D A P H N E
Ratlos stand ich vor meinem Kleiderschrank. Ich hatte keinen Schimmer, wohin Devil mich heute Abend ausführen würde. Zieh was Schickes an, hatte er gestern gesagt. Wenn er nur wüsste, wie viele Variationen von schick für eine Frau existierten?
Ich griff hinter mich. Mein Smartphone war auf meinem Bett in die weichen Laken gesunken. Schon 17:30 Uhr.Warum sollte ich mir Mühe geben und mich für unser Date schick machen? Es war ein Date, auf das ich noch nicht einmal gehen wollte. Genau genommen hatte er mich dazu genötigt. Und alles, was er wollte, war mich ins Bett zu kriegen. Das hatte er gestern schamlos zugegeben.
Wenn ich an den gestrigen Abend zurückdachte, breitete sich ein unangenehmes Flattern in meiner Magengegend aus. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass die beiden das wirklich ernst meinten. Für einen Moment hatte ich geglaubt die K.O.-Tropfen wirkten noch.
Der Teufel?
Mein Schutzengel?
Lebte ich mit zwei Verrückten in einem Apartment?Keine Ahnung, was ich davon halten sollte. Wenn es ihre Strategie war, mich zu verwirren, hatten sie es geschafft. Möglicherweise zweifelte ich ein klein wenig an meinem Verstand und hatte für zwei Sekunden tatsächlich darüber nachgedacht, ob das, was sie sagten, die Wahrheit war.
Insbesondere, als Helio jede meiner Fragen richtig beantwortet hatte. Was er über Liam gesagt hatte, hätte er nicht wissen können. Unter keinen Umständen. Außer er konnte meine Gedanken lesen oder hatte mich schon seit meiner Kindheit gestalked.
Bei dem Gedanken floss ein kalter Schauer meine nackten Schultern und schließlich meine Wirbelsäule entlang. Und was Devil anging ...Er war größenwahnsinnig, von sich selbst eingenommen und impulsiv. Aber er war sicherlich nicht der Teufel. Was mich am meisten an ihm nervte, war seine scheinbare Leidenschaft für das Abschließen von Wetten. Nicht zu vergessen die Rechthaberei.
Sogar in Bezug auf diese abstruse Behauptung, der Teufel höchst persönlich zu sein, wollte er noch recht bekommen. Bei dem Gedanken schüttelte ich den Kopf. Aber das Gute war: Dieses Mal würde ich darüber entscheiden, wie diese kleine Wette ausging. Also war mir der Sieg zu einhundert Prozent sicher.
Innerlich lachte ich auf. Dachte er wirklich, dass ich mit ihm ins Bett stieg? Ich hatte Liam nicht mal nach elf Monaten rangelassen. Wenn Devil glaubte, dass er es mit einem Date schaffte, mir an die Wäsche zu gehen, hatte er sich definitiv geschnitten. Wenn es darum ging eine Jungfrau zu bleiben, hatte ich eine natürliche Begabung. Demnach freute ich mich jetzt schon auf sein enttäuschtes Gesicht. Und die zweite Genugtuung würde der Moment sein, mit dem ich ihm bewies, dass er vollkommen falsch lag, daran zu glauben, Satan zu sein.
Denn ich würde ihn heute beiläufig dazu bringen, etwas Gutes zu tun. Irgendetwas. Damit würde ich ihm den Beweis liefern, dass er alles war, aber kein Teufel.
Was auch immer er heute Abend mit mir vorhatte, am meisten freute ich mich darauf, dass er zugeben musste, im Unrecht zu sein. Bei dem Gedanken begannen die Schmetterlinge in meinem Bauch Samba zu tanzen.Mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht kam mir eine Idee. O Devil, ich liebe dieses Date jetzt schon. Böse schmunzelnd zog ich die hässlichste, zugeknöpfteste Bluse aus dem Schrank, die ich finden konnte und kombinierte sie mit einfachen weißen Sneakern und einer weiten Jeans im Boyfriend Schnitt. Wenn ich ein Outfit besaß, das dir auf jeden Fall nicht gefallen würde, dann war es dieses.
Es war das Gegenteil von schick und würde deine Idee des heutigen Abends mächtig durcheinanderbringen.
Schade, dass ich mich schon geschminkt hatte. Sonst hätte ich jetzt auch noch auf jegliches Make-up verzichtet.Durch eine Parfümwolke hindurch trat ich aus meinem Zimmer. Devil, der mit dem Smartphone in der Hand im Flur stand, sah zu mir auf. Sein Blick wanderte von meinen Füßen zu meinem Kopf. Mit einem verschmitzten Grinsen blinzelte ich ihm augenscheinlich unwissend entgegen.
»Und? Können wir los?«
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Celesdeal - Ein himmlischer Pakt (Band 1)
RomantikDie zwanzigjährige Daphne möchte nichts weiter als in Ruhe Kunst zu studieren. Als sie kurz vor Studienbeginn verzweifelt nach einer Bleibe sucht, treten plötzlich zwei Kerle in ihr Leben. Devil behauptet tatsächlich der Teufel zu sein. Und Helio wi...