I have to pretend// Madleine

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Es wurde ein Bild von Madleine gewünscht,also, hier ist eines! ☺
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Madleine

"Ich hoffe, ihr habt nicht lange gewartet, Mädels!", lächelte ich schüchtern. "Aber ich hab nicht zum Gemeinschaftsraum zurück gefunden und musste Remus fragen."
Meda winkte ab. "Aber nicht doch, Mads! Wo ist Remus? Wartet er draußen?"
Ich schüttlte den Kopf. "Nein, er ist gleich wieder zurück zu seinen Freunden. Die sind nämlich schon vor gegangen."
"Ach so! Na dann komm! Cissa jammert schon die ganze Zeit, dass sie Hunger hat."
"DU jammerst!", empörte sie Narcissa sofort. Ich lachte leise. Ja, ja, Geschwisterstreitereien. Die habe ich auch oft mit Damien und Alain.
"Egal!", seufzte Meda. "Lasst uns einfach gehen!"
Wir durchquerten den Gemeinschaftsraum und machten uns dann auf den Weg in die große Halle. Die Kerker waren mir ehrlich gesagt nicht ganz geheuer! Es war dort unten so dunkel und kalt... Wieso konnte der Slytheringemeinschaftsraum nicht auch in einem Turm sein, wie der der Ravenclaws oder Gryffindors?
Wir setzten uns an den Slytherintisch. "Hey, Madleine!" Regulus lächelte mich an.
"Salut!", antwortete ich.
"Ach, diese französischen Bruchstücke, die du immer wieder einwirfst, dass ist so süß!" Meda beugte sich über den Tisch und wuschelte mir durch das braune Haar. Ich wurde rot und wandte mich ab. Andromeda kicherte.
"Mädchen. Kein Kichern!", fauchte Lucius. Er war komisch, seit wir in Hogwarts waren. Ich erkannte ihn nicht wieder. Außerdem soll er diese Lily Evans und ein anderes Gryffindor - Mädchen namens Mary McDonald verhext haben. Bloß weil sie muggelstämmig sind. Sonst noch Probleme?!
Meda seufzte.
"Wieso dürfen wir nicht fröhlich sein?", fragte ich sie leise.
"Weil ihnen das nicht ins Schema passt.", schnaubte sie. "Wir müssen kalt, unnahbar und herzlos sein, dann bist du in der Gemeinschaft der Slytherins drinnen."
"Also muss ich vorspielen jemand anderes zu sein?", hackte ich irritiert nach. Das wurde ja immer besser. Am Ende musste ich dann auch Muggelstämmige verhexen.
"Ja, eigentlich schon. Nur die meisten Slytherins sind wirklich so."
Das erschreckte mich. Die Menschen in Frankreich waren alle immer freundlich und nett zu jedem. Ich schluckte.
"Du schaffst das schon!" Meda lächelte. Zumindest versuchte sie es. Was die Slytherins und ihre Familie wohl tun würden, wenn sie wüssten, dass sie einen muggelstämmigen Freund hat?!
"Madleine, kommst du mit in den Unterricht?", fragte Narcissa.
"Bien sûre!" Rasch erhob ich mich. "Salut!", rief ich zu den anderen und wurde dann von Cissa aus der Halle gezogen. Wir hatten heute direkt nach dem Mittagessen Verwandlung mit den Ravenclaws.
"Miss Fontaine- ich darf ihren Namen doch abkürzen?"
"Natürlich, Professor. Er ist sonst so schrecklich lang und umständlich!"
McGonagall nickte und fuhr fort. "Miss Fontaine, was haben sie in Beuxbaton denn bisher in Verwandlung durchgenommen?", fragte sie. Die übrigen Schüler sahen mich neugierig an. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. Aber ich antwortete. "Dieses Jahr sollten die unausgesprochenen Zuber drankommen.", erklärte ich und sah auf meine Hände, welche ich auf dem Tisch gefaltet hatte. Merlin, war das peinlich!
"Bereits die unausgesprochenen Zauber?!", vergewisserte McGonagall sich erstaunt. Verwirrt sah ich sie nun doch an. Wieso denn schon? Und weshalb war sie so erstaunt? Das war doch einfach!
"Nun gut! Dann zeigen sie uns doch mal einen!"
Mit rotem Kopf zog ich meinen Zauberstab aus meiner Tasche und deutete mit ihm einfach in die Luft vor mir und Cissa. Wie war der Zauber doch gleich?! Avis!, dachte ich möglichst entschlossen und aus meinem Zauberstab schoss ein Schwarm schöner, gelber Vögel.
"Sehr schön! Beeindruckend! Potter, Black, Pettigrew! Hielten sie es dann auch mal für nötig zu kommen?"
Die Vögel schossen auf die drei Jungen zu, als sie die Tür auf rissen.
"Was zum..." Sirius wich ihnen geschickt aus.
"Tut uns leid- Aua!- Professor, aber- Autsch!- wir mussten Remus- Aua, verdammte Vögel!- in den Krankenflügel bringen."
Professor McGonagall hob die Augenbrauen.
"Er wurde angegriffen.", piepste Peter, der sich schlauerweise vor den Vögeln in Sicherheit gebracht hatte.
Ich saß da wie erstarrt. Remus. Angegriffen. Die Worte vernebelten mein Gehirn. Ich befand mich in einem Ausnahmezustand.
Wenn er angegriffen wurde, dann musste das passiert sein kurz nachdem er mich in den Gemeinschaftsraum gebracht hatte. Keiner wusste, dass er in den Kerkern gewesen war. Keiner außer seinen Freunden. Oder waren wir irgendwem begegnet? Mein Gehirn arbeitete fieberhaft. Ich nahm kaum wahr, wie McGonagall die Vögel verschwinden ließ und Sirius, James und Peter sich setzten.
Nein, uns war niemand entgegen gekommen. Aber Remus hatte von Anfang an gesagt, er habe ein komisches Gefühl. Ich hatte gelacht und gefragt, vor was er denn Angst habe. Dabei habe ich mir eingebildet aus dem Augenwinkel blonde Haare um eine Ecke verschwinden sehen. Und jetzt war Remus im Krankenflügel- was, denke ich, wohl die Krankenstation Von Hogwarts sein musste.
"Wie viele Slytherins mit blonden Haaren gibt es?", fragte ich Narcissa.
"Äh..." Irritiert sah sie mich an. "Diese Frage ist komisch."
"Antworte einfach, s'il te plaît!"
"Okay..." Cissa fuhr sich durch das lange blonde Haar. "Es gibt mich selbst, Lucius, Theodore Nott und-", sie runzelte die Stirn, "sonst eigentlich kaum noch jemanden."
Scheiße! Also Cissa war es auf keinen Fall, und ich glaube, Theodore Nott hatte ich vorhin im Gemeinschaftsraum gesehen. Blieb also eigentlich nur noch... "Lucius..." Mein Hals wurde merkwürdig trocken. Auf einmal hatte ich fürchterliche Kopfschmerzen und vor allem Herzschmerzen. Außerdem brannten mir Tränen in den Augen. Wie konnte man seinem eigenen Cousin soetwas an tun?! Wie konnte man überhaupt irgendjemanden verletzen?!
"Miss Fontaine?" Unbewusst hatte ich mich gemeldet. "J-je suis malade.", stotterte ich. In meinem Magen hatte sich wirklich ein flaues Gefühl breit gemacht.
"Wie bitte?", fragte Professor McGonagall.
"Ich fühle mich nicht gut.", wiederholte ich leise, eine Hand auf meinem Bauch. "Ich bin krank." Die Verwandlungslehrerin sah mich über den Rand ihrer Brillengläser hinweg an. "Sie sind auf einmal tatsächlich ungewöhnlich blass.", stellte sie fest. Das flaues Gefühl wurde langsam aber sicher zu einer richtigen Übelkeit.
"Professor! Sie sollte wirklich raus gehen!", drängte Narcissa besorgt.
"Merlin, was ist denn auf einmal mit ihnen los, Miss Fontaine?"
Doch ich konnte nicht antworten. Ich hatte gerade noch Zeit, meinen Zauberstab zu schwingen und mir einen Eimer herzuzaubern, dann übergab ich mich. Alles drehte sich. Ich fühlte mich schrecklich.
"Oh, Merlin!", stieß Professor McGonagall aus. Von den anwesenden Rumtreibern kam unterdrücktes Gelächter, was meine unangenehmen Gefühle nur noch verstärkte. Idioten! Mir ging es doch wirklich nicht gut!
Ich spürte Tränen kommen, aber ich blinzelte sie tapfer weg.
"Kommen sie, Miss Fontaine!" Zu meiner Überraschung half Mir unsere Lehrerin selbst beim Aufstehen. Ja, es schien so, als wolle sie mich sogar selbst dorthin birngen. Zumindest stützte sie mich zur Tür und rief dann in strengem Ton über ihre Schulter: "Miss Evans, sie haben die Aufsicht!"

Ordinary GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt