Auf den Spuren der Wahrheit

Schnell, schneller, Kate

"Italien?"
"Felix! Ja ... ein Stiefel auf einer Postkarte! Und da-", ich deutete auf einen kleinen roten Punkt, "da ist Rom!"
"Rom?"
"Jahaaaa", stöhnte ich genervt.
"Also gut, wann wollen wir los? Ich kann eine Zugverbindung buchen, wir könnten morgen abend-"
"Morgen abend? Zu spät! Wir packen hier alles ein und dann geht's ab zum Bahnhof!"
"Äh... willst du nicht noch... Pfff... Shoppen oder so?", fragte Felix nachdenklich.
"Nein, ganz sicher nicht. Jetzt steh hier nicht nutzlos rum, sondern mach dich fertig!", kommandierte ich ihn herum.
"Schon gut, Süße"
Er fing an im Zimmer herum zu gehen und ab und an ein Kleidungsstück in seinen Koffer zu legen.
"Felix! Wir haben nicht ewig Zeit! Schnell!"
"Schneller, Kate!", rief er lachend.
"Haha", murmelte ich trocken.
Ich raste in das Bad und stellte mich schnell unter die Dusche.
Schließlich kann man sich nie sicher sein, wann man das nächste Mal duschen kann.

Eine Stunde später standen wir an der Rezeption und Felix checkte aus.
"Musst du nichts bezahlen?"
"Äh... Also... das... Hier wird das immer gleich am Anfang gemacht... Los, Rom wartet!", lenkte er geschickt ab und händchenhaltend liefen wir zum Hauptbahnhof.
Ich erblickte eine Buchhandlung in der Nähe der Ticketschalter.
"Felix, ich schau mal kurz in das Geschäft da, okay?", informierte ich ihn schnell.
"Klar, ich kaufe solange die Tickets",entgegnete er und drückte mir schnell einen Kuss auf den Mund.
Lächelnd machte ich mich auf den Weg.

Ich lief durch die kleine Buchhandlung und kaufte mir die neuste 'Vouge' sowie die aktuellste 'InTouch'.

Als ich bezahlt hatte, ging ich wieder zu dem Schalter, doch Felix war wie vom Erdboden verschluckt.
Ich schaute mich um und entdeckte ihn etwas abseits.
"Fe-", wollte ich rufen, doch in dem Moment merkte ich sein ernstes Gesicht.
Ich ging näher ran.
"Ich sagte Italien!.... Das ist der Plan!... Nein!... Ja, in Rom soll es dann passieren...", er legte sichtlich gereizt auf.
"Hey... Alles gut?", fragte ich besorgt.
Augenblicklich War wieder das Lächeln da.
"Ja klar, nur ein paar Reservierungsschwierigkeiten, komm da hinten ist ein McDonald's, ich habe jetzt richtig Lust auf einen Burger", meinte Felix und zog mich mit sich.
Da unser Proviant fast komplett leer war- ja, wir waren verfressen- hatte ich nichts gegen etwas Mittagessen einzuwenden.
Ich mochte zwar Burger King lieber, aber egal.
Ich folgte ihm und bestellte zwei Cheeseburger für mich.
Felix bestellte einen Burger, dessen Name ich mir nicht merken konnte, 9er Chicken McNuggets mit Chillisoße und eine große Portion Pommes.
Ich brauchte für meine winzigen Burger doppelt so lange, wie Felix für sein komplettes Menü.

"Also, wann fährt der Zug nach Italien?", fragte ich aufgeregt, sobald wir fertig mit Essen waren.
"Um 14:00 Uhr", sagte Felix, wie aus der Pistole geschossen.
"Dann lass uns zu den Gleisen, es ist schon 13:40 Uhr."
Wir liefen nach oben und schon bald kam der Zug.
Mal wieder 1. Klasse.
"Felix, das muss alles ein Vermögen kosten, lass und doch wie Normaldurchschnittliche reisen!", meckerte ich mit einer Spur von Humor in der Stimme.
"Das Thema wieder? Ich sagte doch bereits: Wenn ich reise, dann zumindest richtig", lachte Felix.
Ich kuschelte mich an ihn und genoss die Fahrt.