Verzaubert¹ | Harry Potter

17. Der Krankenflügel

Im sanften Mondlicht eilten Kathleen Wright und Stanley Weasley die letzten Stufen zum Krankenflügel hinauf. Der Mond brach sich in silbernen Strahlen durch die Fenster des Schlosses, als sie gemeinsam die Nachricht erhielten, dass ihre Geschwister über Nacht im Krankenflügel angekommen waren.

Die Nachricht traf sie wie ein Blitz aus heiterem Himmel: Es war kein gewöhnlicher Krankenflügelbesuch, sondern ein Ereignis von beispiellosem Ausmass.

Die Namen Harry Potter und Sirius Black hallten durch die Mauern des Schlosses, und es war kein Zweifel, dass dies der Grund war, warum ihre Geschwister im Krankenflügel lagen.

"Nie hätte ich gedacht, dass Minnie dort sein würde. Bei Dorothy konnte ich es mir ja schon fast denken." Kathleen rang nach Atem, ihre Worte hingen schwer in der Luft, während sie und Stanley die letzten Meter zum Krankenflügel zurücklegten.

„Ich schiebe Agnes's Verhalten auf Dorothy", meinte er grinsend aber dennoch war in seiner Stimme ein Hauch von Besorgnis.

Kathleen und Stanley traten durch die massiven Holztüren des Krankenflügels, deren knarrende Scharniere das Echo ihrer Schritte verstärkten.

Der Raum war in sanftes Morgenlicht getaucht, das durch die hohen Fenster fiel und den Staub in der Luft zum Tanzen brachte. Die Betten standen in ordentlichen Reihen, jeder mit einem weissen Vorhang umgeben, der die Privatsphäre der Patienten bewahrte.

Die Atmosphäre war gespannt und beunruhigend, und Kathleen spürte, wie sich ein Knoten in ihrem Magen zusammenzog, als sie sich den Betten näherten, auf denen ihre Geschwister ruhten.

Auf der anderen Seite des Krankenflügels, gegenüber von Dorothy, lag Agnes, ihr Gesicht von Sorgenfalten gezeichnet. Neben Agnes, auf einem Bett mit einem Gips um sein Bein, ruhte Ron, dessen Stirn von Schmerz gerunzelt war, dennoch schlief er.

Gegenüber von Ron lag Minnie, ihre Augen geschlossen, als ob sie in eine andere Welt eingetaucht wäre.

Neben Minnie lagen Harry und Hermine.

"Was in Merlins Bart geht hier vor?" Kathleen's Stimme durchbrach die Stille des Krankenflügels, als sie mit schnellen Schritten auf Dorothy zustürmte.

Dorothy's Gesicht war eine Mischung aus Entschuldigung und Angst, als sie Kathleen angrinste, bereit, die unvermeidliche Frage zu beantworten.

„Wie konntest du nur?" Kathleen's Stimme zitterte, als sie sich vorbeugte und ihre Schwester fest umarmte. Die Umarmung war ein seltsamer Mix aus Erleichterung und Zorn, ihre Arme fest um Dorothy geschlungen. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht!"

Dorothy erwiderte die Umarmung, ihr Körper war angespannt unter Kathleen's Griff. „Es tut mir leid", murmelte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern.

Kathleen trat einen Schritt zurück, ihre Hände noch immer auf Dorothy's Schultern, und sah ihrer Schwester in die Augen. „Weisst du, was für einen Schock ich bekommen habe, als ich hörte, dass Sirius Black bei dir und Minnie war?" Ihre Stimme brach fast, während sie sprach. „Es hätte sonst was passieren können."

Dorothy nickte. „Ich weiss, Kathleen. Aber Sirius Black ist gar nicht mal so ein schlimmer Typ. Und aussehen tut er auch noch ganz gut."

Kathleen starrte sie verwirrt an, ihre Gedanken rasten. „Was meinst du damit?" Doch bevor Dorothy antworten konnte, sprang Agnes aus dem Bett gegenüber, ihre Augen leuchteten vor Aufregung.

Stanley, welcher neben ihr gesessen hatte, erschrak dabei kurz und blicke leicht genervt zu seiner Schwester.

„Oh mein Gott, Kathleen, du glaubst nicht, was wir erlebt haben!", rief Agnes begeistert. „Also, stell dir vor, es ist dunkel und wir schleichen so über das Schulgelände, total heimlich, ja? Da sehen wir plötzlich diesen Schatten und denken uns, oh Mist, das ist bestimmt der Grimm oder so. Aber nein, es war Sirius Black! Und der sah richtig, furchteinflössend und gleichzeitig heiss aus."