If you don't like your destiny, don't accept it.
Instead have the courage to change it the way you want it to be."(Naruto Uzumaki)
~◇~
Okami
Gegen Abend haben wir ein gutes Stück der Wüste überquert. Okami fällt das Fliegen allmählich schwerer, aber das hält ihn nicht davon ab, neugierig zwischen den vielen fremden Drachen umherzufliegen und seine zwei Reiter sicher an ihr Ziel zu bringen. Das Ziel besteht zu Okamis Erstaunen aus Sand. Irgendwo in dieser von den Göttern vergessenen Wüste, hat Susanoo ihren Stützpunkt Elymben. Mikhail, der sich aus nicht erklärbaren Gründen ein Jahr auf einem Hof versteckt hat, anstatt zu Susanoo zurückzukehren, von dessen Mitgliedern er ziemlich vermisst wurde, fliegt in der Mitte der Formation, die Susanoo gebildet hat. Anscheinend ist es dort am sichersten, da hier offensichtlich keiner ein zweites Mal Mikhail verlieren möchte. Das ist auch der Grund, weshalb Okami die silberne Drachin Argenti ansteuert. Sie war auch diejenige, die sein Ei Ryoko als Geschenk überlassen hat. Abgesehen von ihrem recht verschwenderischen Umgang mit seinem Ei hat Okami die Drachin sehr lieb gewonnen. Während Okami neben ihr fliegt, hört er mit seinem ausgezeichneten Gehör das Gespräch von Mikhail und Khatar mit.
"Was ist passiert, dass du so lange weggeblieben bist?", fragt Khatar Mikhail mit leiser Stimme.
Beide Elfen versuchen ihre Gefühle zu unterdrücken, aber ich kann die Sorge von Khatar beinahe spüren. Mikhail lässt sich Zeit mit seiner Antwort. Während er seine Worte bedächtig wählt, streicht er Argenti instinktiv über die Schuppen am Hals. "Argenti hat sich bei einem Kampf gegen zwei wilde Drachen schwer verletzt. Ich habe sie kurz alleine gelassen, um mir etwas anzuschauen, da haben die Drachen sie aus dem Hinterhalt angegriffen. Sie hatte keine Chance. Wie du weißt, ist unsere Bindung sehr stark, somit konnte ich wegen ihrer Schmerzen selbst nicht viel machen. Nachdem die Drachen verschwunden waren, sind wir ein Stück nach Süden gewandert. Dort sind wir auf Ryoko-Hime getroffen. Die fünf Dracheneier habe ich dort in Sicherheit zu einem Bekannten von uns gegeben. Er hat sich mit seiner Gefährtin an Ryoko drangehängt und sie überwacht, bis Ryoko nach Cloudhold aufgebrochen ist und Athena sie aufgenommen hat. In dieser Zeit sind Argenti und ich weiter nach Süden gelaufen. Ihre Flügel waren stark zerfetzt, deshalb habe ich bei einem Hof als Stallbursche angefangen. Argenti hat, während ich am Arbeiten war, die Ruhe genutzt und ihre Flügel haben sich langsam regeneriert. Der Prozess hat jedoch länger gebraucht als gedacht. Das ist auch der Grund, warum ich Ryoko den Befehl gab, den Hof niederzubrennen. Der Bauer mit seiner Familie ist hoffentlich in den Flammen umgekommen. Denn wenn sie sich retten konnten, werden die Feuerreiter bald Wind von der Geschichte bekommen und es könnte für uns ungemütlich werden."
Khatar hat ihm geduldig zugehört, ohne etwas zu sagen. Diese Ruhe der Elfen überrascht Okami immer wieder. Athena Septum scheint eine Ausnahme unter den Elfen zu sein. Ryoko und Luena scheinen von Okamis Rücken aus nichts bemerkt zu haben. Luena verständigt sich mithilfe ihrer Hände mit dem Drachenreiter rechts von Okami. Ryoko scheint in ihre Gedanken versunken zu sein. Okami überrascht das wenig, ihr Leben wurde bereits mehrfach auf den Kopf gestellt und dieser Hime-Quatsch hat bestimmt super zu ihrer allgemeinen Verwirrung weiterbeigetragen.
Ohne Vorwarnung gehen die Drachen vor Okami in den Sinkflug und steuern die Wüste unter ihnen an. Mit seinen scharfen Augen kann Okami zu seiner Enttäuschung nichts zwischen den Sanddünen entdecken.
Vermutlich wird ihr Versteck durch Magie geschützt.
Auch Ryoko scheint den Sinkflug zu bemerken, denn sie versucht verzweifelt einen Blick auf das Ziel irgendwo vor ihnen zu erhaschen.
'Da gibt es noch nichts zu sehen. Bleib ruhig sitzen', fordert Okami seine Reiterin auf, still zu halten, bis sie gelandet sind.
Einige Flügelschläge weiter spürt Okami eine Veränderung in der Umgebung. Die Drachen vor ihm lösen sich einfach auf. Okami zögert kurz und lässt sich ein Stück zurückfallen. Schließlich, als auch der letzte Drache um ihn herum verschwunden ist, fliegt auch er weiter. Nach zwei weiteren Flügelschlägen taucht Okami durch eine Art unsichtbare Barriere hindurch. Auf der anderen Seite der Barriere befindet sich nicht die langweilige Wüste, sondern eine kleine Oase. Neben einem See mit einigen exotisch aussehenden Bäumen drumherum stehend, befinden sich einige große Löcher im Boden. Die Drachen, die sie hierher begleitet haben, sind inzwischen neben dem See gelandet und scheinen nur noch auf Okami und seine Reiter zu warten. Mit sanften Flügelschlägen setzt Okami auf dem weichen Boden auf, in welchem seine mit Klauen besetzten Füße leicht versinken. Um den ersten Ballast loszuwerden, macht Okami sich klein, damit Ryoko und Luena von seinem Rücken steigen können. Die zwei gehen zu Mikhail und Khatar, die gerade von Argenti abgestiegen sind. Okami legt sich neben Argenti in den Sand und lässt die Sonne seine bereits vom Flug aufgeheizten Schuppen weiter wärmen. Mikhail hat sich auf einen kleinen Stein gestellt und wartet, bis sich alle um ihn versammelt haben. Während noch die letzten 'Monster' von Susanoo - Okami ist es echt ein Rätsel, warum sie sich selbst als Monster bezeichnen - aus den Löchern im Boden klettern, beginnt Mikhail seine Rede.
"Susanoo hat im letzten Jahr weiter an Stärke gewonnen. Neben den vielen neuen Gesichtern, die ich hier sehen kann, rückt unser Ziel immer näher. Ich bin nach einer langen Zeit zurückgekehrt. Es tut mir aufrichtig leid, dass ich euch so lange alleine lassen musste, doch neben neuen Erfahrungen und Geschichten habe ich auch unsere neue Hime mitgebracht. Sie hat sich bereits mehrere Male bewiesen und wird ihre Aufgabe somit mit Bravour erfüllen können. Wilkommen in Elymben!"
Ryoko tritt neben Mikhail auf den Stein und die Menge jubelt ihnen zu. Mit wenigen Sätzen beendet Mikhail seine Rede und schickt alle zu ihren Aufgaben zurück. Während Ryoko mit Mikhail über eine Treppe unter den Sand verschwindet, führt Argenti Okami zum See. Während Okami einige Schlucke vom erstaunlich frischen Wasser des Sees trinkt, gesellen sich weitere Drachen zu ihnen. In stiller Übereinkunft begleiten sie Argenti und Okami.
Ich bin gespannt, was Susanoo uns bringen mag. Wenn etwas passiert, verschwinde ich mit Ryoko in die Wolken und wir kehren nie wieder zurück in die Zivilisation.
Aber das wird wohl kaum funktionieren, oder?
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Whispers of magic
Fantasy'Memento mori, Memento vivere. - remenber you must die, so remember to live' Ryoko ist Wache in einer Karawane. Als plötzlich Wesen auftauchen, die sie nur aus Geschichten kennt und die Karawane angegriffen wird, stellt sich ihr Leben auf den Kopf...