Chapter 5

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POV: Sarelva

Sie spürte die Berührung auf ihrer Wange. Der lilafarbene Nebel um sie herum der das Gesicht ihrer Mutter verblassen ließ. Ihre Erinnerungen fingen so langsam an zu schwinden, das einzige was Sarelva noch an sie denken ließ war ihr Lied was sie ihr gesungen hatte. Jede Nacht vor dem einschlafen hörte sie ihr Lied. Das Lied fügte ihr Gesicht zur Hälfte zusammen, die Bewegung ihrer Lippen mit dem Lied was sie summte übereinstimmend. Sarelva konnte sich noch nie an den Text erinnern, nur die Melodie die sie auf ihren Reisen verfolgte. Sie sah in die blauen Augen ihrer Mutter, in das lächelnde Gesicht ihrer Schwester welche neben ihr stand. Das größere Mädchen was zuvor auf sie aufgepasst hatte, als sie zusammen die Clans beschritten und kennenlernten. Vor drei Jahren, hatte sie ihr letztes Mitglied ihrer Familie verloren. Ihre Schwester war verschwunden und war wie ihre Mutter nun in wichtigen Träumen zu sehen.

Sieh nur, wie groß du geworden bist
Hörte sie die Stimme ihrer Mutter. Ihre Schwester lachte, der Nebel wurde lauter wirbelte um sie herum, verschlang ihre Stimme fast.
Du bist auf dem richtigem Weg, folge ihm. Folge deinem Zuhause.
Befahl ihr die Stimme ihrer Schwester.
Den Rest des Weges, wirst du ohne unsere Hilfe schaffen
„Verlasst mich nicht!" rief sie ihnen hinterher. Streckte ihren Arm nach ihnen aus. „Bitte...I...Ich!" flehte sie ihnen nach, doch die Bilder der beiden verschwanden, nur noch der lilafarbene Nebel der ihr Bild zerblätterte. Das Licht verdunkelte sich, sie hörte schreie. Eines Volkes, welches wütend klang. Aufgebrachte Stimmen und eine Stimme die sie beruhigte, als sie sie hörte. „Sarelva?" rief sie in ihrem Traum, Sarelva unfähig etwas zu erkennen. Doch sie wiederholte sich immer wieder. Ihren Namen rufend. Das war ein Traum? Diese Stimme kommt nicht aus dem Traum!

Sie flackerte erschrocken ihre Augen auf, doch vor ihr war nichts. Sie lag noch dort wo sie gestern eingeschlafen war. Als sie ihren Kopf nach oben drehte schaute sie in das Gesicht von Neteyam, der mit leicht müden Blick hinter ihr vor starrte.
„Was ist?" flüsterte sie fragend. „Du hast gemurmelt, ich dachte du redest mit mir." sie schüttelte den Kopf. „Ich hab geträumt denke ich." antwortete sie ihm. Neteyam drehte sich zurück auf den Rücken und Sarelva drückte ihren Kopf zurück an seine Brust. „Muss ja ein schlimmer Traum gewesen sein...Du hast gewimmert."
„So schlimm war er gar nicht, er fühlte sich nur so echt an...vielleicht ist es die Aufregung. Das sollte bestimmt nichts heißen." Neteyam schaute zu ihr. „Bei uns sagt man: ein Traum, der sich anfühlt als wäre er echt, soll eine Botschaft der großen Mutter sein. Eine Botschaft die einem näher zu seinem Herz bringt." meinte er. Sarelva war verwirrt. „Näher zu seinem Herz? Was soll das bedeuten." Neteyam schaute grinsend zu ihr runter. „Ich dachte du bist diejenige die den Unterricht bei meiner Großmutter hat?" fragte er sarkastisch nach. Sie legte ihre Hand auf seinen Bauch und schaute zu ihm hoch. „Wir reden ja aber nicht über Träume, zumindest nicht über solche, sondern wir reden darüber wie man heilt."
Neteyam nickte.

„Lass mich es dir erklären. Jeder Na'vi auf Pandora, hat einen vorbestimmten Weg den man verfolgen muss. Mithilfe von Botschaften von Eywa kann dir geholfen werden den richtigen Weg zu folgen. Dazu gehören auch Personen bei denen man sich besonders fühlt, oder eine starke Bindung hat, so wie deine Ikran wahl deinem Weg bestimmt, bestimmt auch deine Wahl wie du dein Leben führst, deinen Weg. Bis zu deinem Ziel. Man sagt, das Ziel hat man erreicht wenn man zurück zur großen Mutter kehrt."
„Ich soll den Weg zu meinem Tot finden?" wiederholte sie schockiert. „Nein! Du sollst deinen Weg bis dahin schon lange gefunden haben." berichtigte er ihren Verstand.

Sarelva musste ehrlich sein, zwischen erklären und gutem erzählen ist ein großer Unterschied. Neteyam war wirklich ein guter Erzähler wie Tuk sagte, aber ob man seine Geschichten gleich auf anhieb verstand? Oder Sarelva dachte zu kompliziert.
Aber das war eh egal, der Traum war zu Ende gewesen, warum sollte sie sich jetzt weiter den Kopf zerbrechen.
Nach ein paar Momenten hörten sie plötzlich Tuk anstiefeln kommen. An ihrem hüpfenden Gang haben sie sie schnell erkannt.
Die beiden schrecken auf, und hüpften noch auseinander.
„Neteyam, Mom und Dad sagen du sollst zusammen packen...wir gehen ja heute."
Tuk schaute schwerfällig zu Sarelva. Kiri schaute dann auch plötzlich um die Ecke ihres Zeltes. Sie scheint immer noch niedergeschlagen wegen Spider zu sein. Tuk lief auf Sarelva zu und fiel ihr plötzlich um den Hals. „Ich werde dich vermissen! Ich hab es geliebt mit dir zu spielen, und du bist so nett, und Telisi werde ich auch vermissen, vielleicht findest du ja irgendwann mal Geschichten die du mir erzählen kannst wenn wir uns wiedersehen sollten." jammerte Tuk in ihren Hals.
„Tuk beruhige dich. Du musst dich von mir nicht verabschieden." tröstete Sarelva sie. Kiri schaute erschrocken zu ihr. „Wie bitte?"

True Love's Fury Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt