9. Oliver Wood und Servet

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Kathleen Wright eilte unmittelbar nach dem Quidditch-Spiel zu Dorothy, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung war.

Stattdessen fand sie eine trockene und gesunde Dorothy in der Umkleidekabine der Spielerinnen vor, anstelle der erwarteten durchnässten Version.

"Oh, Dorothy", seufzte Kathleen erleichtert, aber auch mitfühlend. Dorothy sass auf einer Bank, ihre Augen leicht gerötet und ihre Lippen trocken.

Kathleen kniete sich sofort vor ihrer jüngeren Schwester und legte ihre Hände auf ihre neu angeschafften Knieschoner.
"Was ist los-"
"Ich bin zu schwach", sagte Dorothy leise und betrachtete ihre vom Nägelkauen gezeichneten Fingerspitzen.

"Du... was?"
"Ich bin zu schwach, aber habe dafür ein starkes Maul um einen zu überzeugen", erklärte Dorothy.

Kathleen brauchte einige Sekunden, bis ihr klar wurde, was ihre kleine Schwester ihr erzählte.
„Das hat Wood gesagt, habe ich recht?"

Dorothy nickte schwach und seufzte schwer. Kathleen war zutiefst betrübt, ihre Schwester in diesem Zustand zu sehen. Es war selten, dass Dorothy so zerbrechlich wirkte.

"Er hat wohl recht, ich habe wohl nicht das Zeug zur Quidditch-Spielerin", sagte sie resigniert, was Kathleen innerlich wütend machte.

Kathleen legte sanft eine Hand auf Dorothys Schulter und sah sie mitfühlend an. "Das ist nicht wahr, Dorothy. Du bist eine grossartige Spielerin und eine wertvolle Ergänzung für das Team."

Dorothy schüttelte den Kopf, ihre Miene war gezeichnet von Selbstzweifeln. "Wie willst du das wissen? Ich durfte heute ja nicht mal spielen! Ich bin zu sanft mit dem Quaffel und wie Wood gesagt hat zu gut im Überzeugen!"

„Dorothy Wright, jetzt hör mir mal zu", begann Kathleen vorerst mit einer strengen Stimme, bevor diese sanft wurde ,„sanft und stark zu sein ist eine Kombination, die nur sehr wenige beherrschen. Und das ist eine grossartige Leistung und ich meine, du kannst dich immer noch verbessern. Und wer weiss, vielleicht wirst du sogar besser spielen können als Wood selbst."

Kathleen zog ihre Schwester in eine Umarmung, bevor Dorothy sich gegen die Aussage wehren konnte.

Dorothy liess sich von Kathleen umarmen und spürte langsam, wie sich ihre Anspannung löste. Vielleicht hatte ihre Schwester recht. Vielleicht war es nicht das Ende der Welt, wenn sie nicht perfekt war. Sie lächelte schwach und dankte Kathleen für ihre Unterstützung.

„Wer hat eigentlich gewonnen? War während dem Spiel hier drinnen."
Kathleen lächelte schwach, ehe sie mit ihren Daumen über Dorothys Knieschonern Kreise zeichnete.

„Hufflepuff, Harry ist vom Besen gefallen, bevor er den Schnatz fangen konnte", erzählte Kathleen ihr, woraufhin Dorothy sofort aufstand.
„Harry ist was?! Bei Merlins Bart, ich muss sofort zu ihm!"

Bevor Kathleen etwas erwidern konnte, stürmte Dorothy aus der Umkleidekabine hinaus in den strömenden Regen. Kathleen seufzte schwer und beschloss, zur Umkleidekabine der Jungs zu gehen.

Doch sie wurde schnell von Fred und George aufgehalten. "Wohin willst du?", fragte Fred.
"Zu Wood", antwortete Kathleen knapp und kühl.
"Das wird nichts, Wood ist gerade unter der Dusche", sagte George und deutete auf die Umkleidekabine, aus der das Geräusch des starken Wasserstrahls drang.
„Wir glauben, er versucht sich zu ertränken."

Kathleen hatte das ganze Wochenende über nach Oliver Wood gesucht, aber er schien spurlos verschwunden zu sein. Alles, was sie wollte, war ihm eine Standpauke zu halten.

Schlussendlich war sie zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum gegangen und hatte dort auf Wood gewartet. Zu ihrem Pech wurde sie jedoch von Sir Cadogan voll gelabert.

Verzaubert¹ | Harry PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt