Verzaubert¹ | Harry Potter

7. Aufsätze und Bonbons

In den letzten Septembertagen hatte Kathleen Wright ein wachsames Auge auf ihre jüngste Schwester Minnie geworfen.

So sehr, dass ihre Konzentration beim Lernen schneller als sonst nachliess. Es machte sie verrückt.

Obwohl sie wusste, dass Minnie gut auf sich selbst aufpassen konnte, blieb ihr Schwesterinstinkt immer präsent.

Besonders im Unterricht für Zaubertränke fiel sie auf, indem sie langsamer arbeitete als üblich. Bisher hatte Professor Snape die Schülerin entweder verschont oder einfach ignoriert.

Letztendlich erzielte sie jedoch weiterhin eine hervorragende Leistung, und selbst der Hauslehrer von Slytherin konnte nichts dagegen einwenden.

"Kathleen, die Stunde endet bald. Bist du sicher, dass du rechtzeitig fertig wirst?", fragte Maddie besorgt und warf einen Blick auf ihre Freundin.

Kathleen hob den Blick und antwortete ruhig:
"Du musst deinen Zaubertrank noch einmal im Uhrzeigersinn umrühren, sonst bekommst du nicht die grüne Farbe."

Maddie nickte dankbar und beeilte sich, den Zaubertrank nach Kathleens Anweisungen umzurühren. Mit einem erleichterten Seufzer sah sie zu, wie sich die grüne Farbe langsam im Kessel ausbreitete.

Kathleen lächelte zufrieden und packte ihre eigenen Sachen zusammen. Als die Glocke läutete und der Unterricht endete, stand sie auf und reichte Maddie hilfreich eine Hand, um ihr beim Zusammenpacken zu helfen.

"Geschafft", sagte Kathleen mit einem Hauch von Stolz in ihrer Stimme, als Maddie den letzten Gegenstand in ihre Tasche steckte.

Kathleen, Maddie und Annie verliessen das Klassenzimmer und machten sich auf den Weg zu ihrer üblichen Lernecke in der Nähe vom Gewächshaus.

Annie zog besorgt die Augenbrauen zusammen, als sie Kathleen ansah, die mühsam versuchte, ihre Konzentration auf das Lernen zu lenken. 

„Ist alles in Ordnung, Kathleen? Du siehst heute irgendwie... abgelenkt aus", fragte Annie mitfühlend und legte eine Hand auf ihre Schulter.

Kathleen zwang sich zu einem Lächeln und schüttelte den Kopf. „Es ist nichts, nur ein bisschen Stress", log sie und wandte den Blick schnell wieder ihren Unterlagen zu.

Annie und Maddie tauschten besorgte Blicke aus, während sie die Ernsthaftigkeit in Kathleens Stimme spürten. Etwas stimmte nicht, aber sie wussten, dass sie sich öffnen würde, wenn sie bereit war.

Nach einer Weile des Schweigens, das nur vom Rascheln der Seiten unterbrochen wurde, brach Kathleen plötzlich das Schweigen.

„Können Dementoren Animagi enttarnen?", fragte sie, und ihre Worte hingen schwer in der Luft.

Annie zog überrascht die Augenbrauen hoch, während Maddie ebenfalls den Blick hob, um Kathleen anzusehen.

„Warum fragst du das?", erkundigte sich Maddie, während sie ihre Brille an ihrem Umhang abwischte.

Kathleen zuckte mit den Schultern und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.
„Nur so, ich habe kürzlich ein Buch über Animagi gelesen, und es hat mich zum Nachdenken gebracht", erklärte sie schliesslich.

Die Freundinnen nickten, unsicher, wie sie reagieren sollten. Es war nichts Ungewöhnliches für sie, Fragen zu stellen und dann stundenlang darüber zu diskutieren, aber normalerweise geschah dies abends vor dem Schlafengehen oder in freien Momenten, wenn sie nicht gerade am Lernen waren.