4. Krummbein und Snape

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Dorothy Wright lag in ihrem Bett, umhüllt von sanften Träumen, während das Licht des Morgens zaghaft durch die Vorhänge glitt.

Ein seltenes Vergnügen, das sie sich in Hogwarts ab und an gönnen konnte. Ihre Augen waren noch fest verschlossen, als sie eine leichte Gewichtsverlagerung auf ihrer Brust spürte.

Ein Kribbeln durchfuhr sie, als sie langsam aus ihrem Schlummer erwachte und die Realität langsam in ihr Bewusstsein drang.

Es war nicht Agnes Weasley, die sie heute aus dem Schlaf riss, auch nicht Hermine Granger, sondern Krummbein, der treue Kater von Hermine.

Seine weichen Pfoten hatten sich auf ihre Brust gelegt, während er sie mit grossen, bernsteinfarbenen Augen anstarrte. Ein leises Schnurren drang aus seinem Maul, als er begann, sie neugierig zu beschnuppern.

Dorothys Augen flogen plötzlich auf, als sie die unerwartete Berührung auf ihrer Brust spürte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, und sie fuhr abrupt hoch, als sie den Kater bemerkte, der sie mit seinen grossen Augen anstarrte.

Ein kurzer Moment der Überraschung durchzuckte sie, gefolgt von einem spontanen Reflex, der den Kater vom Bett katapultierte.

"Krummbein! Was machst du denn hier?" rief sie überrascht aus, während sie sich aufrichtete und den Kater suchte. Krummbein sass nun auf dem Boden, den Blick immer noch auf Dorothy gerichtet, aber offenbar unbeeindruckt von seinem unfreiwilligen Abflug.

„Hermine!", rief Dorothy gefolgt von einem Miauen des Katers. Nur wenige Sekunden später, liefen Hermine und Agnes aus dem Badezimmer in den Schlafsaal. Lavender Brown und Parvati Patil schlummerten währenddessen weiter in ihren Himmelbetten.

„Was ist los?", fragte Hermine und sah besorgt zu Dorothy, die mit ihren zerzausten Haaren wie eine Hexe aus Geistergeschichten aussah.
„Hast du von deinen Schwestern geträumt?", fragte Agnes mit einem Grinsen, während sie sich ihre Gryffindor Krawatte band.

Dorothy zeigte auf Krummbein, dessen Augen nun auf Hermine gerichtet waren. Er miaute, lief zu Hermine und rieb schnurrend seinen Kopf gegen ihren Umhang.

Hermine und Agnes tauschten einen amüsierten Blick aus, als sie den Kater beobachteten, der sich liebevoll an Hermine schmiegte.

„Oh, hat Krummbein dich geweckt?", fragte Hermine mit einem warmen Lächeln, während sie sich bückte, um den Kater zu streicheln. Krummbein schnurrte zufrieden und drückte sich noch näher an sie.

Dorothy nickte leicht, während sie sich langsam beruhigte und sich aus dem Bett erhob. "Ja, er hat beschlossen, dass es Zeit zum Aufwachen ist", erklärte sie brummend und rieb sich ihre Augen.

Agnes grinste breit und schüttelte den Kopf.
„Na, das ist mal eine ungewöhnliche Weckmethode", bemerkte sie und deutete auf Krummbein.
„Aber immerhin effektiv und lustig anzusehen."

Hermine strich dem Kater sanft über den Rücken, bevor sie sich wieder zu Dorothy wandte.
„Nun, da wir alle wach sind, wie wäre es mit einem gemeinsamen Frühstück im Grossen Saal?", schlug sie vor und warf einen Blick auf die Uhr an der Wand. „Wir haben noch genug Zeit, bevor der Unterricht beginnt. Ausserdem sollte Professor McGonagall gleich unsere neuen Stundenpläne austeilen."

Dorothy nickte zustimmend und begann, sich anzuziehen, während Agnes und Hermine bereits den Schlafsaal verliessen, gefolgt von Krummbein, der ihnen fröhlich nachtrottete.

„Ich verhexe diesen Kater noch", zischte Dorothy.

Mit einem Seufzen und einem letzten Blick auf ihren Streich-gebeutelten Schlafplatz folgte Dorothy ihren Freundinnen und dem plüschigen Störenfried aus dem Schlafsaal. Die Gänge von Hogwarts waren still und friedlich, nur das leise Trippeln von Krummbeins Pfoten auf den Steinfliesen durchbrach die Stille.

Verzaubert¹ | Harry PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt