Der Verrat

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Nur langsam lichtete sich der Staub, der durch seinen Aufprall verursacht wurde. Seit Jahrtausenden hatte Lucifer schon nicht mehr so einen Schmerz in seinen Knochen verspürt. Hustend versuchte er den Dreck aus seinen Lungen zu bekommen, stattdessen tropfte sein Blut bei jedem Versuch auf den Boden. Mindestens einer seiner Flügel war gebrochen und die Wunde an seinem Bauch schmerzte. Mit zitternden Gliedern versuchte er sich zu erheben und herauszufinden, wo er gelandet war, nachdem sie ihn angegriffen hatten.

„Lucifer..."

Das tiefe Grollen der Stimme ließ sein Blut gefrieren. Mit weit aufgerissenen Auge sah er nach oben. „Adam, was..."

Die Worte blieben ihm im Halse stecken. Der erste Mann, dem er dabei war sein Herz zu schenken, war kaum wiederzuerkennen. Sein monströser Leib war fast gänzlich mit Blut bedeckt. Zwei gewaltige Hörner ragten aus seinem Kopf, an denen etwas hing, das wie Fleischfetzen aussah. Alleine seine Arme waren länger als Lucifers ganzer Körper. Das Gold seiner Augen verschlungen von einem Meer aus glühender Lava, die sich ebenfalls in dünnen Fäden über seinen gesamten zogen. Wenn Lucifer, den Mann vor ihm nicht so gut kennen würde, er würde selbst nicht glauben das es Adam war, der dort in seiner vollen Dämonen gestallt vor ihm stand, umgeben von unzähligen Leichen, derer die ihm bereits zum Opfer gefallen waren.

„Lucifer..."

Der Zorn, der in seinem Namen mitschwang, ließ den Teufel schlucken. Mit einem tiefen Atemzug blies Adam schwarze Rauchschwaden aus seinem Maul und hob die riesige Axt in seiner Hand.

Ihm wurde klar, dass Adam kämpfen würde und das Lucifer keine Kraft dafür hatte.

In seiner Verzweiflung blieb ihm nicht anderes übrig als die Ketten des Deals zu nutzen, die Adam an ihn banden, auch wenn er wusste, dass es Adam verletzen würde, nur um mit anzusehen, wie sie wie sie wie Scherben zerbrachen, als Adam aufbrüllte.

„Adam, Kumpel... was geht hier vor?"

Lucifer konnte nichts gegen das Zittern in seine Stimme tun, denn langsam dämmerte ihn, was mit Adam geschehen war. Warum dessen Seele im Himmel gelandet war und nie hätte in die Hölle einkehren dürfen, obwohl seine Seele nie frei von Sünde war.

Die wahre Natur seiner Seele, war nicht der Zorn oder eine andere Sünde. Es war der Krieg selbst. 

Vorbote, Schlachtenbringer, apokalyptischer Reiter.

Den Krieg konnte man nicht mit Ketten halten oder an sich binden.

„Was haben sie dir nur angetan?" Flüsterte er hinein in die donnernden Schritte des Dämons.

„Was habe ich getan?"



Einige Stunden zuvor....

Adam

Mit Blut bedeckter Brust stieg er aus dem Ring, wie er es bereits unzählige male heute getan hatte. Die Luft in der Arena stank nach Blut und fauliger Luft. Die Menge auf den Tribünen tobte und schrie, dass man sie selbst im bauch des gewaltigen Kolosseums noch hören konnte.

Adam hatte sich abreagieren wollen, doch wie sollte das funktionieren, wenn es für ihn einfach keine Gegner gab.

Verdammter Lucifer es war alles seine Schuld.

Einer nach dem Anderen viel in den Dreck und stand nicht mehr auf. Mehr, er brauchte noch viel mehr, genauso wie das Publikum, das ihm zusah und inzwischen Wetten abschloss, wie er seine Gegner zerriss.

Hazbin Hotel - Shatter Me  (lucifer x Adam )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt