Harry

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Die Zimmertür wurde geöffnet und Jemand kam rein.
  "Louis?", flüsterte dieser Jemand. Ich kannte die Jungs so gut wie überhaupt nicht, also konnte ich die Stimme nicht zuordnen. Die Matratze senkte sich neben mir. "Boobear?" Harry, schoss es mir durch den Kopf. Verdammt, er war mir viel zu nah und dachte ich sei sein Freund. Vielleicht hätten wir die Idee mit dem Tausch doch etwas genau durchdenken sollen. Um seiner Berührung auszuweichen tat ich so, als würde ich aus dem Bett fallen. Gespielt erschrocken riss ich die Augen auf. Der Lockenkopf legte sich auf den Bauch, so dass er vom bett aus zu mir runter sah. "Alles okay?"
  "Ja." Lächelnd lehnte er sich weiter zu mir runter. Am liebsten würde ich ihm eine Ohrfeige verpassen, was leider nicht die beste Idee wäre.
  "Harry!", kam es mit entsetzter Stimme von der Tür aus. Sofort sahen sowohl Harry wie auch ich zu der Stelle. Dort stand Louis mit vor der Brust verschrenkten Armen. Mit dieser Aktion hatte er mir soeben das Leben gerettet und Harry mehr als verwirrt. Völlig überfordert sah er zwischen Louis und mir hin und her. Langsam stand er auf.
  "Was? ... Aber ... Okay, ganz ruhig Harry, das träumst du bloß.", probierte er sich selbst einzureden.  Louis schnaubte.
  "Ich kann nicht fassen, dass du Jemand anderes küssen wolltest." In der zwischen Zeit stand ich auf. Mit wütenden Blick sah ich Harry an.
  "Aber ..." Verzweifelt schrie Harry auf.
  "Aber was?!"
  "Ich ..."
  "Wenn du mich schon betrügst, dann lass dir wenigstens vernüftige Ausreden einfallen." Ein Schluchzer entfuhr Harry und Tränen schimmerten in seinen Augen, wodurch für Louis das Spiel beendet war. Er ging zu seinem Freund um ihn fest in die Arme zu schließen. Sanft küsste er ihn auf die Stirn. "Hey, alles ist gut, Haz."
  "Aber ..." Wahrscheinlich völlig fertig mit den Nerven klammerte sich Harry an meinen Bruder. Beruhigend strich ihm dieser durch die Locken.
  "Das ist Jesse. Mein Zwillingsbruder."
  "Äh?"
  "Er ist in Australien bei unserem Vater aufgewachsen. Sind uns heute aber erst begegnet."
  "Ich dreh also nicht durch?", harkte Harry nach.
  "Nein, alles gut. Tut mir leid, aber den Spaß konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen."
  "Darum warst du erst auch so komisch im Tonstudio."
  "Harry?", fing Louis vorsichtig an. Der Angesprochene klammerte sich noch fester an seinen Gegenüber, als würde er ahnen, dass gleich etwas kommt, das ihm nicht gefallen würde. "Jesse und ich haben uns etwas überlegt."
  "Und was?"
  "Wir wollen für vier Wochen die Rollen tauschen."
  "Und was ist mit uns?"
  "Ich bleib hier in London in einem Hotel. Wir köennen uns also jeder Zeit sehen. Während wichtigen Terminen tauschen wir auch wieder zurück."
  "Vier Wochen?", fragte Harry nach.
  "Ja."
  "Und keine Minute länger?"
  "Keine Einzige."
  "Na schön."
  "Danke, Haz!" Die Beiden küssten sich, lösten sich aber schon nach kurzer Zeit.
  "Was ist mit den Anderen?"
  "Die sollen nichts davon wissen."
  "Aber sie werden sich doch wundern, wenn du nicht mehr du bist."
  "Dafür müssen wir uns noch irgend was einfallen lassen. Es gibt noch ein zusätzliches Problem."

Mein Leben gegen Deins ["Lilo" / Larry] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt