günstige Gelegenheit

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Wütend landete seine Faust in der maroden Fassade der Hauswand. Doch egal wie oft er auf das Mauerwerk einschlug. Das reisende Gefühl in seinem Inneren wollte nicht schwächer werden. Schlussendlich lehnte er sich hilflos dagegen und sank auf den dreckigen Boden der dunklen Seitengassen. Adam konnte nicht einmal sagen, ob er wütend auf sich selbst, oder auf Lucifer war. Diese gesamte Situation war so verflucht beschissen. Nun konnte der Dreckskerl der ihm alles genommen sich eine weitere Kerbe an sein Scheiß Bettpfosten machen. Ihm konnte es ja auch egal sein ob Adam sich selbst dafür verfluchte, nicht gegen den Charme des Schwanzlutschers angekommen zu sein.

Aber zur Hölle, es war das Heißeste gewesen, das Adam je erlebt hatte. Die Art wie Lucifer über ihm gesessen hatte. Alleine von der Erinnerung zuckte sein Schwanz verräterisch.

Laut fluchend sprang er wieder auf. So kam er nicht weiter. Doch wo sollte er hin? Ratlos sah er zurück auf die Hauptstraße, aus der er gekommen war. Er hatte das Bett mit einer Mischung aus Panik und Zorn verlassen und war kopflos aus dem Hotel gestürmt. Zuvor war er auch noch Charlie begegnet. Das Letzte, was er in dem Moment gebrauchen konnte, war ihre Frohnatur. Und die frage wie sein Gespräch mit ihrem Vater gelaufen war.

Er hatte sie einfach stehen lassen. Was hätte er auch sagen sollen: „Ne Charlie geredet haben wir gar nicht. Aber gefickt hat dein Vater mich, als wäre es das Ende der Welt. Nebenbei war es der beste Sex den ich je gehabt hatte. Aber keine sorge ich hasse ihn immer noch und möchte ihn umbringen." Warum hatte er dem nicht widerstehen können? Er war so erbärmlich.

Nun musste er feststellen, dass er keine Ahnung hatte, wo er sich eigentlich befand. Er kannte die Stadt eigentlich nur von oben. Nun, mit beiden Beinen auf dem Boden – mit den winzigen Flügeln, die ihm geblieben waren, war Fliegen unmöglich – wusste er nicht, wie er zurück zum Hotel kommen sollte. Zudem war er erschöpft, hungrig und für eine Badewanne würde er einen Mord begehen.

Zähneknirschend begann er einfach ziellos durch die Seitengassen zu laufen. Dabei versuchte er große Ansammlungen von Dämonen zu vermeiden. Wer wusste schon was passierte, wenn einer dieser Freaks erkannte, wer er war? Adam hatte schließlich Unzählige von ihnen getötet. Mit Sicherheit würde der ein oder andere, nur zu gerne mit ihm dasselbe machen.

Stunden vergingen und die Gebäude wurden mit jeder Abzweigung maroder. Die Luft war erfüllt von rauch und schwefel. Wo man hin sah blickten einen die Augen verlorener Seelen entgegen. Ausgelaugt und gebeutelt, so das sie niemals ihre Ruhe finden würden. Dazwischen gestalten der übelsten Sorte. Schläger, Mörder und Grausameres.

Adam zog die Lederjacke enger um seinen Körper und ließ seine Schultern breiter wirken, bereit jedem der ihm zu nahe kam seine Faust schmecken zu lassen.

Er hatte auf der Erde schon gegen Bären gekämpft - mit bloßen Händen. Als ob er sich nun wegen ein paar Freaks einpissen würde.

Ein helles Winseln hielt ihn davon ab in die nächste Gasse einzubiegen. Kläglich und ängstlich hallte es durch die Ruinen im ihn herum. Gefolgt von bösartigem Gelächter. „Lasst es uns das Fell abziehen. Ist bestimmt ein Sümmchen wert."

„ja, Mann und dann grillen wir es!"

„Aber erst will ich die Angst in seinen Augen auf der Zunge schmecken können. Komm schneid dem Vieh das Ohr ab!"

Vorsichtig späte Adam um die Ecke. Eine Gruppe von Dämonen hatte sich offensichtlich um ein Tier versammelt, bewaffnet mit knüppeln und Messern. Er konnte es im dämmrigen Licht des anbrechenden abends nicht erkennen, was es genau war. Es ging ihn nichts an. Er war selbst nicht in bester Verfassung und doch trat er mit einem großen Schritt hervor. Mit einem tiefen Seufzer lockerte er seine Schultern in einer rollenden Bewegung. Wann war er eigentlich zu jemandem geworden, der sich um andere scherte?

Hazbin Hotel - Shatter Me  (lucifer x Adam )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt