Let's go to Hogwarts// Madleine

1.3K 53 16
                                    

Ja, ja! Nennt mich hobbylos oder was weiß ich, weil ich noch eine Story, noch eine Rumtreiber FF hochlade. Aber die Idee kam mir halt so und ich fand sie ganz gut. Mal sehen, was ihr dazu sagt. Bin gespannt. Also lasst uns gleich anfangen. Oben seht ihr Madleines Zimmer.
------------
Madleine

5.30. Viel zu früh. Stöhnend vergrub ich den Kopf in meinem Kissen. Doch ich wusste, dass es mit dem Schlafen jetzt aus ist. Ich würde nicht mehr einschlafen können, selbst, wenn ich es versuche.
Hogwarts und Hogwarts Express, ich verfluche euch!
Heute würde ich nämlich das erste mal in meinem Leben diesen Zug besteigen und zu genannter Schule fahren. Aber ich bin nicht elf. Ich bin bereits 15. Und die letzten 4 Jahre bin ich auf die Beuxbaton Akademie gegangen. Ist bei Franzosen ja auch selbstverständlich. Aber mein Urgoßvater hatte einige Uneinigkeiten mit Madame Maxime, der Schulleiterin, deshalb will er jetzt ausprobieren, wie es wäre, den Rest der Familie nach England zu schicken. Und ich war das Versuchsobjekt.
"Mads? Schätzchen, ich weiß das du schon wach bist!"
Wieso kannte mich meine Familie besser, als ich mich selbst kannte?
"Ja, gut! Komm rein, Mamie!" (AN: Für die die es nicht wissen: Mamie ist Französisch und bedeutet so viel wie Oma)
"Schlecht gelaunt? Dabei musst du doch heute einen guten ersten Eindruck hinterlassen!" Meine Großmutter setzte sich auf meine Bettkante.
"Ich weiß, ich weiß! Die Ehre unserer Familie steht auf dem Spiel!"
Josette strich mir übers Haar. "Die Ehre der Familie ist wichtig, da hast du Recht! Aber genau so wichtig ist es, dass du dich wohl fühlst auf Hogwarts!"
"Also kann ich nächstes Jahr, wenn es mir auf Hogwarts nicht gefällt, zurück noch Beuxbaton?" Ich setzte mich auf und sah meine Großmutter hoffnungsvoll an.
"Natürlich!", erwiderte sie. "Es ist ja nur ein Versuch."
Ein Stein fiel mir vom Herzen. Für mich hatte es sich die ganze Zeit so angehört, als müsste ich jetzt meinen Abschluss auf Hogwarts machen. Und das wäre der pure Albtraum gewesen. In England ist es so kalt und es regnet immer. Wie sagt man doch gleich? In England regnet es Katzen und Hunde? Wie absurd! Ich kam aus Südfrankreich. Kälte und. Regen konnte ich also nicht ausstehen.
"Kommst du mit mir hinunter, Schätzchen? Schlafen wirst du nicht mehr können!"
Und wieder hatte sie vollkommen recht. "Natürlich, Mamie!" Seufzend erhob ich mich aus meinem schönen warmen Bett. Josette hielt mir freundlicherweise die Tür auf. "Lächle ein bisschen, Madleine! Aimeric bekommt sonst noch in schlechtes Gwissen!", meinte sie, als ich an ihr vorbei lief.
"Diese Worstellung- schlechtes Gewissen- kennt er doch gar nicht!"
Meine Großmutter lachte leise. "Lächeln kannst du trotzdem!"
Im Haus war es still, was total ungewohnt war. Normalerweise herrschte immer Chaos und Lärm. Aber hier lebten so viele Menschen, da war das nicht verwunderlich. Auf jeden Fall machte mir diese Stille beinahe schon Angst.
"Lass uns schneller laufen!", flüsterte Mamie. Ihr schien es genauso zu gehen. Ich beschleunigte meine Schritte. Jedoch waren wir immer darauf bedacht leise zu sein, damit sonst niemand aufwachte. Weder Mamie noch ich hatten Lust auf einen unnötigen Aufstand und die darauf folgenden Fragen.
Man könnte meinen, nach 15 Jahren in dieser Villa wüsste ich die Wege, aber leider war mein Orientierungssinn nicht vorhanden. Also verlief ich mich immer noch in den vielen Gängen der Villa de Fontaine.
"Madleine, wo gehst du denn eigentlich hin? Das ist nicht der Weg nach unten!", meldete sich meine Großmutter nach einer Weile zu Wort.
"Keine Ahnung!", antwortete ich ehrlich. "Es ist so dunkel und ich hab gerade überhaupt keinen Plan wo wir sind!"
Josette kicherte. "Ach, Schätzchen!" Ja, super! Wieso hatte sie denn nicht früher gesagt, dass wir falsch liefen.
"Lass mich raten! Madleine hat sich verlaufen!" Vor uns flammte das Licht einer altmodischen Gaslaterne auf, die ein junges Gesicht mit langen blonden Haaren beleuchtete.
"Lucius!", stellte meine Großmutter verwundert fest. "Wo kommst du denn her?"
"Von Malfoy Manor!", erwiderte Lucius grinsend und versuchte sein Gleichgewicht zu halten, damit wir nicht umfielen. Ich hatte mich nämlich meinem Cousin um den Hals geworfen.
"Kommt mit!" Er legte mir einen Arm um die Schultern und wir gingen nun wirklich nach unten.
Das war doch voll die Verarsche! Lucius, der fast nie hier war, kannte sich in dieser scheiß Villa besser aus, als ich.
"Oh! Ich wusste nicht, dass ihr schon wach seit!" Lucius hatte uns direkt in den Salon geführt, wo wir Diane Malfoy, seine Mutter, vorgefunden hatte.
"Mein Kind!" Mamie drückte sich an Lucius und mir vorbei, um zu ihrer Tochter zu kommen. Ihrer Meinung nach, war Diane, seit sie Armenius Malfoy geheiratet hat- fragt mich nicht wieso ausgerechnet diesen Idioten!- viel zu selten in Frankreich bei ihrer Familie. Wenn wir alleine waren, bezeichnete Mamie uns sogar immer als ihre richtige Familie.
Wie schon angedeutet, mochte ich Onkel Armenius auch nicht besonders, aber Lucius war nett und lieb. Zumindest zu mir. Wir waren mal gemeinsam in Muggellondon unterwegs, da hat ihn in der U-bahn eine alte Frau, die kaum stehen konnte, um seinen Platz gegebeten. Ihr glaubt nicht, wie er da an die Decke gegangen ist und sie als wertlos beschimpft hat. An diesem Tag war ich so wütend auf ihn. Wir hatten uns dann auch erst, als sie uns am zweiten Weihnachtsfeiertag wieder besucht hatten, ausgesprochen. Seit dem ist dieses Thema bei Besuchen der Familie Malfoy komplett tabu.
"Bist du schon aufgeregt, Madleine?" Tante Diane schlug ihr Buch zu und sah mich lächelnd an.
"Ja, so kann man es auch nennen!" Ich versuchte zurück zu lächeln. Eine passendere Beschreibung meiner Gefühle wäre total ängstlich. Wenigstens ging Lucius auch nach Hogwarts. Das machte es mir einfacher. Zwar nicht leicht, aber einfacher.
"Das wird bestimmt ein spannendes Jahr! Hogwarts soll wundervoll sein! Und das sagt sogar Walpurga!"
"Walpurga Black?", fragte Josette entsetzt. "Diane, sag mir nicht, dass du etwas mit dieser Hexe zutun hast!"
"Sie ist gar nicht so schlimm!", verteidigte meine Tante sich. Aber irgendwie wirkte sie selbst nicht selbst richtig davon überzeugt. Meine Großmutter seufzte. "Mir sit ihr ältester Sohn, Sirius heißt er glaube ich, richtig sympathisch!"
Diane lachte auf und Lucius neben mir verzog das Gesicht. "Sirius Black ist wohl der Rebell schlecht hin. Aber auch ein ziemlicher Frauenaufreißer. Nehm dich vor ihm in Acht, Mads!"
"Als würde Lucius das zu lassen!" Besagter nickte hektisch. "Meine kleine Cousine wird auf keinen Fall etwas mit Black anfangen!", sagte er bestimmt und wieder einmal sah ich in seinen kühlen, blauen Augen diesen Beschützerinsstinkt. Damien und Alain hatten den auch.
"Ich habe Hunger! Sonst noch wer?" Josette sah uns der Reihe nach fragend an.
"Ich auch, Mamie!"
"Cassie!", rief Josette mit gedämpfter Stimme. Sofort erschien mit einem kleinen Knall eine unserer Hauselfen.
"Was kann Cassie für die Herrschaften tun?"
"Frühstück richten!"
Die Elfe nickte eifrig und verschwand wieder. Josette setzte sich auf das Sofa. "Jetzt heißt es warten!" Fröhlich überkreuzte sie ihre Beine und pfiff leise vor sich hin.
"Sie ist manchmal echt verrückt!", flüsterte Lucius mir grinsend ins Ohr.
"Aber so was von!", kicherte ich zurück. Mit jeder Minute, die verstrich schien die Anspannung mehr und mehr von mir abzufallen. Aber ich wusste, sobald ich vor dem Zug stand würde sie wieder kommen.
"Es ist jetzt sechs. Um halb 11 müssen wir los. Was bei Merlin macht ihr alle schon hier?"
"Dir auch einen Guten Morgen, Papa!", erwiderte ich. Mein Vater fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. "Ist ja gut, Mads!" Er musste lächeln, kam auf mich zu und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Einen wunderschönen Guten Morgen, meine wunderschöne Tochter!", flüsterte er mir ins Ohr. Ich lächelte und schlang meine Arme um ihn. Papa drückte mich zurück.
"Awww!", kam es von Josette. Wir wurden durch Cassies erneutes Auftauchen unterbrochen.
"Das Frühstück ist gerichtet. Wenn die Herrschaften ins Esszimmer kommen würden..."
"Natürlich, natürlich! Komm!" Mamie ging voraus und wir folgten ihr. Wie immer gab es mehr als genug. Nicht zum ersten Mal fragte ich mich, wer das alles eigentlich essen sollte.
"Die werden uns alle umbringen, aber wecken sie die anderen Herrschaften auf!", befahl meine Großmutter Cassie und ließ sich elegant am Tisch nieder. Die Elfe nickte und verschwand nach oben.
"Es ist immer noch gerade mal sechs Uhr!", merkte Papa an, tat sich jedoch schwer sein belustigtes Grinsen zu verstecken.
"Sie sollten froh sein, dass wir sie überhaupt wecken! Schließlich sollen sie Madleine würdig verabschieden!", empörte sich Josette.
"Wir wissen es, Maman!" Beschwichtigend legte Tante Diane, welche neben ihr saß, Mamie eine Hand auf den Oberarm.
"So war das nicht gemeint, Maman!", meinte auch Papa schnell.
"Stimmt!" Mit einem Mal war Mamie wieder gut gelaunt. Sie leidete echt unter Stimmungsschwankungen. "Wir müssen ja zusammen halten, wenn die alle herunter kommen! Corentin!"
Erschrocken zog Papa seine Hand von den Croissants weg. Ich kicherte.
Die ersten Schritte auf der Treppe waren zu hören. Dann ein Poltern. "Merde!"
Papa seufzte, als Josette ihn vorwurfsvoll ansah. "Damien, hör auf zu fluchen! Du weißt deine Großmutter hört das nicht gern!", rief er dann laut.
"Man macht es einfach nicht!", rief Josette empört danach. Mein großer Bruder erschien im Türrahmen. Sein Blick traf meinen und augenblicklich lachten wir lauthals los.
Unser Vater sah eigentlich alles ziemlich locker und wenn die ganzen anderen Leute plus unserer Mutter nicht auch hier leben würden, wären wir vermutlich die am schlechtesten erzogenen Kinder überhaupt.
"Pardon, Mamie!", brachte Damien schließlich heraus und ließ sich japsend neben mir nieder. Josette sah uns böse an. Sie würde wohl immer versuchen uns wieder gerade zu biegen. Die Frage war nur, ob es funktionieren würde.
Wir begannen mit dem Frühstück und nach und nach kam Tröpfchenweise der Rest der Familie herunter. Der letzte war mein jüngerer Bruder Alain. Er konnte allerdings nicht wirklich reagieren. Dazu war er noch viel zu verschlafen.
Wir frühstückten lange. Um acht Uhr ging ich nach oben, um zu duschen und mich fertig zu machen. Um 9:30 war ich dann wieder unten. Alle anderen saßen, nun auch fertig angezogen, im Salon. Als ich eintrat erhob sich mein Urgoßvater vor dem Kamin.
"Madleine, komm zu mir!" Aimeric de la Fontaine war eine der wenigen Personen, bei denen selbst Damien und Papa sich nicht trauten zu wiedersprechen. Zögerlich ging ich zu dem ältesten Familienmitglied. Wir hatten kein besonders enges Verhältnis und redeten irgendwie auch nicht wirklich oft miteinander. Die Frage, wieso er mich zu sich rief, lag also nahe. Als ich vor ihm stand, legte Aimeric mir eine Hand auf die Schulter. "Madleine, du bist ein gescheites, junges Mädchen. Ich hoffe, dass du unserer altehrwürdigen Familie drüben in England keine Schande machst. Aber das bezweifle ich. Also bin ich über aus stolz, dass meine Urenkelin auf die berühmteste Zauberschule der Welt gehen wird- Hogwarts." Aimeric blickte wirklich ungewöhnlich stolz und lächelnd (!!!) auf mich hinunter.
"Awww!", machte Tante Diane und schlug verzückt die Hände zusammen.
"Und jetzt,", meinte Maman und stand auf, " müssen wir zu den Malfoys um Lucius Gepäck zu holen. Dann geht es auf nach Hogwarts für euch beide."
Sie wuschelte mir durch die Haare, weshalb ich schnell das weite suchte.
"Ich hole schnell das Gepäck! Verabschiede dich doch solange, Mads!" Und Diane apparierte. Unsicher sah ich die große Runde meiner gesamten Familie. "Tschüss?!"
"Ah, non!" Meine Urgroßmutter erhob sich schwerfällig und kam auf mich zu. "Au revoir, ma cherie!" Sie drückte mich fest. So fest, dass ihr Krückstock sich fast in meinen Rücken bohrte. Trotzdem lächelte ich sie an. "Au revoir, Magalie!" An Aimeric gewandt meinte ich: "Merci! Et au revoir!" Unsicher, was ich tun sollte, drückte ich ihn einfach auch schnell, ehe ich mich den anderen zu wandte. Meine Eltern und Brüder würden noch mit zum Bahnhof kommen.
Ja, Bahnhof. Nach Hogwarts fuhr man komischerweise mit einem Muggelzug.
Die meisten Frauen weinten, als ich mich verabschiedete, während die Männer vortäuschen stark zu sein. Auch ich musste Tränen unterdrücken. In Beuxbaton konnte ich jedes Wochenende nach Hause, was in Hogwarts nicht so sein wird. Ich würde all die Menschen, die ich liebte erst wieder an Weihnachten sehen.
"Bereit?" Tante Diane erschien mit Lucius Koffer wieder in den Salon. Ich straffte meine Schultern und nickte. "Bien sûre!" Papa trat neben mich. "D'abord! Allez!" Meinen Koffer hatte Damien in der Hand. Er zwinkerte mir zu und apperierte. Ich packte den Unterarm meines Vaters und sofort wurde ich durch einen Gummischlauch gepresst.
"Da sind wir!" Maman war direkt neben mir 'gelandet'.
"Wo müssen wir jetzt hin?" Neugierig sah ich mich um. Ich kam schließlich nicht alle Tage auf einen Bahnhof. Ehrlich gesagt war das mein erstes Mal.
"Durch den Pfeiler zwischen neun und zehn!", wies Papa mich an und deutete auf besagten Pfeiler. Durch?!
"Ich geh ja schon vor!" Beruhigend klopfte mein großer Bruder mir auf die Schulter, dann lief er auf den Pfeiler zu und verschwand mitsamt seinem Koffer.
"Ensemble?", fragte meine Mutter sanft lächelnd und ich nickte heftig. Durch einen Pfeiler laufen. Was war das denn für eine bescheuerte Idee? Maman nahm meine Hand und zusammen gingen wir tatsächlich durch den Pfeiler. Dahinter befand sich ein doppelt so großes Gleis wie bei den Muggeln und eine scharlachrote Lok.
"Le Hogwarts Express!", strahlte meine Mutter.
"Komm, Mads! Ich stell dich meinen Freunden vor." Lucius packte meine Hand und zog mich weg von meiner Mutter.
"Regulus!" Er lief direkt auf eine sehr autoritär wirkende Familie zu.
"Lucius!", begrüßte ihn der Vater mit einem wohlwollenden Lächeln. "Wer ist das?" Abschätzig musterte seine Frau mich.
"Madleine de la Fontaine, Madame!" Ich machte einen Knicks, so wie Mamie es uns immer gepredigt hatte. "Je suis la cousin de Lucius."
Die Augen der Frau weiteten sich überrascht. "Eine de la Fontaine? Freut mich dich kennen zu lernen!" Jeglicher Abscheu war aus ihrem Blick verschwunden. "Ich bin Walpurga Black."
Ah, die sagenhafte, schreckliche Walpruga. Ich ließ meinen Blick zu den zwei Söhne schweifen.Der jüngere unterhielt sich mit Lucius, während der ältere so aussah, als wolle er am liebsten ganz woanders sein. Aber beide sahen verboten gut aus. Außerdem waren sie- zumindest vom äußeren- einander sehr ähnlich.
"Bonjour!", begrüßte ich die beiden.
"Salut!", erwiderte Regulus und grinste mich leicht an. Sein Bruder Sirius zeigte keine Reaktion. Wie freundlich.
"Sirius!", zischte seine Mutter erbost.
"Es ist in Ordnung, Madame! Manche Menschen missachten selbst die einfachsten Regeln der Höflichkeit, das sagt meine Mamie immer, wenn meine Brüder etwas anstellen."
"Deine Mutter muss bereits sehr weiße sein."
Ich lachte hell auf. "Aber nein. Mamie bedeutet Oma."
"Oh!" Walpruga sah nicht besonders glücklich über ihr Versehen aus, während Sirius schadenfroh grinsen musste. Dann hellte sich sein Gesicht komplett auf.
"James! Rem!", rief er, drängte sich an mir und Lucius vorbei und stürmte auf einen Jungen mit dunklen, verstrubbelten Haaren und einer Brille und einem müde aussehenden Jungen mit hellerem Haar.
"Remus?" Erstaunt weiteten sich meine Augen, als ich den zweiten näher musterte.
"Du kennst Lupin?" Lucius runzelte die Stirn.
"Bien sûre! Remus!" Er drehte sich zu mir um.
"Mads!" Überrascht lächelte er mich an.
"Äh...", machte Lucius verwirrt. Ich verdrehte die Augen.
"Erinnerst du dich nicht mehr an Tante Ivette?", fragte ich erstaunt. Ivette war die jüngere Schwester meines Vaters und die ältere von Lucius Mutter. Und Remus war ihr Sohn. Ich schüttelte meinen Kopf und lief dann zu Remus. So wie früher sprang ich ihm in die Arme. Lachend wirbelte er mich, auch so wie früher, einmal im Kreis herum.
"Sag bloß du kennst Malfoys Cousine?!"
Remus verdrehte bei Sirius abfälligem Ton die Augen. "Ja, sie ist nämlich auch meine Cousine!" Er kniff mir in die Wange.
"Du bist mit Malfoy verwand?", fragte der mit der Brille entsetzt.
"Wir haben nicht viel miteinander zu tun." Remus zuckte die Schultern.
"Ist Tante Ivette auch da?", unterbrach ich die Jungen.
"Klar. Da hinten, bei Dorea und Charlus Potter."
"Merci!" Ich ging rasch in die Richtung, in die Remus gezeigt hatte. Nicht weit weg stand eine Gruppe aus vier Erwachsenen. Und eine davon war tatsächlich meine Tante.
"Hallo, Liebes. Können wir dir helfen?" Dorea Potter lächelte mich freundlich an, als ich nervös näher trat.
"Je cherche- excusé moi- Ich suche meine Tante. Mein Cousin meinte, sie sei hier irgendwo." Vor Aufregung hatte ich angefangen Französisch zu reden. Aber ich hatte Tante Ivette schon seid bestimmt mindestens 5 Jahren nicht mehr gesehen.
"Wie heißt deine Tante denn?"
"Ich weiß nicht ob sie inzwischen geheiratet hat. Ich habe sie schon sehr lange nicht gesehen."
Meinte Tante hatte sich umgedreht, aber erkannte mich nicht.
"Oh. Dann, wie heißt denn dein Cousin?"
Genau in diesem Moment tauchte Remus auf.
"Mads!", rief er schon von weitem. "Ich muss mit dir reden!"
Ivettes Augen weiteten sich. Jetzt hatte sie mich erkannt. Aber da zog Remus mich weg. In eine abgelegene Ecke des Gleises. Mir fiel auf, dass er auf einmal furchtbar nervös war.
"Remus?" Sanft legte ich ihm eine Hand auf den Oberarm, um ihn zu beruhigen.
"Ich will- denke ich- , dass du weißt, weshalb wir uns solange nicht gesehen haben."
"Das würde mich tatsächlich interessieren, aber du musst es mir nicht erzählen."
Er lächelte gequält. "Ich muss. Und ich kann es vollkommen verstehen, wenn du dann nichts mehr mit mir zu tun haben willst..."
"Remus, sag es mir einfach."
Er seufzte und schloss die Augen.
"Mein Dad ist Auror, wie du weißt, und naja, kurz vor Mamies Geburtstag, gab es einen kleinen Zwischenfall mit einem...Mann, den mein Dad gefangen hatte. Er wollte Rache."
Mit großen Augen sah ich ihn an. Das war ja wie in einem Muggelfilm.
"Der Mann war kein normaler Mann. Er war ein Werwolf." Remus schluckte. Bei dem Gedanken daran, überkam ihn ein Schauder.
"Und naja, er hat mich angefallen..."
"Also bist du ein Werwolf.", stellte ich leise fest. Remus konnte meinem Blick nicht standthalten und sa zu Boden.
"Remus!" Ich drückte sein Kinn nach oben. "Wie, kannst du auch nur annehmen, ich- irgendjemand könnte dich hassen?!" Die Erleichterung in seinem Gesicht brachte mich fast zum weinen. Einem Impuls folgend schlang ich meine Arme um ihn. Er drückte mich fest.
Es bedeutete mir viel, dass er mir so ein großes Geheimnis sofort anvertraut hatte.
Der Schaffner pfiff einmal- lang und laut.
"Scheiße! Wir müssen." Remus zog mich erneut mit sich.
"Aber Maman und Papa..."
"Sie stehen bei meiner Mum!"
"Au revoir!" Ich gab allen ein Küsschen auf die Wange. Zum Glück hatte Damien meinen Koffer schon in den Zug gebracht.
"Er ist in Lucius Abteil!", rief er mir nach, als Remus und ich auf den bereits anfahrenden Zug sprangen.
"Das war was.", murmelte Remus und fuhr sich durchs Haar. Gemeinsam liefen wir den Gang hinunter.
"Da müsste Lucius drin sein. Wenn du mich besuchen willst, dann komm einfach ins letzte Abteil." Damit ließ er mich dann allein. Seufzend schob ich besagte Abteiltür auf.
"Mads! Da bist du ja!"
"Ich habe Tante Ivette begrüßt.", murmelte ich von den starrenden Blicken von Lucius Freunden verunsichert.
"Jungs, könnt ihr euch nicht mal zusammen reißen?!", fauchte eine Braunhaarige. Sie musste älter als ich sein. Sofort zogen sämtliche männlichen Wesen im Abteil den Kopf ein. Außer Regulus und Lucius. Der Black Sprössling bot mir den Platz neben ihm und einer blonden Schönheit an, welche ich auf Grund von Lucius Erzählungen, oder besser gesagt Schwärmereien, als Narcissa Black erkannte. Ich unterhielt mich mit allem aus dem Abteil. Eigentlich waren auch alle sehr nett, aber sie waren... gewöhnungsbedürftig.
"Ich gehe noch einmal durch den Zug.", meinte ich, als es langsam dunkel wurde und ich mir meine Uniform angezogen hatte. Mit der Dunkelheit kam aber auch die Kälte, weshalb ich trotzdem immer noch das blau-silberne Beuxbaton-Cape trug. Alle lächelten mich kurz an, dann wandten sie sich wieder ihren Gesprächen zu. Und ich verschwand aus der Tür. Der Gang war erstaunlich leer. Nur aus den Abteilen drang gedämpftes Gemurmel.
Die letzte Tür am Ende des Ganges, hatte Remus gesagt. Ich schob sie auf. Zum Glück war es das richtige Abteil, denn Sirius, der Junge mit der Brille und ein dritter, der ehrlich gesagt aussah wie eine Ratte und ich hasse Ratten, saßen darin. Nur Remus war nicht da.
"Suchst du Remus?", fragte Brillen-Junge und schob seine Brille weiter nach oben. Ich nickte.
"Der ist bei den Vertrauensschülern. Sorry, Madleine, richtig?" Stolz grinste er mich an. Ich schmunzelte. "Richtig." Die Ratte sah mich ängstlich an und Sirius beachtete mich mal wieder gar nicht. Vielleicht war seine Rebellion ja eine Art schweigsamer Protest. Obwohl ich da ja eigentlich anderes gehört hatte.
"Und du bist also Französin?"
"Oui."
"Wieso kommst du jetzt nach Hogwarts?" Der Junge nahm seine Füße vom Sitz neben der Ratte. Als würde ich mich dahin setzen. In einer fließenden Bewegung sank ich auf den Platz gegenüber von Sirius.
"Mein Urgoßvater hat einige Uneinigkeiten mit der Schulleiterin von Beuxbaton, weshalb er jetzt gucken will, ob Hogwarts nicht besser ist."
"Und du bist das Versuchskaninchen.", grinste Brillen-Junge. Ich nickte mit einem halben Lächeln.
Die Abteiltür wurde erneut aufgeschoben. "Danke, Lily! James bleib sitzen! Hey, Mads!" Brillen-Junge war dabei aufzuspringen, als Remus mit einem hübschen rothaarigen Mädchen erschien. Das Mädchen war James einen vernichtenden Blick zu und wandte sich dann an mich.
"Du musst Madleine de la Fontaine sein. Ich bin Lily Evans." Freundlich hielt sie mir ihre Hand hin.
"C'est vrai." Zögerlich ergriff ich ihre Hand.
"Pass auf, was du tust, Evans." Sirius redete zum ersten Mal, seit ich das Abteil betreten hatte.
"Black, wie oft hatten wir diese Diskussion schon? Ich kann auf mich selbst aufpassen!"
"Ach ja?" Sirius sah sie spöttisch an. "So wie letztes Jahr, als ich dich vor meiner verrückten Cousine und Malfoy gerettet habe?"
Lily presste die Lippen aufeinander.
"Wie vor Malfoy gerettet?", wollte ich mit gerunzelter Stirn wissen.
"Nicht so wichtig.", warf Remus ein, doch Sirius sah mich böse an und antwortete. "Dein herzallerliebster Cousin Lucius Malfoy hat Lily mit Bellatrix Black gefoltert."
Meine Augen weiteten sich vor Schreck. Lucius würde doch niemals jemanden foltern, oder?
"Wie Cousin? Du bist mit Malfoy verwand?" Nun war Lily ich mehr so freundlich. Mir steigen Tränen in die Augen. Nicht Lucius, nein!
"Madleine...", setzte James an, aber ich unterbrach ihn.
"Ihr kennt mich nicht.", flüsterte ich mich dünner Stimme. "Ich denke kaum, dass ihr euch Vorurteile gegen Reinblutfamilien erlauben könnt, wo die meisten von euch doch auch aus welchen stammen. Und in Frankreich gibt es diese ganze Blutstatus-Hirarchie gar nicht. Ich wusste verdammt nochmal gar nicht, dass Lucius zu soetwas in der Lage ist!"
"Dass ich zu was in der Lage bin?"
"Mensch zu foltern! Je ne comprends pas!" Ich schubste Lucius bei Seite und stürmte aus dem Abteil.
Nach einer Weile, in der ich mich auf der Toilette ausweinte, fand Andromeda, das ältere Mädchen aus Lucius Abteil, mich.
"Er hat es uns erzählt!" Andromeda nahm mich in den Arm. "Ich glaube ich ziehe nach Frankreich."
"Pourquoi?"
Sie reichte mir Abschminktuch. "Weißt du, ich habe einen Freund."
"Aber das ist doch toll!"
Sie schüttelte traurig den Kopf. "Er ist muggelstämmig. Das würde keiner in meiner Familie durchgehen lassen."
"Oh. Non. C'est horrible. Ich verstehe euch Briten wirklich nicht."
"Tja, da bist du nicht die einzige. Und jetzt zeig den Rumtreibern und Miss perfect mal, was du drauf hast!"
Ich schmiss das Abschminktuch in dem Mülleimer. "Wem?"
"James Potter, Sirius Black, Remus Lupin und Peter Pettigrew - das sind die Rumtreiber. Und Miss perfect, dass ist Lily Evans.", erklärte Andromeda.
Wir verließen das Klo. "Wie kommt man auf den Namen Rumtreiber?" Verständnislos blickte ich sie an.
"Das wirst du noch früh genug erkennen.", grinste die mittlere Black Schwester. In diesem Moment hielt sehr Zug.
"Oh! Komm!" Andromeda zog mich nach draußen.
"Aber unsere Koffer..."
"Die werden hoch gebracht. Wir müssen einfach in die Kutschen einsteigen. Cissa, warte!"
Narcissa drehte sich überrascht um und verdrehte die Augen, als sie ihre Schwester erblickte. Trotzdem saßen wir dann gemeinsam in einer Kutsche und fuhren, ohne dass die Kutsche von etwas gezogen wurde, einen Berg hinauf. Gab es hier etwa Thestrale?! Super!
"Madleine, guck!", riss Narcissa mich aus meinen Gedanke. Und dann sah ich zum ersten Mal in meinem Leben Hogwarts...
-------
In diesem Buch werden die Kapitel wie ihr seht länger, was dann aber auch eine längere Zeitspanne zum schreiben erfordert. Ich hoffe es gefällt euch xD
Anna

Ordinary GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt