Im Krankenhaus

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Jesse's Pov


Mein Kopf dröhnte. Der Boden schien sich unter mir zu bewegen. Nur schwer bekam ich Luft. Irgendwas befand sich in meiner Nase. Am liebsten wollte ich die Hand heben um es zu entfernen, aber mir fehlte die Kraft und außerdem wurde meine Hand von irgendjemanden festgehalten. Aus irgendeinen Grund reagierte mein Körper aber nicht wie gewöhnlich auf die Berührung. Es kam keine Panikattacke, doch warum nicht.

Ich wollte wissen, wer dort neben mir saß, doch dafür musste ich die Augen aufbekommen, was leichter gesagt als getan war. Etwas, was sie wie Lippen anfühlten, streiften leicht meine Stirn. Im selben Moment stieg mir ein Duft in die Nase, welche ich unter hunderten sofort erkannt hätte. Liam. Er war bei mir. Das erklärte, warum es zu keiner Panikattacke kam. Vermutlich hatte mein Körper Liams Berührungen schneller erkannt, als ich selber.

Liam war also hier, aber warum? Wo war Raphael? Und wo war ich überhaupt? Was war mit meinem Vater? Lebte er tatsächlich noch? War er hier in Australien? Waren wir denn noch in Australien?

Von den ganzen Frage, auf die ich alle keine Antwort kannte, wurden meine Kopfschmerzen nur noch schlimmer.

  "Jess ...", drang Liams ruhige Stimme in mein Ohr. "Hörst du mich?" Ich wollte antworten, aber das einzige was ich hinbekam, war irgendein komisches Geräusch, doch scheinbar reichte Liam das schon. "Hey, ich bin bei dir." Ein weiteres mal küsste er meine Stirn. Sanft strich er mir über die Wange. "Alles ist gut, du bist in Sicherheit ... und dein Dad auch. Ich musste ihm versprechen, dass ich dich nicht aus den Augen lasse, damit er mit den anderen ins Hotel fährt und sich ausruht. Ehrlich gesagt hätte ich dich ohne das Versprechen auch nicht aus den Augen gelassen und das werde ich zukünftig auch nicht mehr tun. Ich werde dafür sorgen, dass dir nie wieder irgendjemand weh tut. Ich will, dass du glücklich bist und werde alles dafür tun, damit du es auch bist. Hörst du? Alles. "

  "Li.", krächzte ich.

  "Ich bin hier." Sanft drückte er meine Hand. "Schlaf noch etwas weiter, ich beweg mich keinen Zentimeter von hier weg." Seine freie Hand glitt durch meine Haare. Während er mir den Kopf kraulte, summte er leise ein Lied und ich glitt zurück in einen tiefen Schlaf.


Als ich das nächste mal wach wurde, spürte ich direkt, dass ich etwas mehr Kraft hatte. Mein Kopf tat nur noch leicht weh und mein Körper ließ sich wieder mühelos bewegen. Langsam öffnete ich die Augen und blickte an die Zimmerdecke. Es war im kompletten Zimmer dunkel, nur eine kleine Nachttischlampe  spendete ein wenig Licht.

  "Jesse!", ertönte neben mir Liams Stimme, welcher noch immer meine Hand hielt. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung. Breit lächelnd saß mein Freund auf den Rand des Stuhls und sah mich mit funkelnden Augen an. "Du bist wach." Langsam lehnte er sich über mich, so dass sich unsere Stirnen berührten. "Wie fühlst du dich?"

  "Was ist mit meinem Dad?", stellte ich direkt einen Gegenfrage. Meine Stimme klang schwach und kratzig.

  "Es geht ihm gut, außer dass er sich extreme Sorgen um dich gemacht hat. Er ist noch mit den anderen im Hotel, kommt aber morgen früh direkt hier her. Die Krankenschwester wollte nicht, dass wir alle über Nacht hier bleiben, weil sie meinte, dass du Ruhe bräuchtest." Ich nickte leicht und sah Liam in die Augen. Ich konnte noch immer nicht glauben, dass mein Dad wirklich lebte. "Jess?" 

  "Ja?", antwortete ich leise.

  "Ich liebe dich." Ein lächeln schlich sich auf meine Lippen.

  "Ich liebe dich auch, Li." Zärtlich hauchte er mir einen Kuss auf die Lippen.

  "Ich hatte solche Angst um dich ... Hatte Angst, dass ich .... dass ich dich vielleicht nie wieder sehen würde, denn das würde ich nicht überstehen. Ich weiß, dass wir uns noch gar nicht solange kennen, aber du bist mit Abstand die wichtigste Person in meinem Leben geworden. Nein, eigentlich bist du sogar mein Leben. Und für nichts auf dieser Welt würde ich dich her geben. " Ich erhielt einen zweiten Kuss. "Jesse William Tomlinson, ich liebe dich heute und auch noch in hundert Jahren und ich schwöre dir hier und jetzt, dass ich mein lebenlang nur dich lieben werden, dich auf Händen tragen und dir jeden Wunsch von den Lippen ablesen werde. " Mit Tränen der Rührung in den Augen blickte ich ihn an.

  "Bis der Tod uns scheidet."

  "Nein, noch viel länger."

  "Bis zur Unendlichkeit?", schlug ich lächelnd vor.

  "Und noch viel weiter.", lächelte Liam, ehe er seine Lippen sanft auf meinen positionierte.

Mein Leben gegen Deins ["Lilo" / Larry] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt