Kapitel 4

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<<Jessicas Sicht>>

"Das wird nichts. Ihr könnt es so lange versuchen, wir ihr wollt. Der Hund wird sich nicht von seinem Platz entfernen.", sprach Jack leicht spottend.
" 'tschuldige, dass wir uns noch nicht mit dem Galgen abgefunden haben.", meinte einer der Männer nur genervt. Jack sagte nichts mehr. Nach ein paar Minuten schlief ich in seinen Armen ein, doch sehr lange konnte ich nicht schlafen, da ich von etwas geweckt wurde, was klang wie Kanonenschüsse.
"Die Kanonenschüsse kenn' ich doch irgendwoher..", sagte Jack und stand auf. Er ging zu dem kleinen Fenster.

"Die Pearl...", murmelte er.
-"Die Black Pearl? Ich hab' Geschichten von ihr gehört. Seit fast zehn Jahren plündern und verwüsten sie Städte und Siedlungen. Dabei lassen sie nie Überlebende zurück.", erzählte einer der vier Männer.
"Keine Überlebenden? Woher stammen dann die Geschichten, frag ich mich.", Jack sah zu mir und wir lächelten uns an.

"Achtung", rief er und zog mich beseite. Kurz darauf flog eine Kanonenkugel durch die Wand der benachbarten Zelle und die vier Männer flohen.
Einer von ihnen drehte sich noch kurz um und meinte: "Mein Beileid. Ihr habt aber auch gar kein Glück.."
Daraufhin verschwand er ebenfalls.

Jack ging nun auch zum Gitter, nahm sich den Knochen und versuchte den Hund anzulocken. Er war schon fast hier, aber Jack musste ihn ja beleidigen, sodass er davonlief.

Ich hörte einen Knall und einer der Wachen fiel die Treppe hinunter.
Zwei Männer kamen hinunter: "Das ist ja garnicht die Waffenkammer!", meinte einer von ihnen. Nun sahen sie auch uns. "Na sieh mal, wen wir da haben", ich ging etwas in den Hintergrund als der Eine sprach. "Captain Jack Sparrow. Das letzte Mal, als ich Euch sah, seid Ihr auf einer gottverlassenen Insel gewesen und wurdet in der Ferne immer kleiner"
Sie begannen zu lachen. "Euer Schicksal hat sich nicht zum Besseren gewendet", fuhr er fort. Nun sprach auch Jack: " Sorgt euch um euer eigenes Schicksal. Der tiefste Platz der Hölle ist reserviert für Lügner und Betrüger, wie euch"- doch weiter kam er nicht.
Eine Hand packte ihn am Hals. Im Mondschein konnte man die Knochen sehen; es sah widerlich aus.. Ich fand es schon im Film widerlich, aber in der Realität war es um einiges schlimmer.

"Es gibt also doch einen Fluch..."
-"Du hast keine Ahnung von der Hölle.", meinte der Kerl noch und verzog sich wieder.
"Äußerst interessant", murmelte Jack noch bevor er sich hinsetzte.

Ich ging zum Fenster und sah mir das Geschehen an, aber durch ein so kleines Fenster konnte man nicht viel erkennen.
Langsam wurde ich müde und wollte mich schlafen legen, doch als ich mich umdrehte, stand Jack vor mir und grinste mich leicht an.

"Ich hab' noch garnicht nach Eurem Namen gefragt", sagte er leise und wendete seinen Blick keinen Moment lang von mir ab. "Würdet Ihr mir ihn nennen?" "Jessica Adams", ich wusste nicht wieso, aber ich sprach ebenfalls so leise wie Jack, "und Ihr seid Jack Sparrow, oder lieg ich da falsch?", fuhr ich fort.
"CAPTAIN, Captain Jack Sparrow"- "ohne Schiff", fiel ich ihm promt ins Wort und grinste ihn frech an.

Nun sagte Jack nichts mehr und schien etwas bockig zu sein, doch nicht für sehr lang.
"Wisst Ihr, Miss Adams, ich hätte da mal eine Frage an Euch."
Erwartungsvoll sah ich ihn an.
"Die Sachen, die Ihr da tragt,.. ", fuhr er fort, "..sehen etwas... ungewöhnlich aus.. Und daher meine Frage; wo kommt Ihr her?"

Erst war ich mir nicht sicher, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte, aber ich würde sowieso bald sterben. Demnach erzählte ich ihm die ganze Geschichte und auch etwas über mich, aber hauptsächlich die Geschichte, wie ich hier her kam, dass es in meiner Zeit, im Jahr 2015, Filme gibt, die die Geschichten von ihm und anderen Personen erzählen, dass ich nicht weiss, wieso ich hier bin und noch einiges mehr.

"Jetzt hältst du mich sicherlich für verrückt, oder?", fragte ich Jack und verzichtete auf diese höfliche 'Ihr'-Form. Ich fand es komisch, so zu reden.
"Verrückt würd' ich jetzt nicht sagen.. Es klingt nur sehr ungewöhnlich. Also da, wo Ihr herkommt.."- "Bitte sag' nicht immer 'Ihr' zu mir; ich mag dieses Höfliche nicht so sehr. Sag einfach 'Du' zu mir."
-"Nun gut, da, wo du herkommst, trägt man also sowas?" Was fand er denn so schlimm an meinen Sachen? Ich trug eine dunkelblaue Jeans, ein enges graues Top, 'ne schwarze Jacke und schwarze Converse-Schuhe. Also schlecht sah es, meiner Meinung nach, nicht aus.
"Ja, so ist es. Dort ist das ganz normal.", verteidigte ich mich.
Nach einer kurzen Pause ergriff Jack wieder das Wort: "Du hast gesagt, in deiner Zeit würden Geschichten über mich erzählt werden. Also weisst du doch vielleicht auch, ob wir hier rausgeholt werden, aye?"
-"Vielleicht. In der Geschichte wurdest du gerettet, aber ich weiss nicht, ob das nun auch wirklich eintrifft."
"Und wann?", ein kleines Lächeln zierte für einen Moment Jacks Gesicht.
-"Morgen früh."
"Na dann können wir ja beruhigt schlafen.", Jack legte sich aufs Heu und ich mich neben ihn.
Ich wünschte, ich könnte auch so beruhigt schlafen.. Schließlich verändere ich mit meiner Anwesenheit wahrscheinlich die Geschichte. Hoffentlich werden wir tatsächlich gerettet..

Pirate For Life - Jessi And The Caribbean [ON HOLD]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt