Kapitel 12

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POV: BastiGHG
„So wir sind da." verkündete Toni und ich hob verschlafen den Kopf. Bin wohl unterwegs eingeschlafen. „Na, war meine Schulter gemütlich?" fragte Kevin mich. Ich gab nur einen Laut der Zustimmung von mir. Ich war halt noch halb am schlafen. „Komm, wir sind da." meinte er und stand auf. Ich fiel nach vorne und konnte mich gerade noch abfangen. Ich hörte nur ein kichern von Kevin und sah ihn gespielt wütend mit meinen blauen blinden Augen an. Dann half er mir auf und gemeinsam stiegen wir aus dem Bus. „Kommt! Wir wollen nicht länger warten!" rief eine fremde Stimme zu uns rüber. Kevin zog mich jetzt einfach an der Hand mit, doch plötzlich stolperte ich über etwas und fiel. Ein stechender Schmerz zuckte mein Bein hoch. „Alles gut?" fragte Kevin besorgt. Ich schüttelte leicht den Kopf und Kevin half mir auf die Beine. Ich setzte vorsichtig das schmerzende Bein auf. Zum Glück war nichts passiert und es tat nur vom Sturz weh. Wir setzten unseren Weg fort und standen kurze Zeit später bei den anderen und hörten der fremden Frau zu. „Hallo erstmal." begrüßte sie uns. Von allen kam ein gemurmeltes Hallo. „Ich bin Lucinda und begrüße euch auf meinem Hof. Ihr werdet mir hier auf meinem Hof helfen und unter die Arme greifen, richtig?" stellte sie sich vor. „Richtig." bestätigte Toni. „Gut. Ich werde euch Tag für Tag sagen, welche Aufgaben ihr zu erledigen habt. Heute solltet ihr eure Zelte aufbauen und wir treffen uns dann zum Abendessen in der Küche. Diese ist im Haupthaus." erklärte Lucinda. „Okay, dann machen wir uns mal an die Arbeit." rief Toni und an den Schritten um mich herum, schloss ich, dass alle zum Bus stürmten. Ich folgte mit Kevin an der Hand, der mich wieder führte.

Nach kurzer Zeit waren wir auch schon fertig mit Zelte aufbauen und saßen in der Küche. Ich war aber mit den Gedanken ganz woanders. Sollte ich es ihr sagen? Also, dass ich blind bin. Irgendwann wird sie es doch rausfinden. Ich meine man kann sich doch nicht unbemerkt blind sein. Die anderen haben ja auch direkt gesehen, dass etwas nicht stimmt. Da kam sie mit dem Essen in die Küche und stellte es wohl auf den Tisch. Das hörte und roch ich alles. Es war schon verrückt, dass ich das alles ohne Augenlicht wahrnehme. Wir fingen an zu essen und ich muss sagen, es war echt lecker. Nach dem Essen gingen wir in unsere Zelte und legten uns schon mal schlafen. Doch ich konnte nicht schlafen, genauso wie Kevin. Ich holte mir mein Buch und lass ihm noch was vor. Lesen beruhigte mich einfach. Dann schliefen wir aber ein.

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