"I know everything happens for a reason,
but sometimes I wish I know what the reason was."~◇~
Zwei Tage später bringen mich die Feuerreiter zu einer alten Holztür im Schloss. Alfredo ist natürlich auch anwesend. Athena muss noch etwas nachkontrollieren und kann mich deshalb nicht begleiten. Einer der Feuerreiter erklärt mir die Mutprobe.
"Hinter dieser Tür wirst du deine Mutprobe haben. Deine Aufgabe ist es, einen besonderen Stein zu finden. Er leuchtet in der Dunkelheit. Du hast zwei Tage Zeit. Viel Glück!"
Damit öffnet Alfredo die Tür und ich betrete den dahinterliegenden Gang. Hinter mir schließt Alfredo die Tür. Nachdem sich ihre Schritte entfernt haben, konzentriere ich mich auf meine Umgebung und lasse aus der Energie der Steinwände eine Flamme in meiner Hand entstehen. Mit einem leichten Lächeln mache ich mich auf den Weg.
Ich befinde mich in einem langen Gang, der gerade breit genug für mich ist. Eine Treppe führt am Ende des Ganges in die Tiefe. Während ich den Gang entlanglaufe, hänge ich vollkommen meinen Gedanken nach.
Leuchtende Steine? Die gibt es doch in Massen auf Andogas. Warum muss ich für diese Steine hier runter?
Bevor ich meine Gedanken weiter ausführen kann, lande ich an einer Weggabelung. Ich bleibe stehen und sehe beide Gänge runter. Kein Unterschied. Beide Gänge sehen komplett gleich aus. Auf Gutdünken gehe ich nach links.~◇~
Nach mehreren Stunden, vielen Weggabelungen und langen Treppen, komme ich vor einer gewaltigen bronzefarbenen Doppeltür an. Beide Türflügel sind mit Mustern und Bildern von verschiedensten Wesen überzogen.
Das erinnert mich ein bisschen an das Mosaik auf Andogas.
Vorsichtig trete ich vor die Tür und lege meine Hände auf die beiden Türflügel. Dann drücke ich mit meinen Händen die Türflügel kräftig nach vorne, wodurch sich die Tür mit einem leisen Knarren öffnet. Ein leichter Luftzug kommt mir entgegen. Langsam trete ich über die Schwelle und lassen den riesigen Raum auf mich wirken. Links und rechts von mir erstrecken sich Regale voller Bücher bis in unerreichbare Höhen. Die Decke kann ich nicht erkennen. Nebel schwebt wie Wolken zwischen den Bücherregalen und strahlt ein seltsames Licht aus. Die Flamme in meiner Hand lasse ich erlöschen.
Bei den Göttern! Was eine riesige Bibliothek!
Viele Gänge gehen zwischen den Regalen in weitere Teile der Bibliothek ab. Mit andächtigen Schritten, laufe ich zwischen den Regalen entlang. Der Boden ist mit Mosaik bedeckt, welches wie eine Schlange in eine bestimmte Richtung geht. Nach einiger Zeit komme ich an einem runden Teil der Bibliothek ohne Bücherregale an. Mehrere gemütlich aussehende Sofas stehen herum.
Das ist wahrscheinlich ein Lesesaal.
In der Mitte von Lesesaal befindet sich ein Geländer. Neugierig schaue ich über den Rand. Am Grund kann ich Wolken sehen.
Da geht es auf direktem Weg nach unten auf die Erde. Ob Okami schnell genug ist, mich aufzufangen, wenn ich da runterfalle?
... das probiere ich lieber nicht aus.
Einige Etagen mit Bücherregalen kann ich den Weg nach unten sehen.
Wie viele Bücher hier stehen. Kommt bestimmt eine große Summe zusammen.
Da ich jedoch schon mal hier bin, gehe ich ein Regal ab und ziehe ein interessant klingendes Buch heraus. 'Steine der Dunkelheit' steht auf dem Buchrücken. Ich lasse mich auch eines der herumstehenden Sofas fallen. Eine Staubwolke explodiert um mich herum. Anscheinend war hier schon längere Zeit niemand mehr gewesen. Vorsichtig schlage ich das Buch auf. Die Seiten sind leicht vergilbt und die Schrift schwammig. Vorsichtig blätter ich einige Seiten um, bis mir ein Bild ins Auge springt. Darauf ist ein blauer Stein abgebildet.
Das sieht aus wie einer der Leuchtsteine. Vielleicht kann ich hier mehr über diese Steine erfahren.
Ich lese mir hoffnungsvoll den Text neben dem Bild vom Stein durch um herauszufinden, was am Stein so besonders ist. Jedoch ist dort nur das Aussehen des Steines und Orte, wo der er gefunden werden kann beschrieben. Den Namen des Steins kann ich jedoch auch lesen: 'Aegnium'. Enttäuscht über die wenigen Informationen blätter ich auf die nächste Seite um. Ein kleiner Zettel, noch ziemlich weiß, liegt in der nächsten Seite. Neugierig falte ich den Zettel auseinander. In verschnörkelter Schrift steht ein Text darauf.
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Whispers of magic
Fantasy'Memento mori, Memento vivere. - remenber you must die, so remember to live' Ryoko ist Wache in einer Karawane. Als plötzlich Wesen auftauchen, die sie nur aus Geschichten kennt und die Karawane angegriffen wird, stellt sich ihr Leben auf den Kopf...