Teil 24 Vergessen

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Ich öffnete meine Augen und sofort wurde ich vom hellen Licht geblendet. Ich war völlig desorientiert. Aus irgendeinem Grund hatte ich Angst mich zu bewegen, meine Augen gewöhnten sich sehr langsam an das Licht. Erst jetzt nahm ich die vielen Geräusche um mich herum wahr. Rauschen, Vögel gezwitscher und viele Geräusche die ich nicht so richtig definieren konnte. Ich blinzelte mehrmals und sah geradewegs auf Loki, der ganz entspannt auf einem Sessel saß und ein Buch las.

"Loki?", krächzte ich. Meine Stimme war praktisch nicht mehr vorhanden. Ich räusperte mich und hatte das starke Verlangen nach etwas Wasser.
Als hätte er meine Gedanken gehört, deutete er mit seiner Hand auf ein Glas was quasi direkt vor mir stand.
Ich streckte mein Arm nach vorne, er fühlte sich schwer an. Ich hob das Glas an, doch stellte es direkt wieder an. Ich hatte absolut keine Kraft mehr in mir.
Loki verdrehte die Augen, bei meinem kläglichen Versuch. Er klappte sein Buch zusammen und kam zu mir rüber.
Er legte eine Hand unter mein Kopf um ihn etwas anzuheben und dann führte er mir auch schon das Glas an meine Lippen.
Vorsichtig trank ich einen Schluck, im ersten Moment tat es weh, doch sofort wollte ich mehr.
"Mehr", sagte ich, als das Glas leer war.
Lokis Mundwinkel zuckte kurz als wolle er was sagen, dann schüttelte er aber den Kopf und stand auf.
Er kam mit einem neuen vollen Glas wieder zu mir.
Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen, es war schön mal zur Abwechslung von ihm bedient zu werden. Sonst musste ich ihm ja immer den Kelch füllen.

"Gewöhn dich nicht dran", nuschelte er und hielt mir das Glas wieder an die Lippen.

Ich trank das Glas aus und fühlte mich schon viel besser.
"Hilfst du mir auf?", fragte ich. Mein Körper fühlte sich immer noch schwer an.
Er seufzte kurz, zog mich aber dann an meinen Armen nach oben und brachte mich in eine sitzende Position.
Mir wurde etwas schwummrig und ich musste mich an Lokis Armen festkrallen um nicht den Halt zu verlieren.

Loki setzte sich neben mich und ich durfte mich mit meiner Stirn an seiner Brust anlehnen.
Sein regelmäßiges Atmen half mir auch ruhiger zu atmen. Als ich das Gefühl hatte wieder allmählich im Gleichgewicht zu sein, schaute ich zu ihm auf.
Es war merkwürdig, so nah bei ihm zu sein.
Als wäre nie etwas negatives zwischen uns vorgefallen, als sollte es genauso sein wie es jetzt war.

"Geht's wieder?", fragte er und ich hörte Sorge heraus.

Ich blinzelte mehrmals und versuchte mich zu erinnern, was überhaupt passiert war, jedoch ließ ich mich direkt wieder ablenken.
Ich schaute mich genauer in dem Raum um, es sah alles so merkwürdig aus.
Die Wände waren weiß und der Boden bestand aus Holz. Die Möbel sahen ebenfalls anders aus und an der Wand hing etwas wo sich Menschen drin bewegten.

"Wo...wo sind wir?", stammelte ich verwirrt.

"Midgard" erwiderte er.

Mit großen Augen sah ich ihn an.
"Midgard?!"

Er nickte.
"Warum?", fragte ich.

Er zuckte mit den Schultern.
"Ich musste dich weg bringen und ich weiß auch nicht, ich dachte irgendwie Midgard würde dir am ehesten gefallen".

Insgeheim wollte ich schon immer mal Midgard sehen, aber das hatte ich noch nie jemanden erzählt. Ungläubig blickte ich ihn an, woher wusste er das bloß? Oder konnte er mich wirklich einfach nur gut einschätzen?

"Hier wollte ich wirklich schon immer mal her", sagte ich schließlich und spürte wie ich rot wurde. Ich wusste nicht warum mir das jetzt so unangenehm war.

Er grinste schief.
"Dann habe ich ja alles richtig gemacht", prahlte er.

Wir saßen uns immer noch sehr nah gegenüber, die Spannung zwischen uns war nun wieder deutlich spürbar. Jetzt wo mein Hirn wieder richtig anfing zu arbeiten, erinnerte ich mich. Ich erinnerte mich daran, wie ich erfahren hatte, wer ich wirklich war und wie Loki mich getröstet hatte. Aber was dann geschah konnte ich irgendwie nicht mehr richtig sehen.

"Was ist passiert?", erkundigte ich mich und ließ von ihm ab. Meine Hände waren nämlich immernoch um seine Arme gekrallt.

"Du hast die Kontrolle über dich verloren und..." er machte eine kurze Pause, er versuchte ein Grinsen zu unterdrücken.

"Und Was?", fragte ich beleidigt nach.

"Naja, ich geb's ungern zu, aber du scheinst ziemlich stark zu sein, Liebes", jetzt grinste er nun doch und warf mir einen Blick zu den ich nicht so recht deuten konnte.

"Stark? Ich? Was hab ich getan?" fragte ich panisch.

"Du hast mehrere Türen demoliert und nebenbei noch vier Soldaten ausgeschaltet. Du hast sogar für ein kurzes Beben auf Asgard gesorgt", er lächelte immernoch bei der Erinnerung daran.

"Und was ist daran so lustig?" meckerte ich entsetzt. Ich hätte niemals gedacht zu sowas überhaupt in der Lage sein zu können. Ich hatte meine Gefühle eigentlich immer relativ im Griff. Aber offenbar war das nur Schein.

Er blickte mir in die Augen und legte eine Hand an meine Wange.
"Ich bin der Gott des Schabernacks, für gewöhnlich finde ich sowas einfach lustig", erklärte er.
Er kam mir langsam näher und mein Herzschlag wurde stärker.

Ich erinnerte mich an die schönen Momente zwischen uns und wollte mich ihnen hingeben, doch gerade als wir uns beinahe geküsst hätten, kamen die schlechten Erinnerungen hervor und ermahnten mich aufzuhören.

Ruckartig neigte ich meinen Kopf zur Seite und drehte mich von ihm weg.

"Ich finde nicht das wir das tun sollten", flüsterte ich. Es war mir unangenehm ihn so abgewiesen zu haben. Doch er hatte es ja wohl mehr als verdient.

Er seufzte laut und ich spürte wie er sich nach hinten lehnte. Ich sah zu ihm auf, er hatte seine Hände im Gesicht. So als wolle er mir irgendwas verbergen, was ich nicht sehen sollte.

"Loki?", fragte ich vorsichtig und legte meine Hand auf sein Bein.

"Was?", sagte er gereizt.

"Würdest du mir Midgard zeigen? Und mir vielleicht noch genauer erzählen was passiert ist", fragte ich. Ich wollte ihm zeigen, dass ich nicht endgültig abgeneigt war mit ihm meine Zeit zu verbringen.

Er nahm seine Hände aus seinem Gesicht und legte eine auf meine Hand, die sich immernoch auf seinem Bein befand.
Ich befürchtete schon er würde sie weg schlagen, aber nein, er nahm sie in seine und nickte nur.

"Komm", er stand auf und zog mich an der Hand mit sich. Ich verlor mein Gleichgewicht und er hielt mich schnell an den Schultern fest und zog mich in eine Umarmung.
Ich wusste nicht wieso er das tat, doch es war mir egal. Wie eine ertrinkende klammerte ich mich um seinen Hals und genoss diese Umarmung in vollen Zügen.









Magical Love (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt