3 - Weil Eishockeyspieler heiß sind

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„Also ..." Mile schaut mich erwartungsvoll und neugierig von der Seite an. „Mit welcher App sollen wir beginnen?"

Puh, gute Frage, nächste Frage. Am liebsten mit gar keiner, aber weil ich hier nicht auf ewig mit diesem Idioten feststecken möchte, bleibt mir wohl keine andere Wahl, als die vielen Apps auf meinem alten Handy zu erkunden.

Oh Gott, was für Apps habe ich mir damals überhaupt runtergeladen? Es ist schon drei Jahre her, seit ich dieses Smartphone nicht mehr benutze. Die ein oder andere Überraschung wartet bestimmt auf mich.

Na ja, wird schon schiefgehen, oder?

Da ich Mile keine Antwort auf seine Frage gebe, macht er den ersten Vorschlag. „Was hältst du von der Galerie? Im Grunde genommen sind wir ja nur hier gelandet, weil wir Bilder für Hayes' Fotoalbum brauchten."

Schön, dass er nochmal betont, wie wir in diese missliche Situation hineingeschlittert sind.

Sollte ich irgendwann wieder aus diesem blöden Handy rauskommen, werde ich zuallererst Lucy und David in den Hintern treten. Und zwar mit meinen Schlittschuhen! Nur weil sie sich mit ihren lahmen Ausreden aus der Affäre gezogen haben, bin ich hier allein mit Mile gefangen. Am besten, sie legen sich schon mal eine Entschuldigung zurecht. Und nein, eine Tafel Schokolade wird mein Herz definitiv nicht erweichen!

„Eiskönigin?" Mile wedelt mit seiner Hand vor meinem Gesicht hin und her. „Bist du noch anwesend?"

Ich seufze. „Leider ja."

„Gut." Obwohl absolut gar nichts an dieser Situation gut ist, grinst Mile. „Dann fangen wir mit der Galerie an?"

„Meinetwegen", stimme ich notgedrungen zu.

Kaum sind meine Worte verflogen, läuft Mile über den unscharfen Untergrund und stoppt bei einer pinken Kachel, in der eine Blume abgebildet ist. Darunter steht in gut leserlicher Schrift das Wort Galerie geschrieben. Für den Bruchteil einer Sekunde zögert er, doch dann kniet er sich hin und tippt mit seinem Zeigefinger auf das Blumen-Symbol.

Plötzlich wird alles um mich herum schwarz. Ich habe das Gefühl, als würde sich der Boden unter meinen Füßen auflösen und als würde ich wie ein Astronaut schwerelos durch das All gleiten.

Unter anderen Umständen würde ich diesen Zustand vielleicht sogar genießen, aber jetzt gerade keimt ein Fünkchen Panik in mir auf.

Was zum Teufel passiert hier?

Bevor sich die Panik in jedem einzelnen Millimeter meines Körpers einnisten kann, lichtet sich die Dunkelheit zum Glück wieder. Außerdem lande ich auf einem festen Untergrund. Dass sich Mile unmittelbar neben mir befindet, verrät die Mischung aus Knoblauchsalamigestank und der feinen Prise Kiefernnadeln.

Schade. Dann ist er unterwegs wohl leider nicht verloren gegangen.

Es dauert noch ein paar Sekunden, bis sich die Finsternis komplett aufgelöst hat. Was ich danach sehe, treibt nicht nur meinen Puls, sondern auch meinen Herzschlag in die Höhe.

Vor mir erstreckt sich eine Art Leinwand, auf der mehrere, viereckige Kacheln abgebildet sind. Jedes Quadrat ist mit einem Titel und einer Anzahl von Inhalten versehen.

Ach du heilige Scheiße! Wir befinden uns tatsächlich in meiner Galerie!

Insgesamt gibt es sieben Kacheln, die stellvertretend für sieben Fotoalben stehen.

Verrückte Familie, verrückte Fotos.

Kumpel-Komödien und Kicher-Attacken.

Reisefieber.

Swipe & EscapeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt