2.Kapitel Liebe und Tod

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Verflixt. Tja, mein Herz ist jetzt weg.
"Ja, also... Ich wollte dich fragen ob du ... morgen Zeit hast", fragt Felix mich schüchtern.
Ich habe morgen nichts vor.
"Ich muss lernen , ausserdem kommt morgen auch noch meine Freundin aus der... Äh... Schweiz!", sage ich schnell.
"Ähm... Okay."
Er scheint es mir nicht abzukaufen.
Schnell drückt Felix den Halteknopf und marschiert zur Tür.
Puh, der ist weg. Ich bin einfach nicht der Typ für schnulzige Dates.
Plötzlich steht er wieder vor mir.
Er ist so süß...
Felix beugt sich vor und gibt mir einen sanften Kuss auf den Mund.
Sanft und so zart, wie ein Lufthauch.
Oh.Mein.Gott.
Er will dich. Schnapp ihn dir, Kate!
Schnell nehme ich Tasche und laufe ihm hinterher.
Die Bustür öffnet sich und wir steigen aus.
Der Himmel sieht grau aus, es wird gleich anfangen zu regnen.
Ich lasse meine Tasche fallen und ziehe Felix zu mir.
Er scheint überrascht zu sein, aber küsst mich.
.
Er zieht mich mehr an sich und die ersten Regentropfen fallen auf unsere Köpfe. Er stockt und schaut mich verliebt an.
Plötzlich klingelt mein Handy.
Ich gehe ran und meine Mutter ruft aufgeregt: "Kate, komm SOFORT nach Hause! Wo bist du denn?!  Komm gefälligst!"
Und so legt sie auf.
Ich schaue Felix bestürzt an.
"Sorry, ich muss gehen!" Ich drücke ihm noch einen Kuss auf den Mund und  zwinker ihm verführerisch zu.
Nicht ernsthaft? Du hast ihm zugezwinkert? "verführerisch"?
Ich verdrehe die Augen und
renne die letzten Haltestellen nach Hause, immer schneller und schneller.
Zuhause angekommen hole ich mit zittrigen Fingern meinen Schlüssel heraus und schließe die Tür auf.
Schnell laufe ich in die Küche.
Dort sitzt meine Mutter, den Kopf zwischen den Händen.
Ich gehe langsam zu ihr und frage leise: "Was ist denn?"
"Dein... Vater... Autounfall", schluchzt sie.
"Was? Er ist tot?", rufe ich laut.
"Ne, aber es gibt keine guten Chancen" , antwortet sie.
Ich atme tief ein und aus.
"Er wird es schaffen!" , sage ich aufmunternd.
Doch selbst meine Stimme ist kaum ein Hauchen.
Mom schaut mich an. Sie lächelt schwach.
"Komm, wir können ihn besuchen. Er liegt im künstlichen Koma. Aber trotzdem."
Ich nicke und packe rasch meine Tasche.
Etwas Essen, Trinken und dann geht es los.
Meine Mutter wartet schon im Auto und ich steige ein.
Sie startet den Motor und fängt an loszufahren.
In der Klinik angekommen, gehen wir zur Anmeldung.
"Hallo, ich würde gerne meinen Mann Johannes Dolan besuchen. Er wurde vorhin eingeliefert", meint Mom ruhig

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