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Zeitsprung, wenige Stunden vor beginn des sechsten Schuljahres, kurz nachdem sich die Befürchtungen von Bella und Cissa bewahrheitet hatte, und Lyssandra das erste mal zum Lord gerufen wurde:

Ich schreckte aus dem Schlaf hoch. Wieder ein mal. Wie immer war ich schweissgebadet, weinte und zitterte am ganzen Körper. Ich schaltete das licht an, wobei ich Regulus weckte. Ich vergass in letzter Zeit ständig, dass ich nicht mehr allein in meinem Zimmer schlief.

"Lyssie, ist alles ok?"

Zitternd schüttelte ich den Kopf. Der ältere zog mich in seine Arme, den einzigen Ort an dem ich mich zur Zeit halbwegs beruhigen konnte. Was sollte ich nur tun, wenn ich wieder in Hogwarts war?

"Re-Reg-Regu", versuchte ich etwas zu sagen.

"Shhhh! Ich bin ja da!"

Gefühlte Stunden sassen wir eng umschlungen in meinem, nein unserem Bett.

"Danke, dass du da bist!"

"Hör auf, dich ständig dafür zu bedanken! Natürlich bin ich für dich da!"

"Danke", schaffte ich es dieses mal sogar mit einem kleine lächeln.

"Komm, lass uns aufstehen. Dann kannst du noch den Rest packen, und ich muss noch ein paar Briefe schreiben."

"An wen?"

"McGonagall und Severus. McGonagall weil sie in Hogwarts deine erste Ansprechperson ist, und Severus weil er dir als einziger einen Traumlostrank geben kann, ohne dumme Fragen zu stellen, wenn du es Brauchst, und der dich notfalls ins Manor bringen muss."

"Musst du sie informieren?"

"Ja. Sonst hast du im Schloss niemanden, an den du dich wenden kannst. McGonagall werde ich aber nichts genaues sagen, das würde dich nur zusätzlich in Schwierigkeiten bringen. Und Severus weiss schon, was los ist. Und erinnere dich, was ich dir gesagt habe. Okklumentik schützt auch gegen Alpträume. Denk an das, was du in unseren Stunden gelernt hast, bevor du schlafen gehst und versuche es umzusetzen!"

Ich nickte und stand auf. Während Regulus schnell in das Büro verschwand, vermutlich um Pergament, Feder und Tinte zu holen, zog ich mich an. Eine Sache, die ich immer möglichst weit weg von jeglichen sich spiegelnden Oberflächen tun musste, wenn ich nicht gleich durchdrehen wollte. Ich konnte das Mal einfach nicht sehen. Das rote Kleid, hatte Bellatrix mir geschenkt, als wir als ganze restliche Familie in der Winkelgasse waren. Bellatrix nur, unter Einfluss von Vielsafttranks, und Regulus dank den Fidelius für alle unsichtbar.

"Du bist wunderschön Prinzessin!"

Ich schnellte herum. Regulus war wieder im Schlafzimmer.

"Bin ich nicht!"

"Nimm mein Kompliment an, Kleines. Es ist zu einhundert Prozent die Wahrheit!"

Er zwinkerte mir zu. Ich verdrehte nur die Augen, bevor ich weiter meine zwei Kleiderstangen, die ich gestern noch in mein Zimmer geschoben hatte, in meinen Koffer umlud.

"Darf ich dir helfen?"

"Klar!"

Also gab Regulus mir nun immer die Kleider, und ich legte sie in den Koffer.

"Ich nehme an, Frühstück lassen wir wieder ausfallen?"

Ich nickte. Ich ass morgens nur selten überhaupt was.

"Also dann, komm mit runter! Cissa wollte dir noch etwas geben."

Regulus und ich gingen Hand in Hand nach unten in den grossen Salon, gefolgt von meinem Koffer, und Archies Käfig, die der ehemalige Slytherin hinter uns her schweben liess.

Mein ganz neues Leben (Adventskalender)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt