wieder auf. Sie kroch langsam über den Horizont und tauchte den großen Wald vor der Höhle in ein angenehm orang-rotes Licht. Tobi wurde, zusammen mit der Sonne, ebenfalls wach. Er streckte sich und gähnte. „Tobi gehts wieder gut!" sagte er und schien sich zu freuen, klang aber auch verwirrt. Deidara konnte nur leicht lächeln. Beide standen auf, wobei sich Deidara deutlich an der Wand abstützten muss. Er ließ die Wand los und schwankte. Bevor er reagieren konnte, viel er bereits nach vorne. Tobi konnte ihn gerade so auffangen. Deidara konnte sich garnicht dagegen wehren. Er hing schlaff in Tobis Armen und wollte nur noch schlafen. Ihm tat alles weh. Er fühlte sich, als würde er bei lebendigem Leibe geröstet werden und überall an seinem Körper schienen Messer ihn immer wieder zu erstechen. Er bemerkte auch überhaupt nicht, wie Tobi ihn hoch hob und weiter in die Höhle trug. Fast ganz hinten, ein wenig um die Ecke, legte Tobi ihn dann ab. Die Sonne kam hier nicht hin und somit war Deidara umgeben von angenehmer Dunkelheit.

Er sah nach oben. Tobi schien mit ihm zu reden, aber er konnte nur lautes Piepen hören. Angestrengt schloss er erneut seine Augen. Tobi würde sich schon nicht umbringen, wenn er einige Stunden schlief. So also ließ er einfach los und fiel in einen unruhigen Schlaf. Tobi währenddessen legte Deidara ein feuchtes Tuch auf die Stirn und deckte ihn, mit seinem Mantel, zu. Deidaras Atem ging schwer und irgendwie fühlte sich Tobi jetzt verantwortlich. Deidara war noch kranker geworden, weil er auf ihn aufgepasst hatte. So also blieb er jetzt wach und passt auf, dass Deidara gesund wurde. Ab sofort würde er definitiv immer darauf bestehen nicht zu lange im Regen zu bleiben. Sein Herz zog sich nämlich ungewöhnlich schmerzhaft zusammen. Es tat verdammt weh und war unangenehm. Er wollte Deidara nicht so sehen, nicht so leidend. Lieber wollte er ihn lebendig und freudig sehen. Deidara dachte genau das gleiche. Er wollte lieber den aufgedrehten Tobi, egal wie nervig er war, anstatt den kranken und ihn so viel mehr quälenden Tobi.

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TobiDei - Lernen wir das ABC!!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt