Promise - Ushijima x OC/Reader

Einundvierzig

Ihr saßt euch gegenüber und hattet einen Ausblick über die Stadt. Zwischen euch beiden stand eine schmale Vase, die eine einzelne rote Rose hielt. Mehrere Kerzen leuchtete auf dem Tisch und irgendwie war die Atmosphäre so.. seltsam romantisch, dass deine Wangen sich automatisch rosa färbten.

Um die Peinlichkeit fortzutreiben, zeigst du ihm etwas auf der Karte, weswegen du überhaupt dieses Restaurant ausgesucht hattest.

„Ich hab gehört, dass dieses Restaurant besonders für ihren Hayashi Reis bekannt sein soll. Den magst du doch immer noch, oder?"

Du konntest ein kleines Funkeln in seinen Seelenspiegeln erhaschen und er gab ein kleines Nicken von sich. Deine Bestätigung, dass es immer noch zutraf. Ein Glück.

Als eine Kellnerin kam, um eure Bestellungen aufzunehmen. Bestellt du dir eine Portion Oyakodon, welches auf den abgebildeten Bildern einfach köstlich aussah.

Sie notierte es sich und schielte zum Ass.

„Und ihr Freund?"

Deine Augen weiteten sich und du konntest nichts gegen das Glühen deiner Ohren unternehmen. Sie hatte euch ganz kalt erwischt. Und als du die Fassung endlich zurückerlangt hattest, setzt du zur Widerrede an.

„Er-"

„Einmal Hayashi Reis bitte", unterbrach er dich und auch das notierte sie sich und düste schnell hinfort.

Er legte den Kopf etwas schief.

„Alles in Ordnung, du bist so rot?", etwas Sorge schwang mit, doch du schüttelst heftig den Kopf. Was seine Sorge um dich nur noch vorantrieb.

„H-Hat.. hat dich das eben nicht gestört?", fragst du schüchtern. Denn er wirkte nicht einmal verlegen.

„Dass ich dein Freund bin?", er zog die Braue verwirrt hoch und du verstandst schon. Natürlich hatte er den Unterschied zwischen Freund und Freund nicht ganz verstanden. Wie immer dachte er wohl, dass man über eure Freundschaft sprach.

„Aber nicht so.. wie du denkst", klärst du ihn auf, doch er schien nicht einmal überrascht, was dich etwas verwundert.

„Vermutlich meinte sie, die romantische Art von Freund", kurz nippte er an seinem Glas, während deine Augen riesengroß wurden. Er wusste also, was für eine Anspielung sie machte und wurde nicht einmal rot dabei. Der Wahnsinn.

„Es stört mich einfach nicht, wenn man mich für deinen Freund hält. Lieber sollen sie mich dafür halten, als so jemanden wie Oikawa..", grummelte er gegen Ende und dein treuer Begleiter, der Rotschimmer war wieder besonders präsent.

In einem Moment ist er so unbeholfen, dass man meint er hätte keine Ahnung von dieser Materie.. und im nächsten Moment, haut er einfach solche Sachen raus. Du wurdest aus ihm einfach nicht schlau..

•

Ihr seid gerade aus der Türe des Restaurants gestiegen, als Ushijima nach deiner Hand griff. Nach dem heutigen Tag, sollte es wohl zur Gewohnheit werden. Er hielt den Blick starr gerade aus. Auch wenn er es nicht offen zugab, so war es ihm peinlich in die Offensive zu gehen. Auch wenn du beteuerst, dass Oikawa nur ein guter Freund sei, machte ihm dessen Anwesenheit doch zu schaffen.

Komm mal in die Gänge, sonst schnappt sie dir noch jemand weg.

Natürlich war es Tendō, der in seinem Kopf hauste und noch nie war er so wütend und dankbar zugleich. Denn ohne seinen Einfluss, wäre er heute wahrscheinlich nicht so weit gekommen, wie er es sich gewünscht hätte. Denn er nahm sich bei allem zurück und wollte dich mit seiner direkten, unverblümten Art auch nicht verschrecken. Zudem er oft auch nicht verstand, was vor sich ging. Zumindest wenn es um das Zwischenmenschliche ging. Er hatte jedoch das Gefühl, dass es in deiner Gegenwart immer ein bisschen besser klappte..

Auf dem Rückweg legt ihr eine kurze Pause ein. Auf einer Parkbank sitzend, beobachtet ihr die Blüten der Bäume, die in der leichten Brise hin und her wehten. Es war beruhigend und erdete dich ein wenig. Diese sanfte Atmosphäre hattest du dringend nötig. Denn dein fürchterlich bebendes Herz, schlug so heftig gegen deinen Brustkorb, dass du Angst hattest dein Nebenmann könnte es hören.

„Ist dir kalt?", fragte er dich, als ihr euch erneut auf den Weg gemacht habt. Du schüttelst verneinend den Kopf, doch in jenem Moment schüttelte es dich, sodass deine Worte keinerlei Bedeutung hatten. Vor Scham glühten deine Wangen auf und Ushijima lächelte dich sanft an, doch dein Blick war auf deine Schuhe gerichtet.

Du spürst das Gewicht einer leichten Jacke auf deinen Schultern und sahst erstmals wieder auf.

„Danke", hauchst du und schon wieder griff er nach deiner Hand.

Die leichten, kreisenden Bewegungen, die er deinem Handrücken verpasste, waren so angenehm, dass du nicht mehr ganz so nervös warst. Es war nur Ushijima. Dein Kindheitsfreund.. kein Grund zur Panik.

Vor deiner Haustüre angekommen stoppst du und streifst dir die Jacke von den Schultern, doch er legst sie dir wieder behutsam um. Dass er dir dabei so nah kam, brachte dich beinahe um den Verstand.

„Ist das der Moment.. in dem wir uns küssen müssen?", wie des Öfteren wirkte er etwas unbeholfen und durch diese Art, legte sich deine Anspannung etwas und ein gedämpftes Kichern entwich deinen Lippen.

„Wir müssen nicht! Aber du darfst mich küssen.. wenn du das willst", du hebst langsam den Blick und konntest seine Seelenspiegel bereits erkennen, die sich in dein Profil brannten. Er schielte ständig von deinen Augen zu deinen Lippen und biss sich kurz auf seine Unterlippe.

Er wollte es.. ohne Frage. Doch er hatte noch nie zuvor ein Mädchen geküsst. Konnte man dabei etwas falsch machen? So viele Fragen schwirrten ihm plötzlich in den Sinn und er war sich auf einmal nicht mehr sicher, was er tun sollte. Ob du damit zufrieden wärst..

„Du denkst zu viel nach..", hauchst du und ziehst ihn dabei an seinem Shirt etwas runter zu dir. Doch vor deinen Lippen stoppst du. Du wolltest es. Doch du wolltest wissen, ob er es genauso wollte.

Das letzte Stück überbrückte er, indem er seine Lippen auf deine presste.

Dein Herz explodierte und in deinem Inneren tobte ein Feuerwerk. Dabei flogen die Schmetterlinge umher und du warst dir nicht sicher, ob diese Kombination gesund ist. Doch darüber könntest du auch später nachdenken..

Leicht löst du dich von ihm und seine Stirn lehnte an deiner.

„Noch einmal..", hauchte er.