Chapter 11

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POV: Sarelva

Geräusche der Vögel und vorallem das sanfte Rauschen des Meeres, am Fuße des Berges auf dem sie mit Neteyam die Nacht verbrachte, weckte sie am nächsten Morgen auf.
Ihre Ohren zuckten als sie die Geräusche nun endlich wahrnehmen konnte.

Ein weicher Grashalm kitzelte ihre Wange und sie bemerkte die feste Umarmung um ihren Körper. Neteyams Gesicht war in ihren Rücken gegraben und seine Hände hielten sachte ihren Arm. Sie schaute sich um, und bemerkte dass es noch gar nicht ziemlich spät gewesen war. Sie richtete sich langsam auf, und grub sich aus den Händen ihres Partners ohne ihn zu wecken. Bei einem Ort der Sarentu aufzuwachen gab ihr irgendwie ein ungewohntes, aber zugleich gutes Gefühl.
Langsam lief sie zu einer Baumreihe, um hindurch zu schauen damit sie die Küste sehen konnte. Die Sonne war gerade dabei ihre Reise am Horizont zu beginnen. Sie strich sich ihre Haare aus dem Gesicht und schaute zu Neteyam zurück. Noch immer lag er friedlich, so wie am Abend wo sie eingeschlafen waren, da ohne sich auch nur einen Zentimeter bewegt zu haben. Das war ungewöhnlich, Neteyam war sonst ein ziemlich bewegungsfreudiger Schläfer, der alle paar Minuten seine Liegeposition wechseln musste. Sie grinste an dem Gedanken daran.

Doch sie brachte es nicht übers Herz, ihn so früh zu wecken. Also lief sie ein letztes mal zu ihm, strich ihm sachte über die Schulter und machte sich leise auf dem Weg zurück ins Dorf. Sie hoffte nur, dass er nicht zu lange verpennen würde, sonst würde seine Familie ihn suchen kommen. Und Jake und Neytiri wussten nichts von diesem Ort hier oben. Sie trottete dem Pfad entlang an den Wegweisern vorbei, zu dem Sarentu Totem. Die mächtige gebaute Holzskulptur legte einen Großen schatten auf den Weg vor ihr, und sie konnte nicht anders als sich dieses Bild vor ihr genauestens Einzuprägen. Sie ließ diese mysteriöse Stimmung des Totems auf sie wirken, und machte sich dann weiter auf den Weg.

Sarelva wollte nach Kiri sehen, im Moment war sie noch immer ans Heilerzelt gebunden, und sie fühlte sich schlecht, gestern nicht nochmal bei ihr gewesen zu sein. Also war das der erste Ort den sie aufsuchte. Das Dorf war leer, und nur die Krieger für das Morgendliche Fischen waren unterwegs im Riff, um ihre Ilus und Skimwings fertig zu machen. Sarelva ignorierte das Geschehen. Das Heilerzelt war ebenfalls noch ruhig, und Kiri lag allein auf ihrem Netz. Doch sie war wach, sie bemerkte Sarelva sofort.
„Kiri, kann ich zu dir?" fragte Sarelva vorher, um sicher zu gehen, dass Kiri Gesellschaft wollte. Kiri schien gut gelaunt zu sein. „Klar." war ihre Antwort. Sarelva trat also schneller zu ihr, und Kiri nahm ihre Hand. „Meinst du ich kann bald wieder aus diesem Zelt rauskommen?" fragte Kiri. „Mhm, klar. Wenn Ronal dich ein letztes mal untersucht. Das wird sie später bestimmt tun. Wie geht es dir?" fragte Sarelva sie. „Alles gut. Und du? Du siehst so anders aus." Sarelva legte ihren Kopf schief. „Anders?" fragte sie noch einmal nach, um zu wissen was Kiri damit meinte. „Naja, das letzte mal als ich dich sah, warst du unsicher und ängstlich gewesen, und jetzt bist du so entspannt und locker. Hat dir die Verbindung mit Eywa geholfen?" Jetzt verstand Sarelva.

Sie nickte ihrer Freundin entgegen. „Ja sehr... ich meine, es ist nicht weg, aber meine Erinnerungen haben geholfen ein wenig darüber hinweg zu kommen." erklärte sie Kiri. „Das ist gut, wenn es dir besser geht." Sarelva nickte auf ihre Antwort zurück. „Weißt du, bevor Ronal dich untersucht, solltest du dich noch ein wenig ausruhen. Die Kräuter die du bekamst sind sehr stark gewesen." Kiri nickte, und drehte sich wieder zur Seite, ließ Sarelvas Hand los. „Dann sehen wir uns später." Meinte Kiri zu ihr. Sarelva nickte und entfernte sich wieder nach draußen. Die Sonne stand jetzt höher und das Dorf war so langsam dabei aufzuwachen. Sie entschloss sich dazu, Neteyam holen zu gehen. Seine Familie wird ihn suchen, und das wäre heute nicht gut gewesen.

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