𝒦𝒶𝓅𝒾𝓉𝑒𝓁 𝟤𝟢

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POV Ivy:

„Wenn das so ist, warum haben Sie dann verlangt das Ich hier für sie arbeite?" Frage ich atemlos. Bevor er etwas darauf antworten kann klingelt sein Telefon. Er lässt von mir ab, sieht mich ein letztes Mal an, greift dabei nach dem Hörer und nimmt den Anruf entgegen.
„Was?!" bellt Mr. Hunter in das Telefon.
„Schicken sie ihn in den Konferenzraum." er schmettert den Hörer zurück auf den Tisch und wendet sich wieder mir zu. „Du wirst Notizen machen und alles mitschreiben." er kommt erneut ein Stück näher.  „Du wirst neben mir stehen und deinen Mund halten. Verstanden?" sein Befehlston ruft in mir Gedanken roher Gewalt hervor. Aber auch ein anderes Gefühl, über welches ich jetzt nicht weiter nachdenken möchte. Konzentriere dich Ivy. „Verstanden" nuschele ich und bin froh bei einem Meeting dabei sein zu dürfen. Auch wenn ich meinen derzeitigen Entscheidungen nicht so ganz traue. Ich schnappe meinen Laptop und folge Mr. Schlecht gelaunt aus dem Büro. Es fällt mir schwer mit ihm Schritt zu halten und pralle fast gegen seinen Rücken, als er plötzlich am Ende des Ganges stehen bleibt. Erstaunlicherweise hält er mir die Tür auf und gibt mir mit einer Handbewegung zu verstehen, das ich eintreten soll. Huch, steckt im diesem Tyrann  doch ein Gentleman ?
In dem geräumigen Konferenzraum steht ein langer ovaler Tisch mit vielen Stühlen drum herum. Von einem steht ein Mann auf und kommt auf uns zu. Braunes kurz rasiertes Haar, etwas kleiner als Mr. Hunter und ich vermute auch älter. Seine weißen Zähne blitzen hervor als er mir ein  viel zu breites Lächeln schenkt.
Ich spüre Mr. Hunters  Körper hinter mir und aus irgendeinem Grund gibt mir dieses Gefühl Sicherheit. Er gibt mir Sicherheit.
„Mr. Hunter, was für eine reizende junge Dame haben Sie denn da mitgebracht ?" er streckt mir seine Hand entgegen, ich klemme mir meinen Laptop unter dem Arm und reiche ihm  meine. Er nimmt meine Hand und hält sie für meinen Geschmack viel zu lange fest. Mein Name ist Mr. Murphy, sie dürfen  mich  aber auch gerne Henry nennen. Verraten  sie mir auch ihren Namen?" wieder blitzen seine strahlend  weißen, fast unecht wirkende Zähne hervor.
„Miss Mickelson und jetzt lassen sie uns anfangen!" die raue Stimme hinter mir halt in meinen Ohren. „So ein schöner Name..." murmelt Mr. Murphy und führt meine Hand zu seinen Lippen, um einen leichten Kuss darauf zu hauchen. Die ganze Situation ist mir unangenehm und ich ziehe unbehaglich meine Hand wieder weg.
Mr.Hunter schiebt sich an mir vorbei und streckt dem Mann ebenfalls die Hand hin.  Erst jetzt bemerke ich die Rötungen und schürfwunden auf seinen Knöcheln. Ich wende meinen Blick schnell ab. Ob er sich verletzt oder noch schlimmer... geprügelt hat?
Bevor ich weiter darüber nachdenken kann, spüre ich seine Hand auf meinem Rücken. Er schiebt mich bizarr sanft in Richtung meines Platzes. Mr Hunger sitzt direkt am Anfang des Tisches und ich neben ihm, leider sitzt der mir bereits unangenehme Käufer direkt gegenüber von mir. Mr. Murphy grinst mich an und das ungute Gefühl in mir breitet sich langsam aus.
Zügig klappe ich deshalb meinen Laptop auf und bin erstaunt wie schnell die beiden Männer zu einem Business Gespräch wechseln konnten. Ich habe Schwierigkeiten mich zu konzentrieren und alles wichtige mit zu tippen. Viel zu abgelenkt bin ich von Mr. Hunter. Seine Wortwahl, seine Gestik und seine Stimme verführen meine Gedanken dazu abzuschweifen.
„Miss Mickelson, was halten sie davon?" Mr. Murphy sieht erwartungsvoll zu mir herüber.
„Entschuldigung, können sie ich bitte wiederholen." Etwas beschämt schaue ich dem Mann gegenüber von mir in die Augen. Erneut muss dieser grinsen und langsam wird mir das ganze hier zu bunt. „ Ich habe Mr. Hunter gerade vorgeschlagen unser Meeting in einem Restaurant vorzuführen und würde Milchfrauen wenn sie uns begleiten." seine Augen wandern hinunter zu meinen Brüsten und  ich  Rutsche nervös auf meinem Stuhl hin und her. Ich räuspere mich „Oh da ist sehr..." ich werde von einer tiefen, wütend klingender Stimme unterbrochen.
„ Wir haben keine Zeit. Danke das sie gekommen sind Mr. Murphy."
In einem Ruck steht Mr. Hunter auf. Verwirrt sieht der andere Mann zu ihm auf, steht aber ebenfalls auf. „Nun ja, dass verstehe ich..."Mr. Murphy sieht zu mir herüber, sein erwartungsvoller Blick verheisst nichts gutes. „Aber sie haben doch sicher Hunger, oder kleines? Ich würde sie auch in einer Stunde wieder zurückbringen." er zwinkert mir zu und ich glaube gleich kotzen zu müssen.  Ich erhebe mich ebenfalls von meinem Platz.
„Ivy, geh zurück in dein Büro. Mr. Murphy und ich müssen nochmal unter vier Augen sprechen." mein vorübergehender Chef sieht mich nicht an. Seine Stimme lässt keine Widerworte zu und sein Gesicht ist steinhart. Ich mache also das für mich einzig richtige, nicke und gehe an den beiden Herren vorbei. Die Stimmung ist zum zerreißen, doch Henry scheint dies nicht einmal zu bemerken.  Plötzlich hält er mich am Ellenbogen zurück.
„Wenn nicht heute, dann ein anderes Mal." Henry streckt mir eine Karte entgegen. Zögerlich nehme ich sie und lächele gespielt freundlich.
Bevor ich zügig den Raum verlasse, bemerke ich noch wie Mr. Hunter die Hände zu Fäusten ballt.
Als ich an meinem Schreibtisch ankomme lasse ich endlich die angehaltene Luft wieder aus. Es fiel mir so schwer Freundlich  zu bleiben, wenn mein gegenüber so unangenehm aufdringlich war. Ich weiß absolut nicht, was er sich dabei gedacht hat und wie man Mr. Hunters tödliche Blicke nicht bemerken konnte. Mein Gefühl sagt mir, das die beiden nicht mehr über Grundstücke oder geschäftliches reden, aber vielleicht sehe ich da auch zu eng und sie wollen nicht das ich alles mitbekomme.
Nervös überfliege ich die von mir geschriebenen Notizen und verzweifle augenblicklich.  So viele Fehler haben sich eingeschlichen und der Text ist lückenhaft. Verdammt, warum habe ich mich so ablenken lassen! Ich versuche zu retten was zu retten ist.

Keine fünf Minuten später geht die Tür auf und mein Kopf schnellt automatisch im diese Richtung.  Ich erstarre als ich Mr. Hunters harten Ausdruck sehe. Als er auf mich zukommt, habe ich das Gefühl er würde mir am liebsten an die Kehle gehen.
„Mr Hunter?"  Frage ich in einem flüsternden Ton.
„Die Karte!"  er streckt seine Hand aus und kurz bin ich verwirrt. Begreife aber relativ schnell  was er meint. Ich sollte sie ihm geben, aber ich wäre noch ich, wenn ich nicht ein wenig provozieren würde.
„Warum?" gespielt unschuldig schaue ich ihn an. Seine Augen blitzen und ich spüre seine Wut so deutlich, das es mich erregt. Fuck. Wie kann mich die Wut eines Mannes bitte so heiss machen? „ ich sage es noch einmal. Gib mir die verdammte Karte!" er wird nicht lauter, aber seine Stimme fordernder, aggressiver. Das spornt ,ich nur noch mehr an. Er hat mir vorhin vorgeworfen ich mache ihn wütend ? Hier bitte, genau das tue ich!
„Nein." antworte ich knapp. Er rauft sich durch sein schwarzes Haar und wendet sich für einen Moment ab, nur um sich mit einem Mal umzudrehen und mit beiden Händen auf meine Tischplatte zu donnern. Ich zucke heftig zusammen . Mr. Hunters breite gestallt baut sich über mir auf und kommt mir so nah, dass ich seinen Minzfrischen Atem auf meinem Gesicht spüre. So.verdammt.nah.
„Hast du etwa vorgehabt mit ihm essen zu gehen ?"
„Das ist wohl meine Sache, finden sie nicht?" plötzlich bemerke ich einen kleinen dunkelroten Fleck auf seinem weißen Hemd. Ich schaue ihm an und er hat meinen Blick bemerkt. Ist das etwa Blut? „ was haben sie denn noch mit Mr. Murphy besprochen?"
„Das ist meine Sache,findest du nicht?" äfft er mich da gerade etwa nach?
Ich atme tief ein und gebe mich geschlagen, mit diesem Mann zu diskutieren führt zu nichts. „ ich habe die Karte bereits weggeworfen ."  er stemmt sich vom Tisch ab, sieht mit zusammengezogenen Augenbrauen zu mir herab und ich könnte schwören das er überrascht ist. Sein Handy klingelt und durchbricht die stille. Nach einem kurzem Augenblick, geht er ran und verschwindet aus dem Büro.
„Arschloch..."

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