"Das...", ich suchte nach den richtigen Worten, "das tut mir leid". Das war bestimmt nicht einfach für ihn, auch er wurde, wie ich angelogen. Ich fühlte mich ihm dadurch näher verbunden, auch wenn ich so nicht fühlen durfte. Gerade als ich ihn umarmen wollte, sah ich seinen zornigen, gar Hasserfüllten Blick auf mir.
Was hatte er denn jetzt schon wieder?"Ich brauche dein Mitleid nicht", zischte er.
"Was meinst du mit Mitleid? Es tut mir einfach leid, dass du sowas schreckliches durchmachen musstest. Es war bestimmt nicht leicht zu erfahren, dass man adoptiert wurde. Ich wollte dir lediglich sagen das ich dich verstehen kann, weil ich auch mein Leben lang belogen wurde. Aber gut deine Reaktion zeigt mir wieder, was für ein eingebildeter, selbstverliebter Narr du bist", die Worte brachen einfach aus mir heraus. Ich war wütend auf ihn und auf mich selber, es war wirklich schön vorhin zwischen uns. Und genau da lag das Problem, ich wollte ihn doch eigentlich nicht mehr so nah an mich heran lassen.
Ich erlaubte ihm erst gar nicht darauf irgendwie zu reagieren, zwar wunderte mich sein verwirrter Ausdruck, jedoch hatte ich einfach keine Lust mehr auf dieses Gefühlschaos.Hastig stand ich also auf und lief ins Bad. Ich knallte die Tür so laut zu, dass ich mir sicher war das halb Asgard es gehört hatte.
"Verschwinde!", rief ich hinter verschlossener Tür und ich setzte mich auf den kalten Boden und wartete ab.
Nach ein paar Minuten, hörte ich wie meine Zimmertür leise ins Schloss fiel.
Erleichtert atmete ich aus und rieb mir durchs Gesicht. Ich war nun wirklich mehr als am Ende.
Ich rappelte mich auf und betrachtete mich im Spiegel. Meine Augen sahen schrecklich verweint aus. Ich spritzte mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht und erst da bemerkte ich das meine Hände wieder glühten.Erst bekam ich wieder Panik, doch schnell nahm die Wut über alles wieder überhand. Als würde sie mich nun kontrollieren.
Alle hatten sie mich belogen, mein ganzes Leben lang. Sie hatten mich alle für dumm verkauft. Nichts könnte in meinen Augen eine sinnvolle Erklärung sein, so zu handeln. Mich hier her zu schicken, als Dienern arbeiten zu lassen. Mich so zu erniedrigen. Meine Hände fingen an zu zittern, doch es war mir egal. Ich spürte die Macht in mir, wie sie sich ausdehnte und ausbrechen wollte.Ich muss von hier verschwinden, war nun mein einziger Gedanke. Ich wollte niemanden mehr sehen, ich wollte nicht noch mehr lügen hören müssen.
Mit meiner angestauten Energie, sprengte ich die Badezimmertür auf.
Es fühlte sich unendlich gut an, alles raus zu lassen. Ich schnappte mir meine Tasche und warf meine wichtigsten Sachen hinein.
Es war schon sehr spät am Abend vielleicht auch schon Nacht, das hielt mich jedoch nicht davon ab auch die Zimmertür mit meiner Energie aufzusprengen. Meine Lippen verzogen sich zu einem zufriedenen Grinsen. Wer braucht schon Loki, ich werde mir einfach selbst beibringen, meine Kräfte zu kontrollieren. Mit diesem Gedanken stolzierte ich aus dem Zimmer. Jeder der mir jetzt in die Quere kommt, wird meine Kraft zu spüren bekommen.
Eilig lief ich den von Kerzen erleuchteten Korridor entlang und hörte auch schon mehrere Schritte auf mich zukommen. Offenbar war ich wohl doch ein tacken zu laut. Wieder grinste ich breit.
Vier Wachen bogen um die Ecke und ohne Vorwarnung griff ich sie an. Ich wusste nicht wie ich es genau tat oder was ich überhaupt tat, doch es gefiel mir. Ich feuerte mehrere rot leuchtende Energiebälle auf sie und jeder Ball explodierte mit einer Zerstörungskraft die ich selber nicht hätte erahnen können.
Der ganze Palast schien zu beben, die Soldaten lagen bewusstlos auf dem Boden und um sie herum war alles schwarz.
Die Luft im Korridor füllte sich mit Asche und ich bekam keine Luft mehr. Schwer hustend, rannte ich schnell an den Soldaten vorbei.
Egal wie mächtig ich mich fühlte, gegen Odin würde ich gewiss nicht ankommen. Vorallem nicht wenn ich vorher ersticke.Ich steuerte den Garten an, von dort aus konnte ich am schnellsten zu den Ställen gelangen. Ich hörte wie es im Palast immer lauter wurde. Ich vernahm angsterfüllte Schreie und Wachen die ihre Schwerter zogen, vermutlich gingen sie von einem Angriff aus. Na so ganz unrecht hatten sie ja nicht damit. Ich stieß die kleine Tür zum Garten auf und atmete erleichtert die angenehme Nachtluft ein.
Meine Hände zitterten noch immer, irgendwie wollte die Energie in mir nicht abklingen. Ohne einen Blick zurück zuwerfen, rannte ich den schmalen Weg zu den Ställen entlang.
Meine Hände sprühten zwischendurch mehrere Funken, die das umliegende Gras in Brand setzten.
Also rannte ich noch schneller, ich wollte nicht das mich jemand entdeckte und mit dem Feuerweg den ich hinterließ gestaltete sich das eher schwierig.Um den Stall herum war alles in absolute Finsternis umhüllt. Um die Pferde nicht zu verschrecken, öffnete ich ganz sanft und leise das Tor. Zumindest versuchte ich es, meine Hände wollten sich einfach nicht beruhigen.
"Ganz ruhig", sprach ich als ich hinein trat und die Pferde direkt anfingen, ängstliche Laute von sich zu geben.
Ich war länger nicht mehr reiten und wusste nicht welches Pferd wohl am besten auf Fremde reagieren würde.
Ich konnte zwar nicht viel erkennen, aber eins schien relativ ruhig zu bleiben.
Ich betrat die Box und legte meine immernoch leuchtende Hand aufs Pferd.
"Ruhig, ich hoffe du kannst mir Helfen von hier zu verschwinden", flüsterte ich und streichelte es vorsichtig.
Das Pferd schien total entspannt zu sein und ich lächelte zufrieden."Wohin gedenkst du denn zu gehen?", hörte ich eine Stimme von der anderen Seite des Pferdes.
Erschrocken schrie ich kurz auf.
Loki lief um das Pferd herum und starrte mich an. Er sah beeindruckend und gleichzeitig wütend aus.Mein Herzschlag beschleunigte sich, die Energie in mir übernahm wieder die Kontrolle.
"Verschwinde", fauchte ich und hob meine Hände, um ihm zu zeigen das ich ihn durchaus auch angreifen würde.Unbeeindruckt hob er eine Augenbraue.
"Was willst du tun? Mich angreifen? Das ich nicht lache", spottete er.
War das sein Ernst? Wollte er mich wirklich provozieren?"Ich warne dich", zischte ich durch zusammengebissenen Zähnen. Er kam einen Schritt näher auf mich zu, sein Blick fiel auf meine brennenden Hände.
"Du bist außer Kontrolle Y/N, lass mich dir helfen", er hob beschwichtigend seine Hände.
Ich fing lauthals an zu lachen.
"Mir helfen? Du? Warum solltest du das tun und warum verdammt nochmal lässt du mich nicht einfach in Ruhe!"Ich fühlte die Macht in mir, doch irgendetwas hielt mich auf. Es war als würden zwei Persönlichkeiten von mir in mir drin kämpfen. Ich wollte ihn angreifen und gleichzeitig wollte ich es nicht.
Mein Kopf fing so stark an zu Schmerzen, dass ich auf die Knie fiel und mir meine Hände gegen meine Schläfen pressen musste."Ahhhhhh", schrie ich.
"Es tut weh!"Loki beugte sich zu mir und nahm mich in die Arme.
"Psscht, alles wird gut", sagte er im beruhigendem Ton.
Ich fing bitterlich an zu weinen.
"Mach das es aufhört", schluchzte ich.
Ich presste mich an seine Brust, ich spürte wie ich kurz vor der Ohnmacht war."Keine Sorge, ich kümmer mich darum", sagte er und im nächsten Moment wurde alles schwarz.
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Magical Love (Loki FF)
FanfikceIn dieser Geschichte bist du eine Bedienstete von Asgard, doch du strebst ein bestimmtes Ziel an, du willst Magie erlernen, wie deine Vorfahren es taten. Doch was wenn Gefühle für einen bestimmten Prinzen deinem Traum im Wege stehen könnten? Ich ho...