Promise - Ushijima x OC/Reader

Zweiunddreißig

Dein rasendes Herz, war kurz davor deinen Brustkorb zu durchbrechen. Es schlug in einem beängstigenden Tempo, sodass dir vor Aufregung ganz heiß wurde.

Mit deinen Worten hattest du lediglich versucht deinen Gegenüber zu ärgern.. doch mit dieser Antwort hattest du bestimmt nicht gerechnet.

Immer noch neben der Spur und völlig fassungslos starrst du deinen Kindheitsfreund an, der seltsamerweise nicht so gleichgültig wirkte wie sonst. Stattdessen eher nervös und aufgebracht. Also konnte es wirklich sein.. dass er eifersüchtig ist?

„D-Du.. du bist wirklich eifersüchtig?", kurz schluckst du den Kloß herunter, der sich in deinem Rachen festsetzte und versuchst gefasst zu wirken, doch deine eigene Nervosität bringt dich beinahe um den Verstand.

„Das hatten wir doch schon..", seufzte er schwer und warf dir einen scharfen Blick zu, der dich kurz zucken ließ.

„Also.. habt ihr?", während du dich gar nicht mehr mit seiner unsicheren Stimmlage befasst, ärgerte es deinen Gegenüber umso mehr, dass er seine Emotionen ganz offensichtlich nicht unter Kontrolle hatte.

Schnell schüttelst du den Kopf, sodass Ushijima erleichtert den Atem ausstieß.

Zügig folgte ein verbittertes Lachen, welches dich noch mehr verunsicherte. Du verstandst plötzlich gar nichts mehr. Hatte er etwa nur gescherzt?

Mit seiner linken Hand fuhr sich das Ass durch sein olivbraunes Haar und den Blick den er eben noch in den dunklen Himmel reckte, richtete er wieder auf deine Wenigkeit.

Es irritierte ihn. Alles. All das, was dich ausmachte. Er verstand es nicht wirklich, doch irgendwie setzten sich langsam die restlichen Puzzleteile zusammen.

Deine Nähe, die ihn nervös werden ließ.

Deine Stimme, die seine Sinne liebkoste.

Dein Lachen, welches sein Inneres wärmte.

Dein Anblick, der seinen Atem erschwerte.

Dinge, die er zuvor auf eindeutige Krankheitssymptome schob, ergaben allesamt einen Sinn.

Die Art von Emotionen waren ihm zwar nicht besonders vertraut, doch ganz unwissend war er nun auch wieder nicht. Oft genug musste er sich unfreiwillig die Telenovelas seines Zimmergenossen mitansehen, sodass auch er die sich häufenden Anzeichen langsam deuten konnte.

Doch was ihn noch mehr traf als die Erkenntnis selbst, war der Ausbruch den sein Rivale ganz absichtlich hervorbeschworen hatte. Er wusste das Oikawa ein Biest war, doch solch eine Dreistigkeit hätte er selbst ihm nicht zugetraut.

„Ist es peinlich.. dass es mich erleichtert?", eher zu sich selbst, als für deine Ohren gedacht, sprach er seine Gefühlsregung aus. Denn es stimmte. Es war erleichtert. Sehr sogar. Er wüsste nicht, was er getan hätte, wenn du den Schulschwarm aus Miyagi tatsächlich geküsst hättest. Glücklicherweise musste er sich mit diesem Gefühlschaos nicht mehr auseinandersetzen.

Derweil zuckten deine Mundwinkel leicht nach oben. Während Ushijima so gedankenversunken war, blieb dir genug Zeit ihn zu beobachten. Und dass er bezüglich deiner Antwort erleichtert war, ließ die Schmetterlinge in deinem Inneren toben.

Du hattest schon in der Mittelschule festgestellt, dass die Gefühle die du zu deinem Kindheitsfreund hattest, mehr als nur Freundschaft waren. Zumindest zu jener Zeit als ihr bereits etwas älter wart. Doch damals konntest du das nicht wirklich zuordnen.

Je reifer du wurdest, desto bewusster war es dir, dass du dich als Kind in ihn verliebt hattest.

Nachdem ihr euch dann jahrelang nicht gesehen hattet, verblasste dieses Gefühl allmählich. Doch ganz verschwunden war es nie.

„Toshi-", doch zu mehr kamst du nicht. Denn Ushijima stürzte sich auf dich und schloss dich in seine Arme. Während du gegen seine stahlharte Brust gepresst wurdest, konntest du seinem viel zu schnellen Herzschlag lauschen und warst beruhigt, dass du nicht allein mit deiner Aufregung warst.

Fest umschlugen vergrub er sein Gesicht in deinem Haar und konnte endlich wieder den Duft inhalieren, der die letzten Male nur hauchzart seine Sinne gestreichelt hatte.

Von dir lösend, sah er dich eindringlich an.

„Es ist mögen-mögen, ganz sicher!"

Verwirrt über seine Worte, hobst du die Braue an. Du verstandst nicht ganz was er dir damit vermitteln wollte.