Kathleen Wright umarmte ihre jüngste Schwester und hielt dabei die Hand von Dorothy fest, bis der Zug wieder anfing zu fahren.
Es schien ihr das einzige Plausible zu sein, was sie in solch einer Situation tun konnte.
Schliesslich beherrschte sie den Zauber, um einen Dementor zu besiegen noch lange nicht.Vorsichtig löste sich Kathleen von ihren Schwestern und begutachtete sie. Minnie war blass und zitterte leicht, während Dorothy guter Dinge zu sein schien.
Agnes und Jon sahen aus dem Fenster und hielten Ausschau nach einem weiteren möglichen Besuch. Und Stanley stand neben der Tür des Abteils, um sicher zu gehen, dass kein weiterer Seelensauger auftauchen würde.
Kathleen seufzte und fuhr durch die haselnussbraunen Haare von Minnie.
„Ich werde nach Heather sehen, ihr bleibt hier", sagte Kathleen und erhob sich vorsichtig.
Sie ging an Stanley vorbei und tauschte mit ihm einen kurzen Augenkontakt, ehe sie sich in Bewegung setzte.Doch weit kam sie nicht, da Heather auf sie zukam. Zu Kathleens beruhigen, sah die Slytherin Schülerin wohl aus. Dennoch erkannte sie eine gewisse Unruhe in ihrem Gang.
„Geht es euch gut?", fragte Heather.
„Ja, Minnie ist zwar leicht unter Schock, aber es wird... und dir?"
„So weit so gut. Scheiss Dementoren, wenn erstmal das Ministerium davon erfährt! Und– ist das Stanley Weasley?"
Kathleen nickte, was Heathers Augen zum Rollen brachte. Kathleen ignorierte es und verschränkte ihre Arme vor der Brust.„Wie viele waren es bei euch?"
„Zwei und ich habe Theo noch nie so mutig erlebt", schwärmte Heather was nun Kathleen zum Augenrollen brachte.Kathleen wusste, dass was auch immer Heather als ‚mutig' bezeichnete, war definitiv nicht der Mut, welcher einem Gryffindor gerecht wurde.
Wahrscheinlich war es blosse Arroganz.„Willst du die restliche Zugfahrt mit uns verbringen oder gehst du zurück?"
Heather lugte zu Stanley und Jon, welcher nun ebenfalls draussen stand und schüttelte anschliessend den Kopf.„Nein, mit solchen Leuten will ich nichts zu tun haben", sie betrachtete dabei Kathleen mit ihrem hochnäsigen Blick, „es schadet meinem Ansehen. Also, wir sehen uns."
Kathleen runzelte die Stirn, als Heather sich abwandte und ging. Sie wusste, dass jede Person anders mit Stress und Angst umging, doch so hatte sie ihre Schwester noch nie erlebt.
Als hätten die wenigen Stunden mit den Slytherins sie so sehr verändert.Es war für sie zwar normal, dass Heather sich anders in Hogwarts verhielt als zuhause oder auf den Zugfahrten, allerdings war es nie so stark ausgeprägt. Vor allem, wenn sie dabei selbst ihre Familie mit einbezog.
Während der restlichen Zugfahrt sprachen sie nicht viel. Hin und wieder versuchten die vier Gryffindors die Stimmung zu heben, doch zu einer wirklich entspannten Lage kam es nicht.
„Wir sind da", sagte schliesslich Minnie, die während der restlichen Zugfahrt alle guten Dinge vor sich hingemurmelt hatte, die ihr einfielen.
„Willst du, dass ich mit dir noch in der Kutsche hochfahre?", fragte Kathleen, doch Minnie schüttelte ihren Kopf.„Nein danke, ich habe Sara und Livia versprochen, mit ihnen zu fahren", sagte Minnie und lächelte Kathleen dankend an. Die älteste Wright nickte wissend und sah zu Dorothy, die ihren Kopf schüttelte.
Somit würden sich die Schwestern erstmals trennen.
Kathleen hatte gleich ihre Freundinnen bei den Kutschen, die sie hoch zum Schloss fuhren, gefunden. Annie Grey und Maddie Turner.
„So fange ich auch immer gerne ein Schuljahr an, mit einem Dementor", sagte Maddie, als sie sich in die Kutsche stiegen.
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Verzaubert¹ | Harry Potter
FanficDie Wright Schwestern - Die Verzauberten, die Verfluchten, die Verlassenen. Ein Name, der die Welt der Zauberei im Gleichgewicht behaltet. Vier Schwestern und ein Schicksal. Doch selbst wenn sie sich vor einem Basilisken verstecken oder vor der droh...