Pain and Pleasure

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Adam mochte es, wenn Dinge einfach wahren. Genügend Leute betrachteten ihn deswegen als dumm oder Idiot, doch sie vergaßen gerne dabei, dass er in den 1000 Jahren auf der Erde nichts hatte, was er nicht selbst erschuf. Es gab keine Magie dort, die alles besser und toller machte. Als er das nicht mehr brauchte, war er faul geworden. Und damit das permanente Gefühl unterfordert zu sein. Immer dann, wenn er es versucht hatte, hatte Sera ihn belächelt. Die Ewigkeit zur Entspannung da. Er hatte es versucht, wirklich, doch er war sich so verdammt nutzlos vorgekommen. Die Unruhe nahm zu und schließlich gab Sera im DIE eine Aufgabe. Vielleicht hätte er es mehr hinterfragt, wenn er kein Pragmatiker gewesen wäre.

Eine Angewohnheit, die er jedoch selbst in Jahrtausenden nicht Abgelegten konnte, war, dass er in Schweigen fiel, wenn er etwas tat, das er mochte und bei dem er sich wohlfühle. Einfach vor sich hin arbeiten und seinen Gedanken nachhängen bis aus einem reißenden Fluss aus Emotionen und Gedanken, ein steter Strom wurde und die Welt klar vor ihm lag.

Er musste Alastor mehr im Auge behalten. Zwar konnte er dem Dämon nicht verübeln, Lucifer - größter Idiot der Schöpfung - auf Sack zu gehen, um vielleicht einen Schwachpunkt zu finden. Also etwas Unmögliches zu versuchen, weil Lucifer ein verfickter Erzengel und Herr der Sünden war. Aber die Art des Dämons schlug Adam gegen den Magen. Er konnte den Finger nicht darauf legen, aber etwas stimmte nicht. Wie sehr er diese Art Hinterhältigkeit verachtete.

Das war das schlimme, Dinge, die nicht einfach waren, kosteten Zeit. Wenn er ein Problem mit jemandem hatte, wollte er ihm auf die Nase schlagen und es war gut. Wenn das Problem Größe war, war es eben auch der Schlag. Frauen hassen solch eine Denkweise oft - seine Ex-Frauen hatten das getan. Er konnte doch auch nichts dafür, dass er seine Entscheidungen lieber aus dem Bauch heraus traf. Und sein Bauch hatte ihm gesagt, dass er dazwischen gehen musste, scheiß, egal ob er Bock hatte, Lucifer beizustehen oder nicht. Er hatte somit seine gerade frisch gefassten Prinzipien, nicht dessen Bückling zu spielen, über Bord geworfen. Und zur Krönung kochte er jetzt auch für ihn.

Und warum? Weil dieser Obercircusclown so aussah, als könnte er alleine nicht Mal nen Scheiß Tee kochen und jeden Moment aus den Latschen kippen, nur weil Bambi in der Nähe war.

Er hatte gehört, dass Lucifer Probleme mit sich selbst hatte, seit Lilith weg war. Doch was die beiden hatten, ging ihn nichts an. Nicht mehr. Und es war ihm auch viel zu kompliziert.

Immer dieses Drama um den verdammten Engel der Sünden.

Zynisch gab er ein Schnauben von sich. Vor ihm zuckte Lucifer zusammen. Verwirrt sah Adam zu ihm hinunter. Dieser sah mit großen Augen auf Adams Hand, hypnotisiert von dem Rinnsal roten Blutes, das aus dem frischen Schnitt an seine Finger lief.

„Oh..." Blinzelnd ließ er das Messer und die Tomate los. Wie ein Rubin leuchtete das warme Blut auf im schwachen Licht der Küchenlampe. So Rot... der Beweis das nicht je wieder sein würde wie es war.

Ein Stich – gleich dem einer langen Heißen Nadel – fuhr durch sein Herz. Breitete sich wie ein Gift in seinem Körper aus und lähmte den Rest des Frohsinns, der noch von ihm übrig war. Schmerzhaft presste er die Zähne aufeinander, als ein Grollen seiner Kehle entwich. Der Laut verstummte, als schmale Finger seine Hand umfassten. Lucifer selbst sprach keinen Ton. Er schüttelte lediglich leicht mit dem Kopf, zog die große warme Hand näher an sich heran. Warm und feucht glitt seine lange Zunge über die Wunde. Und beim Heiligen licht Adam hatte nicht gewusst, dass eine Zunge so fest und gleichzeitig agil sein konnte. Geschickt leckte, Lucifer das Blut auf als würde er ein eis verschlingen und Adams Gedanken gleich mit. Dieser konnte nichts weiter tun als schwer schlucken und zusehen.

Halt suchend krallte sich die Zweite, unverletzte in den Tresen. Bilder voller Sünde zuckten durch seinen Geist und mit ihnen die Frage, was diese verruchte Zunge noch alles können mochte. Heißer Atem quoll aus seinem Mund. Abgehackt und voller verlangen. Ohne es kontrollieren zu können verlagerte Adam sein Gewicht nach vorne, dichter an den schmalen Körper vor ihm. In diesem Moment ließ Lucifer von ihm ab und sah mit lust verhangenen Augen zu ihm auf.

Hazbin Hotel - Shatter Me  (lucifer x Adam )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt