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Das restliche Schuljahr überspringen wir jetzt mal!

Ich liess mir von Muly das Korsett zuziehen, während Linny mir meine Haare hochsteckte und Nori mein Make-Up machte. Regulus sass auf unserem Bett, bereits fertig in seinen Festumhang gehüllt.

"Nori, ich glaube, da ist genug Glitzer in meinem Gesicht. Nicht ich bin heute die Braut, schon vergessen?", stoppte ich die kleine Elfe, die ihren Pinsel erneut in die Palette mit dem grünen Glitzerlidschatten tippen wollte.

"Natürlich Lady Black!"

Die Elfe verbeugte sich tief.

"Und Muly, noch enger und ich bekomme keine Luft mehr", informierte ich die zweite Elfe. Auch sie liess nach einer kurzen Verbeugung von mir ab. Als Linny wenig später dann auch die letzte meiner platinblonden Haarsträhnen aufgesteckt hatte war ich fertig.

"Und?", fragte ich und drehte mich einmal um meine eigene Achse.

"Perfekt, wie immer!", meinte mein Mann lächelnd und hielt mir den Arm hin. Ich hakte mich bei ihm unter und wir verliessen unsere Räume gemeinsam. Delphi war bei Ginny. Der Smaragdgrüne Stoff des Rockes fiel so weit aus, dass Regulus leider vergleichsweise weit weg von mir gehen musste, aber Ginny hatte nunmal die Kleider für mich und Tonks ausgewählt. Sie und mein Bruder hatten lange gebraucht, bis sie mich überreden konnten, nicht Ginnys Trauzeugin zu werden, sondern die von Draco. Und mindestens genauso viel Überredungskunst hatte es gebraucht, Blaise zu beruhigen, dass er nicht diese Position inne haben durfte. 

Aber Ginny hatte eine total süsse Idee. Während auf ihrer Seite Ron, George und Arthur stehen würden, würden Tonks, ich und Mom bei Draco stehen. Der einzige Grund dafür waren die Haarfarben. Ginny meinte, alles andere würde die Ästhetik ruinieren. Tonks musste sich extra für die Zeremonie die Haare färben. 

Und jetzt musste ich mich nunmal zufrieden geben. Denn mit einer Ginny im Hochzeitsstress war nicht zu Spassen. Und genauso wenig zu diskutieren.

"Ich bring Ginny übrigens um, sobald sie mir über den weg läuft!", beschwerte ich mich bei meinem Mann. Denn das Kleid war eine Katastrophe! Nicht mal mein eigenes Hochzeitskleid war so übertrieben riesig gewesen! 

"Immerhin verfügst du nicht über einen Gleichgewichtssinn eines umstürzenden Baumes", versuchte Reggie mich zu beruhigen. Und Recht hatte er. Tonks würde in diesem Kleid gleich das ganze Haus auseinander nehmen! Trotzdem verdrehte ich nur die Augen. 

"Komm, Draco wartet für die Hauptprobe auf uns!"

Und wieder hatte er Recht. Vor dem Ballsaal wartete er, zusammen mit Mom und Tonks. Die beiden trugen das selbe Kleid wie ich.

"Ich geh dann mal, und setz mich in den Saal um euch zuzuschauen. Wir sehen uns gleich!"

Damit verschwand mein Mann in den Saal.

"Kann mir mal jemand sagen, wie Ginny sich das alles vorgestellt hatte? Wir sollten doch zu dritt hinter Draco rein laufen, oder?", erkundige sich Tonks.

"Ja. Hat noch jemand das Gefühl, dass wir mit den Kleidern nie Mals zu zweit, geschweige denn zu dritt durch den gang kommen?", äusserte Mom ihr bedenken. Ich und meine Cousine konnten nicht anders, als zustimmend zu nicken.

"Der Gang ist breiter als Normal. Und ihr sollt ein bisschen versetzt zueinander laufen. Mom, du in der Mitte und etwa einen Meter vor den anderen. So müsste das funktionieren", instruierte mein Zwilling uns. 

"Na dann, lasst es uns versuchen!"


Die Probe verlief besser als gedacht. Und kaum waren wir fertig, kündigte die Elfen die ersten Gäste an. Mom und ich machten uns auf den Weg zum Hauptportal, während Tonks und Reggie versuchten, Draco zu beruhigen, der langsam aber sicher Panik bekam. Die ersten waren Blaise und Harry. Ich ignorierte den mahnenden Blick von Mom ignorierend umarmte ich die beiden einfach. Anschliessend trudelten nach und nach die ganzen Weasleys, mit Ausnahme der drei Trauzeugen ein, Pansy, die überraschenderweise nicht allein sondern eingehackt bei Romilda Vane ankam und genau wie bei meiner Verlobung oder meiner Hochzeit auch in etwa die gesamte, reinblütige Zauberergemeinschaft Grossbritanniens, unter die sich zusätzlich noch eine Hand voll Freunde von Ginny gemischt hatten. Ein Grossteil des Ordens und der DA kamen und irgendwann achtete ich nicht einmal mehr darauf, wen ich gerade meine Hand küssen liess, oder wer mich umarmte und dabei mit strengen Blicken meiner Mutter bedacht wurde.

Mein ganz neues Leben (Adventskalender)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt