Wild rauschte sein Blut in seinen Ohren – So laut, dass es seine Gedanken überlagerte, egal wie sehr er sich versuchte, darauf zu konzentrieren.
Der Knall, den die zufallende Tür verursachte, ließ sein Herz zerspringen. Lucifer rang hektisch nach Luft, während seine Sicht immer trüber wurde.
Seine Fingerspitzen kribbelten taub. Das Gefühl fraß sich binnen Sekunden durch seinen gesamten Körper. Ein zweiter Knall – dumpfer, als der Erste – zwang ihn in die Knie. Wie ein Kartenhaus, vielen die Mauern, die er um sich gezogen hatte, in sich zusammen.
Die ersten Tränen bahnten sich über seine Wangen, während er noch immer nach Luft rang. Verzweifelt griff er sich in die Haare und zerrte an ihnen. Nur um etwas anderes zu fühlen, als die Säure, die sich durch seinen Körper zu fressen schien.
Immer wieder, wenn er glaubte, dass es nachließ, sah er Adams schmerz vor sich. Ein Schmerz, der sich innerhalb eines Herzschlages, in reinen unverfälschten Zorn verwandelt hatte. Adam hatte es selbst nicht gesehen, aber das sanfte Gold hatte sich in flüssiger Lava verwandelt. Er konnte den Finger nicht drauf legen, aber er glaubte auch, dass Adam an Körpermasse zugelegt hatte. Das er gewachsen war.
Wenn Dämonen mächtiger wurden, erwachte ihre wahre Gestalt. Ihre dämonische Form. Ein Zeichen dessen, das sie von Sünde verdorben war und ihre Menschlichkeit verloren, wenn sie denn je welche besessen hatten, wie in Alastors Fall.
Eine neue Welle der Furcht erfasste Lucifer. Es war seine Schuld. Er hatte Adams Seele verdammt und beschmutzt, wie er es schon einmal getan hatte. Natürlich hasste Adam ihn.
„Ich würde dir nie wehtun..."
Adams Worte hallten in den verstreuten Splitter seiner Gedanken wieder. Dessen raue Stimme hatte so verletzt geklungen. War es Wahrheit oder eine tückische Lüge?
Es wollte nicht in seinen Kopf, warum Adam so etwas sagen sollte. Sie waren nach wie vor Feinde. Adam hatte allen Grund dazu ihn als feind zu seinen. Lucifer hatte damals ihre aufkeimende Freundschaft in den Dreck geworfen, um seine Träume durchzusetzen. Um Liliths Träume zu erzwingen.
Ah! Wie konnte Adam überhaupt der Meinung sein, er könnte ihm, Lucifer, wehtun.
Ein neuer Fluss Tränen durchtränken den roten Teppich, auf dem er lag.
Wie konnte diese kleine Made überhaupt ...
Er stoppte seinen Gedankenstrom. Was tat er da nur?
Panisch schlang er, erst seine Arme, dann seine Flügel um den schmalen Leib.
Seine dunkle Seite kratzte mit scharfen Klauen an der dünnen Barriere. Sie wollte Schmerz, mit noch mehr schmerz begleichen. Egal um wen es sich dabei handelte.
Sie war der Grund, warum er sich von Charlie so lange Fern gehalten hatte. Deshalb war Lilith schlussendlich gegangen und nun würde sie auch Adam zerstören, weil er sich selbst nicht länger kontrollieren konnte. Seine Verletzlichkeit schürte die Bestie.
Er war hier in der Hölle das schlimmste Monster von allen.
Laute Stimmen drangen durch die Wände, bis in seine Gemächer. Verwirrt öffnete er die Augen. Sein ganzer Körper schmerzte. Verständlich, er war er auf dem Boden eingeschlafen.
Dahingerafft von seiner Panikattacke, festgehalten von seiner Depression. Er hasste es. So heftig war es schon lange nicht mehr gewesen. Der Wunsch einfach hier liegen zu bleiben war stark, doch das konnte er Charlie nicht antun. Sie würde sich sorgen machen und eine Erklärung wollen.
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Hazbin Hotel - Shatter Me (lucifer x Adam )
FanfictionAdam hätte durch die Engelsklinge sterben sollen. Doch der Wille zu leben, ließ ihn flehen. Nicht zu Gott und nicht zu den Engeln. Denn tief unten auf dem Höllischen Schlachtfeldern, war der einzige der ihn erhörte Lucifer. Mit eigenen Hintergedanke...