Siebzehn

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Selbstverständlich hattet ihr das Spiel gewonnen und euch für die nächste Runde qualifiziert. Das Adrenalin rauschte immer noch durch deine Adern und du fürchtest dich bereits vor dem Abfall, denn dieses Tief könntest du kaum ertragen. Du warst ordentlich ausgelaugt und allein das Epinephrin ließ dich auf den Beinen stehen.

Als ihr aus der Kabine kamt, standen bereits einige des Jungenteams davor und wollten euch gratulieren. Hoshiumi rieb dir den Kopf und genervt richtest du deine Haare, die dabei zu Berge standen.

„Du warst der Wahnsinn!", meinte Hirugami und lächelte dich zuversichtlich an. Du konntest diese Grimasse nur zu gern erwidern. Denn nun wart ihr eine Runde weiter.

„Demnach, dass ihr so gut drauf seid, gehe ich mal davon aus, ihr habt auch gewonnen?", grinst du und ließt dir von Hoshiumi, den Arm um die Schulter legen.

„Was denkst du denn?", lachte er spöttisch. Hirugami sah euch derweil hinterher und ein Stechen schlich sich in seine Brust. Er war keinesfalls eifersüchtig auf eure Nähe. Denn er wusste, dass Hoshiumi nichts für dich empfand. Dennoch störte es ihn, dass er nie den Mut hatte, solche Gesten mit dir auszutauschen.

Ihr lieft den Korridor entlang und während sich die Teammitglieder ausgelassen miteinander unterhalten, bemerkst du die Schritte dicht hinter euch gar nicht. Dafür tummelten sich einfach viel zu viele Menschen herum.


„Amaya!"


Diese Stimme.


Die letzten Jahre hattest du diese nur in Interviews gehört. Sie klang ähnlich, wie die Stimmfarbe an die du dich zu Kindertagen gewöhnt hattest. Doch trotzdem war sie deutlich tiefer.. und irgendwie erwachsener.

Du bliebst wie erstarrt stehen, während sich die anderen um dich herum zur Quelle herumdrehten, standst du immer noch wie angewurzelt da.

Das konnte nicht sein.

Was macht er hier? Sie hatten ihr Spiel verloren.. Karasuno hatte sich qualifiziert.

Vielleicht bildetest du dir das Ganze nur ein. Doch das erklärte nicht, weshalb deine Freunde ebenfalls stehen blieben. Ein Blick über deine Schulter würde reichen. Doch die Angst fraß dich innerlich auf.

Und wenn er es nicht ist?

Der letzte Funke Hoffnung, ließ dich über deinen Schatten springen und als du dich umdrehst und direkt in die olivgrünen Seelenspiegel deines Kindheitsfreundes blickst, weiten sich deine Augen augenblicklich.

„T-Toshi?"

Wegen deiner eigenen Anspannung, bemerkst du gar nicht, wie sich die beiden Jungen neben dir strafften und auch bei den Mädchen, ertönten erschrockene Laute.

„I-Ist das nicht einer der Top Drei Asse?", bemerkte eine deiner Kohai's, doch auch das blendest du aus. Dein Fokus war einzig und allein auf den 1,90m großen Riesen gerichtet, der dich fesselnd anblickte.

„W-Was hat so jemand mit Honda-senpai zu tun?"

„Lasst uns gehen!", hörst du Hakuba sagen, die dir einen aufmunternden Blick zuwarf. Erst als sie behutsam deine Schulter drückte, sahst du zu ihr und konntest den Schock immer noch nicht verarbeiten.

„Wir gehen schon vor, findest du alleine ins Hotel?", fragte sie dich und du brachtest gerade mal ein Nicken zustande.

„Lass uns auch gehen!", meinte Hoshiumi, dessen restlichen Teammitglieder ohnehin über alle Berge waren. Doch Hirugami rührte sich nicht. Alles in ihm sträubte sich davor, dich mit dem Superass alleine zu lassen.

Doch das Drängen, seines eigenen Teamasses, ließ ihn widerwillig mitgehen.

Aber nicht ohne vorher nach deinem Handgelenk zu greifen.

Erstmals sahst du zu deinem Schulfreund und konntest so viele Emotionen in seinen Seelenspiegeln erhaschen, doch konntest sie nicht ansatzweise deuten.

„Ruf an.. wenn was ist! I-Ich kann auch warten und dann begleite ich dich ins Hot-", du schüttelst den Kopf und legst deine Hand behutsam auf seine.

„Ich komm klar, danke Sachirō", ein sanftes Lächeln tänzelte auf dein Gesicht, ehe du dich von den beiden verabschiedest.

Die kleine Interaktion, die du mit dem Mittelblocker hattest, schien nicht spurlos an deinem Kindheitsfreund vorbeizuziehen. Auch wenn er das Gefühl nicht ganz verstand, so nagte etwas eigenartiges an seiner Brust und ließ ihn genervt die Zähne fletschen.

„Oioioi, mit dem Gesicht findest du keine Freunde Wakatoshi", ermahnte ihn der Rothaarige, der immer noch neben ihm stand und nun bemerkst du seinen Kumpel ebenfalls. Dieser warf einen forschenden Blick in deine Richtung, doch dein Fokus legte sich wieder auf das Ass.

Dein Puls stieg seltsam in die Höhe und mit einem breiten Lächeln schrittst du näher auf ihn zu.

„Du.. bist hier", immer noch surreal, sahst du ihn mit deinen hübschen Augen an, die in voller Faszination getränkt waren. Bei deinem Anblick flackerten seine eigenen Seelenspiegel, dennoch blieb er geübt stoisch.

„Und du, gehörst hier nicht her!"

Promise - Ushijima x OC/ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt