Chapter 8

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Nein...es fühlte sich mehr nach einem unbefriedigten Verlangen an. Sie nahm ihr Kuru hinter ihrem Rücken hervor und schaute es sich an. Ihr Atem wurde schwer, das Verlangen war fast schon unwiderstehlich. Ihm schien es ähnlich zu gehen. „Ich denke, ich habe meinen Partner gefunden." auch Neteyam nahm sein Kuru hervor. „Das habe ich längst." War seine Antwort.
Sie lächelte ihm entgegen.
Die beiden richteten ihre Kuru zueinander, und nach einem kleinen Aufwirbelnden Moment waren ihre Nerven und ihre Gedanken miteinander verbunden. Sie sah wie seine Pupillen größer wurden, und das erste Gefühl was sie spürte, war eine intensive Wärme. Ihre Venen brannten auf angenehmer Weise unter ihrer Haut, sie spürte seine Gedanken, sie konnte sie hören.
Sie ruften sie.
Seine Gedanken leiten ihre...
Sie dachten aneinander. An das was sie gerade teilten. Sie teilten ihre Gegenward, auf eine so leichte Weise und in der Sicht eines Na'vis näher als irgendwie möglich. Tsaheylu, das Band.

Ein Vertrauensbeweis unter den Na'vi. Eine Partnerwahl. Die beiden haben sich gewählt, Sarelva würde jetzt für ewig zu Neteyam gehören. Und das war gut so. Er war ihr Zuhause.
Ihr Herzschlag passte sich seinem An und sie verbanden ihre Hände aneinander. Sie kniete mit ihm am Boden. Ihre Gesichter berührten sich auf zarte Weise, sachte spielten sie. Ihre Hand drückte sich fester in seine Handfläche und er hielt sie mit der anderen Hand an der Hüfte fest.
Sie schloss ihre Augen, ließ sich von den ersten Berührungen führen.
Ihre Kuru trennten sich nicht, immer noch teilten sie ihre Gefühle und Gedanken aneinander aus.
Sie sah die Bilder die er sah, es war sie. Er schien sich an sie zu erinnern. An die gemeinsamen Flüge mit den Ikran, an ihre erste Begegnung, selbst als sie seine Wunde heilte. Erinnerungen von ihm spielten sich in ihrem Kopf ab, als ob sie einen Film über sich selbst sehen würde. Sie sah sich mit Tuk spielen im Wasser, als sie noch im Wald lebten, und sich selbst schlafen im Heilerzelt. So viele Erinnerungen doch sich sie musste sich an viele Sachen erinnern, die ihr Herz höher schlugen ließen.

POV: Neteyam

Er strich über ihre weiche Haut, sein Gesicht berührte ihres. Er erinnerte sich an Worte die sie ihm sagte, an das was sie in ihm sah.
In ihren Erinnerungen spiegelten sich jedoch nicht scenen von ihm wieder, sondern Berührungen, Worte von ihm als ob er seine eigenen Berührungen spüren konnte. Ihm wurde bewusst, wie wichtig er für sie war.
Er nahm ihr Gesicht, zog sie näher an sich heran. Ihr Körper auf seinen Beinen. Eine intime Nähe baute sich zwischen den beiden aus und er legte seine Freie Hand an ihren Rücken. Ihre eigenen platzierten sich auf seinen Schultern ihre Stirn fest an seiner. Sie küsste ihn sachte. Das Gefühl ihrer weichen Lippen ließen seinen Körper heißer werden.
Sie war jetzt offiziell sein Mädchen, sie gehörte zu ihm. Er löste sich aus dem Kuss. Er schaute tief in ihre Gold-grünen Augen und flüsterte.
„Du gehörst jetzt zu mir, du wirst nie wieder allein sein."

„Ma'teyam, ich gehörte schon die ganze Zeit nur dir."
Sie hielt sein Gesicht. „Du bist für mich so viel mehr als das was du gesehen hast. Du bist mein Zuhause. Wo du bist, gehöre ich hin." der tiefe Augenkontakt vertiefte die Situation zwischen den beiden. Ihre sanfter Blick ließ ihn auf positive Weise schaudern. „Du bist die erste die mich jemals verstanden hat. Ma'Yawntu."
Die Sonne am Horizont strahlte in orangenen Tönen auf. Der Nachmittag brach an. Sarelva legte ihren Kopf auf seine Schulter.
Doch Neteyam schien etwas zu bedrücken. Die Nähe der beiden ununterbrochen in einer steigenden Ruhe. Sie strich mit ihren Fingern weich seinen Arm. Schloss ihre Augen. Ihre Kuru ließen nicht mehr los, nicht ihre Nervensysteme verbanden sich in diesem Moment. Nein. Es waren ihre Herzen die sich verbanden. Sie waren nun eins.

POV: Sarelva

Seine Haare kitzelten ein wenig auf ihrer Haut. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich darauf, was er gerade fühlte. Doch als sie sich näher darauf konzentrierte fühlte es sich nachdenklich und missverstanden an. Also bemerkte sie, dass ihn wirklich etwas beschäftigte. „Was ist los Ma'Teyam?" flüsterte sie ruhig. „Ich weiß es nicht so recht..." war seine Antwort. „Willst du, dass ich weiter frage?" er nickte und ließ die bevorstehende Antwort etwas aus seiner Nase ziehen. „Hat es mit deiner Familie zu tun?" flüsterte sie erneut. „Nein mit dir." sie schaute auf. „Mit mir? Und was soll das sein?"
„Obwohl ich ein wenig von deiner Geschichte kenne, ich verstehe nicht warum du mich immer so verstehst. Ich will dir nicht zu nahe treten, aber du hast keine Familie um dich herum? Wie kann es dann sein, dass du immer weist wie es mir geht." Nun, so tief hatte Sarelva nicht gedacht. Sie schaue überlegt von ihm weg. „Du hast recht. Ich weiß ziemlich wenig darüber...und trotzdem kann ich es irgendwie nachvollziehen was du durchmachst."
Sie richtete sich ein wenig auf und setzte sich. Neteyam ging von ihr runter und setzte sich neben sie, er fühlte sich schlecht die Situation mit seinen Gedanken versaut zu haben. „Meinst du wirklich dass in meiner Familie so viel tiefe steckt wie in deiner?" fragte sie ihn. Neteyams Hand platzierte sich auf ihrem Rücken.
„Ich vermute es. Ich würde sonst nicht verstehen warum du mich verstehst." Antwortete er ihr. „Aber ist es dir so wichtig, dass du weißt warum ich dich verstehen kann?" eine Gegenfrage von ihrer Seite. „Meinst du nicht der Ort der Sarentu könnte dir nicht mehr verraten über dein früheres Leben? Das Leben als du noch Mutter und Vater hattest. Möchtest du nicht auch wissen ob es einen tieferen Grund gibt, warum wir uns so ergänzen."
Sarelva schaute weg. Ihre Ohren legten sich nervös an.

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