Zwanzig

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Trotz deines Widerspruchs, begleitete dich Ushijima bis ans Hotel. Dass er Tendō vollkommen vergessen hatte, blieb ihm unbemerkt, bis er eine beleidigte Textnachricht von ihm bekam, dass er sich bereits auf den Weg zur Unterkunft gemacht hatte.

Als ihr vor dem Hotel standet und du dich gerade verabschiedet hattest und eintreten wolltest, hielt er dich erneut am Handgelenk zurück. Das sollte wohl zur Gewohnheit werden.

Doch du konntest nicht leugnen, dass sich eine enorme Wärme und ein Kribbeln an dieser Stelle ausbreitete und als hätte er sich verbrannt, zog er schnell die Hand zurück.

Wortlos streckte er dir sein Handy hin und erst sahst du diesen Gegenstand irritiert an, bis du das leere Kontaktfeld erkanntest und ein Lächeln an deinen Mundwinkeln zuckte.

Er hatte dich einmal aus den Augen verloren, ein zweites Mal.. wollte er nicht riskieren.

Denn sobald er in deine Seelenspiegel blickte, kam die gewohnte Ruhe zurück, die er einst zu schätzen wusste. Unbewusst, brachtest du ihn runter und ließt ihn aufatmen. Dabei warst du dir dieser Fähigkeit nicht einmal bewusst.

Du streckst ihm sein Handy entgegen und ehe er sich versah, hattest du dich an ihn geschmiegt.

Die Ruhe, die er zuvor verspürte, war wie verpufft. Stattdessen tobte ein Sturm in seinem Inneren, welcher sein Herz zum Rasen brachte. Er konnte sich diese Gefühlsregung nicht erklären, doch irgendwie fühlte es sich nicht unangenehm an. Somit legte er zögerlich seine Hände an deinen Rücken und drückte dich näher an sich heran.

Diese Geste erinnerte ihn an die Szene deines Abschieds und eine vertraute Wärme wanderte direkt in seine Brust.

„Danke.. dass du hier bist!", murmelst du gegen seinen Hals und sofort stellten sich seine Nackenhaare auf.

Die Angst euer Versprechen nicht einhalten zu können, nagte an deinem Gewissen. Und auch wenn er es nicht selbst geschafft hatte, war er dennoch hier.

„Gewinn morgen, ich werde da sein!", versicherte er dir und mit einem sachten Winken, verabschiedest du dich von ihm.

Du schleppst deine müden Glieder in den Aufzug, der dich in die Etage deines Zimmers bringen sollte. Und ehe du die Türe mit der Schlüsselkarte öffnen konntest, wurde sie bereits aufgerissen und eine strahlende Hakuba stand unmittelbar vor dir und ihr Grinsen.. machte dir Angst.

„Und wie wars mit Ushi Wushi?", mit den Augenbrauen wackelnd, ließ sie sich aufs Bett fallen und sah dich wartend an.

Erschöpft gesellst du dich neben sie, denn du warst mehr als kaputt. Doch ein sanftes Lächeln schlich sich dennoch auf deine Lippen, welches deiner Freundin nicht entgangen war. Freudig richtete sie ihren Oberkörper auf und kam dir näher, dass sie dabei die Matratze zum Sinken brachte, schien ihr egal zu sein, doch du musstest mürrisch brummen, denn am liebsten hättest du dich sofort schlafen gelegt.

„SAG SCHOOOON", nörgelte sie.

Und als du abrupt aufstandst und das Badezimmer eures Zimmers ansteuern willst, baumelt ihre Unterlippe. Dabei hatte sie sich so erhofft einige Informationen aus dir zu bekommen.

Nun stand sie auch auf und eilte dir schnell nach. Mit großen Augen versuchst du die Badezimmertüre zu schließen.. doch vergeblich. Deine Freundin würde nicht locker lassen.

„Komm schon Maya-chan..", jammerte sie und seufzend gabst du nach.

„Es war gut", meinst du knapp und machtest nun nicht mehr Anstalten die Türe abzuschließen.

Du gingst auf deine Kosmetiktasche zu und griffst nach deiner Zahnbürste, mit der du dir vorbildlich die Zähne putzt.

Ungläubig sah dich Hakuba an, die wohl nicht ganz befriedigt mit deiner Antwort war.

„Wie.. was meinst du mit gut?"

Frustriert spuckst du die Zahnpasta aus dem Mund, damit sie dich auch verstehen konnte.

„Anfangs war es.. na ja.. irgendwie seltsam, aber ich denke gegen Ende wurde es.. besser", du versuchst nach den richtigen Worten zu suchen, doch dies erwies sich als super schwierig.. dabei warst du sonst nie besonders wortkarg.

Verständnislos sah sie dich an. Sie hatte eher was anderes erwartet. Herzchen in deinen Augen.. so wie man es in den Anime kennt, die sie sich nachts reinzieht. Doch davon fehlte jede Spur.

„Hast du dich denn gar nicht gefreut?", fragte sie plötzlich. Ihre Frage riss dich aus deinen Gedanken und mit großen Augen sahst du sie an.

Eure Umarmung erschien vor deinem geistigen Auge und automatisch zuckten deine Mundwinkel nach oben. Die Wärme, die sich in deinem Inneren breit machte, war dir nicht fremd.. diese hattest du auch damals schon empfunden. Auch wenn sie lange Zeit in dir geschlummert hatte, so würde sie wohl langsam wieder ausbrechen.

„Doch.. das habe ich!"

Dabei hoffst du, dass ihr beiden vielleicht wieder so gute Freunde werden könntet..

wie damals.

Promise - Ushijima x OC/ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt