9.12

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Am nächsten Morgen wachte ich in einem Riesigen Himmelbett auf, mit schwarzen Vorhängen und dunkelgrüner Bettwäsche.
Sofort war ich schlagartig wach. Wo war ich? Das war nicht mein Zimmer. Es war auch keines der Gästezimmer. Ich setzte mich auf. An der wand gegenüber des Bettes hing eine Slytherin-Qyuidditchuniform und daneben ein Besen. Die wand links von mir bestand aus einer riesigen Fensterfront. Die rechte Wand wurde mit zwei grossen Türen und dazwischen einem Kamin geschmückt. Auf dem Kamin standen einige Bilderrahmen. Ich stand auf und ging darauf zu. Bevor ich ganz da war ging eine Tür neben dem Bett auf und Regulus kam nur mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt in den Raum.
Sein linker arm war verunstaltet durch die schwarze Schlange im Totenkopf, aber es jagte mir keine Angst ein, wie es sein sollte, sondern war halt einfach da. Ein teil des Mannes in den ich mich verliebt hatte.
Doch irgendwas fesselte meinen Blick an den Muskulösen Oberkörper des jungen Mannes.

"Ausgeschlafen, mein Kleines?"

"Ich..., Ehm..., also..., ich...", stottere ich. Ich schüttelte mich und musste mich zusammenreissen um irgendwas vernünftiges aus meinem Mund zu bekommen.

"Hat dir mein Anblick die Sprache verschlagen?"

"Wo bin ich hier?", wich ich aus. Ich wollte nicht zugeben, dass er recht hatte.

"Erinnerst du dich, dass ich dir erklärt habe dass nur du die Tür zu deinem Zimmer öffnen kannst?"

Ich nickte.

"Ich hab dich, als du eingeschlafen bist, hier in mein Zimmer gebracht. Ich wollte dich nicht auf den unbequemen Sofas im Salon schlafen lassen."

"Das ist dein Zimmer?"

"Korrekt. Bevor du fragen solltest, nein ich mich nicht einfach neben dich gelegt, ich hab auf dem Sofa im Salon nebenan geschlafen. Und wie du siehst hast du noch genau das gleiche an, wie gestern, ich habe dich nicht angefasst!"

"Ich wollte nicht fragen. Ich vertraue dir!"

"Ich wollte nur jegliche Anschuldigungen aus dem Weg räumen, bevor sie überhaupt zu Sprache kommen. Todessern und ehemaligen Todessern wird immerhin alles mögliche angehängt. Du solltest dich jetzt mal umziehen und auch ich kann auch nicht so zum Frühstück gehen. Wir sehen uns dann unten, ok Kleines?"

Ich sah an mir runter

"Mein Kleid ist nichtmal zerknittert. Ich geh so zum essen. Ich warte vor der Tür auf dich!"

"Du erklärst das deinen Eltern!", murmelte er.

"Ich beeil mich!", meinte er dann lauter. Ich überlege. Die Tür aus der Regulus gekommen war ging vermutlich ins Badezimmer. Es wäre logisch, wenn die Tür auf der anderen Seite der Ecke der Kleiderschrank wäre.

"Da lang?", fragte ich also und deutete auf die dritte und letzte Tür.

"Jap!"

Bevor regulus noch mehr sagen konntest, war ich schon durch die Tür geschlüpft. Keine fünf Minuten später kam Regulus mir hinterher. Er hielt mir ganz Gentlemanlike den Arm hin und ich, ganz die Lady nahm ihn. So gingen wir bis zum Speisesaal. Ich wollte nicht unbedingt meiner Familie zeigen, wie sehr ich Regulus mochte, also wollte ich meine Hand zurück ziehen.

"Was machst du?", fragte dieser und hielt meine Hand wo sie war.

"Meine Eltern sollten uns doch nicht so sehen. So... Pärchenhaft."

"Das ist nicht Pärchenhaft. Lucius würde es 'ein Verhalten unseren Gesellschaftlichen Standes angemessen' nennen."

Er öffnete die Tür und wir gingen rein. Anstatt sich von mir zu lösen um zu seinem Platz zu kommen, kam er mit zu meinem und rückte mir, wie gestern Draco, den Stuhl zurecht. Erst dann setzte auch er sich.

"Lyssandra, warum trägst du dein Kleid von gestern? Haben wir dir zu wenig Auswahl bereitgestellt?", wollte Dad wissen.

"Ich mag dieses Kleid einfach. Ich mag grün!"

Draco neben mir musste kichern, bis ich ihm einen Ellbogen ziemlich heftig in die Rippen stiess.

"Es freut mich, dass dir das Kleid gefällt. Schreibst du meiner Schwester bitte zumindest einen Brief und bedankst dich, wenn du schon nicht persönlich bei ihr persönlich bedanken willst?"

"Werde ich machen. Haben wir heute noch was vor?"

"Ich hatte geplant, heute nach Heathgate reisen. Was hältst du davon?", schlug Dad vor.

"Toller Plan!", stimmte ich zu.

"Hör zu Lyssandra, es wird etwas auffällig sein, wenn wir zu viert zu deinen Eltern gehen. Ich möchte dass du dir zwei Begleiter aussuchst", bat Mom.

"Ich soll entscheiden?"

Meine Eltern nickten.

"Mom, kannst du mitkommen?"

"Natürlich liebes. Und wen noch? Oder wollen nur wir beiden Frauen gehen?"

Ich musste nicht lange überlegen.

"Ist es möglich, dass Regulus uns begleitet?", fragte ich. Denn eigentlich müsste er ja schon seit einigen Jahren tot sein. Dad seufzt.

"Ich bin in einer Halben Stunde zurück. Draco, kommst du mit zu Severus?"

"Ich seh ihn den Rest des Jahres jeden Tag. Und ich glaube auch Severus ist ganz froh, wenn er mich in den Ferien nicht sehen muss."

"Gut, bis später", verabschiedete sich mein Vater.

"Wohin geht er?", fragte ich, nachdem die Tür des Esszimmers wieder zu waren.

"Zu Severus. Er besorgt uns etwas Vielsafttrank, damit ich mitkommen kann", erklärte Regulus.

"Snape weiss über dich Bescheid?"

Regulus nickte. Wir assen gemeinsam unser Frühstück.

"Kann ich schon in mein Zimmer gehen?", fragte ich.

"Ich bitte auch?", wollte Draco wissen.

"Geht schon, Kinder. Lyssandra, wir sehen uns in einer halben Stunde im grossen Salon."

"Bis dann Mom."

Ich stand auf und ging gefolgt von Draco nach draussen. Er verfolgte mich bis zu dem Gang mit meinen Räumen.

"Draco, was willst du von mir?"

"Ich will sicherstellen, dass du dich nicht wieder raus schleichst!"

"Wie kommst du bitte auf die Idee, ich würde mich raus schleichen?"

"Ich war heute früh hier und wollte mit dir gemeinsam nach unten gehen. Und hier war niemand. Du trägst das Kleid von gestern und hast du deinen Hinterkopf mal angesehen?"

"Draco, wie bei Merlin soll ich meinen Hinterkopf sehen?"

"Du hast ein riesiges Vogelnest da hinten. Ein wunder, dass Mom das nicht gesehen hat. Wann hast du dir das letzte Mal deine Haare gekämmt?"

"Ja gut, dazu bin ich heut noch nicht gekommen", gab ich zu.

"Hör zu, ich erzähl mom und dad schon nichts. Aber mit wem triffst du dich nachts? Hat Regulus dir geholfen aus dem Haus zu kommen, oder dich sogar hin und zurück appariert?"

"Ich war nicht aus dem Haus draussen!"

"Lys, lüg mich nicht an!"

"Ich lüge nicht! Aber wenn du mitkommst erzähl ich dir wo ich war. Denn du hast recht, ich war nicht in meinem Zimmer", meinte ich. Ich konnte ja wohl schlecht behaupten, ich sei hier gewesen hatte nur keine Lust auf ihn gehabt. Ich ging auf meine Zimmertür zu. Mein Bruder folgte mir. In meinem Zimmer setzte ich mich aufs Bett und griff nach einer Haarbürste. Draco setzte sich mir gegenüber auf den Boden.

"Also, ich bin gestern noch mit Regulus in den Salon. Wir haben uns lange unterhalten und irgendwann bin ich dann eingeschlafen. Regulus wollte mich in mein Zimmer bringen, aber durch einen Zauber auf der Tür kann nur ich diese öffnen. Ich hab die nacht also im Salon geschlafen", erklärte ich. Ich hatte die Story etwas abgeändert, denn wissen, dass ich in Regulus Zimmer war musste er nun wirklich nicht wissen.

"Wenn du jetzt bitte gehen möchtest, ich würde mich gerne umziehen, bevor wir zu meinen Adoptiveltern gehen."

Mein ganz neues Leben (Adventskalender)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt